Eder, Sabine/Mikat, Claudia/Tillmann, Angela (Hrsg.) (2017). Software takes command. Herausforderungen der „Datafizierung“ für die Medienpädagogik in Theorie und Praxis. München: kopaed. 237 S., 16,00 €.
Zur Person
Das Alltags- und speziell das Onlineleben werden durch digitale Berechnungsverfahren deutlich erleichtert. Für eine smarte und individuell abgestimmte Internetnutzung muss allerdings eine Fülle an Daten preisgegeben werden. Dabei stellt sich zunehmend die Frage nach einer informationellen Selbstbestimmung in der digitalisierten Gesellschaft.Der Sammelband Software takes command begibt sich in das Spannungsfeld der Chancen und Risiken von Datafizierung hinein und wirft einen Blick auf die Konsequenzen für die Medienpädagogik. Die einzelnen Beiträge präsentieren theoretische Überlegungen sowie praktische Lösungsansätze. Unter Einbezug verschiedener Fachdisziplinen, wie Informatik, Recht und Soziologie, wird die zukünftige Bedeutung einer interdisziplinären Vernetzung der Medienpädagogik verdeutlicht. Die theoretischen Perspektiven beschäftigen sich unter anderem mit den Herausforderungen digitaler Datenerhebung für Bildungsprozesse, mit konkreten Potenzialen für den schulischen Bereich und Überlegungen einer Medienbildung 4.0. Die vorgestellten medienpädagogischen Methoden beinhalten praktische Arbeitsansätze für verschiedene Altersstufen, die sowohl befähigende als auch bewahrende Haltungen aufweisen und sich gezielt mit der informationellen Selbstbestimmung des Menschen auseinandersetzen. Zwei abschließende Beiträge zur Medienarbeit mit Geflüchteten eröffnen eine neue Themenrubrik innerhalb des Sammelbandes, der den Lesenden zwar gute Inhalte biete, aber keinen themenrelevanten Mehrwert.Die Publikation befasst sich mit einem hochaktuellen gesellschaftlichen Thema. Vor dem Hintergrund der interdisziplinären Multiperspektivität wird ein fundierter Überblick über die Potenziale und Gefahren der Datafizierung geboten. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist der Band sowohl für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch für interessierte pädagogische Fachkräfte geeignet. Die Differenzierung von Altersstufen und verschiedenen Handlungsbereichen wie der Familie oder der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit eröffnet ein breites Einsatzgebiet für die medienpädagogischen Methoden. se