Ackermann, Judith (2011). Gemeinschaftliches Computerspielen auf LAN-Partys. Kommunikation, Medienaneignung, Gruppendynamik. Bonner Beiträge zur Onlineforschung Band 1, Berlin: LIT Verlag. 365 S., 29,90 €
Das Buch gibt einen intersubjektiv nachvollziehbaren Einblick in die vielschichtige, direkte Kommunikation zwischen Jugendlichen während des gemeinschaftlichen Computerspielens auf LAN-Partys. Es öffnet eine Sicht, die für Außenstehende schwer zugänglich ist. Judith Ackermann möchte in ihrer Dissertation die kommunikativen Besonderheiten über die Betrachtung realer Kommunikationsaktivitäten erfassen. Sie löst sich dadurch davon, die Besonderheiten nur theoretisch und/oder auf Basis von Interviews mit Spielerinnen und Spielern zu schlussfolgern. Dafür werden die Themenfrequenzanalyse und die ethnomethodologische Konversationsanalyse angewendet. Die Untersuchungen orientieren sich an drei Hypothesen. Erstens, Computerspielen in Gruppenkontexten wird von einer überdauernden, direkten Kommunikation begleitet. Daran anknüpfend wird die Annahme verfolgt, dass diese Kommunikation in erster Linie der gemeinschaftlichen Aneignung von Spiel und Technik dient. Die dritte Hypothese besagt, dass die gemeinsam absolvierten Aneignungsprozesse das Gruppenempfinden der Teilnehmer und Teilnehmerinnen stärken.
Die Arbeit wird über die theoretische Auseinandersetzung mit dem Spiel als Grundbedürfnis des Menschen und einer Auseinandersetzung mit dem sozialen Spiel am Computer eingeleitet, bevor die kommunikativen Besonderheiten von LAN-Partys theoretisch und in der Vorbetrachtung der Studie aufgearbeitet werden. Die Herausstellung kommunikativer Besonderheiten von LAN-Partys liefert einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zwischen Computerspielbefürwortern und Gegnern. Medienpädagogische Potenziale solcher Veranstaltungen können anhand der Arbeit verdeutlicht werden.
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