Christa Gebel: Gewaltprävention und Medien
Bereits im März 2015 hat das mehrtägige Symposion 25 Jahre Gewaltprävention im vereinten Deutschland – Bestandsaufnahme und Perspektiven des Deutschen Präventionstags (DPT) und der Alice Salomon Hochschule Berlin in Berlin stattgefunden. Insgesamt 19 Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit einer Bestandsaufnahme zur Gewaltprävention und Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen in Bezug auf jeweils ein Problemfeld. In der Arbeitsgruppe Gewalt und Medien wurden fünf Empfehlungen formuliert:
• „Kinder- und Jugendmedienschutzmuss der Konvergenz der Mediensysteme und den technischen Entwicklungen, insbesondere im Onlinebereich, besser Rechnung tragen und für Eltern, Pädagogen, Erzieher und Fachkräfte transparent und nachvollziehbar sein.
• Gewaltprävention im Bereichder Medien muss in bestehende Strukturen der Jugendhilfe, Elternbildung, schulischen und außerschulischen Jugendbildung, Elementarerziehung sowie Aus- und Weiterbildung von Fachkräften integriert und gefördert werden. Inhaltliche Synergien sind dabei zu berücksichtigen.
• Die Politik muss Rahmenbedingungenschaffen, Medienproduzenten und -anbieter, Hersteller von Hardware und Betriebssystemen sowie Plattformbetreiber in die Pflicht nehmen zu können, zu einer effektiven Gewaltprävention im Bereich Medien beizutragen. Hierzu zählen z. B. Safety by Design oder kinderorientierte Sicherheitseinstellungen.
• Die Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Anbieter gewaltpräventiver Programme vor Ort müssen durch die Kommunen gewährleistet werden. Diese müssen dabei gefördert werden.
• Auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) sind nicht nur Modellprojekte zu fördern, sondern für die Verstetigung von Präventionsprojekten zu sorgen. Besonders geeignet erscheinen uns hierbei ressourcenorientierte Programme, welche nicht nur an spezifischen Medienphänomenen ansetzen."
Diese Ergebnisse sind nun online zugänglich; das Thesenpapier der Arbeitsgruppe steht zum Download bereit. gewalt-praevention.info
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