Stegbauer, Christian (2018). Shitstorms. Der Zusammenprall digitaler Kulturen. Wiesbaden: Springer. 175 S., 19,99 €.
Zur Person
Schmähungen und Unflätigkeiten in Form von massenhaften Protesten sind in der digitalen Welt keine Seltenheit. Denn auch im Internet werden alle Meinungen abgebildet – auch extreme Positionen. Nutzerinnen und Nutzer finden sich so in ihrem Denken oft bestätigt.
In seinem Band Shitstorms – Der Zusammenprall digitaler Kulturen geht Stegbauer insbesondere auf den Begriff der Kulturen ein und beschreibt anschaulich deren Entstehungsprozesse sowie das Phänomen von Kulturkonflikten im Internet. Dabei beruft er sich auf sozialwissenschaftliche Theorien, Begriffe und empirische Daten. Theorien, wie die der Echokammern und der Schweigespirale werden aufgegriffen und für die Erklärung von Kulturkonflikten herangezogen. Für Einsteigerinnen und Einsteiger in den Fachbereich der Sozialwissenschaft werden Begriffe, wie der der Filterblase verständlich erklärt. Unter Einbeziehung von Medienwirkmechanismen erläutert der Autor zudem, weshalb das Internet zur idealen Plattform für Shitstorms geworden ist. Ferner geht er auf grundlegende Strukturbedingungen des Phänomens ein und trägt Reaktionsmöglichkeiten und deren Konsequenzen zusammen.
Der Band bietet einen fundierten und leicht verständlichen Überblick über die Entstehung von Kulturkonflikten im Internet. Wünschenswert wären Denkanstöße und Lösungsvorschläge in Bezug auf solche Kulturkonflikte. Die Publikation eignet sich sowohl für sozialwissenschaftlich interessierte Leserinnen und Leser als auch für Einsteigerinnen und Einsteiger in das Fachgebiet. Mit Blick auf die Medienpädagogik können Anknüpfungspunkte zu Jugendkulturen im Netz gefunden und damit künftig Hinweise gegeben werden, wie Kinder und Jugendliche angemessen vor Shitstorms geschützt werden können. Stegbauers Werk bietet sowohl Forschenden als auch Einsteigenden eine fundierte Orientierungshilfe zu den im Internet auftretenden Effekten und Bedingungen, die zu einem Shitstorm führen können.
tg