Cornelia Pläsken: miniKIM 2014
Im Mai 2015 wurde die aktuelle miniKIM-Studie 2014 (Kleinkinder und Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest(mpfs) veröffentlicht. Für die Studie, die 2014 erst zum zweiten Mal durchgeführt wurde und die den Medienumgang von Zwei- bis Fünfjährigen in Deutschland untersucht, wurden 600 Haupterziehende stellvertretend für ihre Kinder befragt. Kleinkinder befinden sich in Haushalten, in denen verschiedenste Geräte zu Mediennutzung verfügbar sind. Fast vollausgestattet sind Familien hinsichtlich eines Fernsehers, Handys bzw. Smartphones wie auch Computers bzw. Laptops. Ungefähr 90 Prozent der Haushalte besitzen einen Internetzugang oder ein Radio und 40 Prozent haben eine Spielkonsole. Der Vergleich zum Jahr 2012 zeigt, dass 17 Prozent mehr Familien mit einem Smartphone und acht Prozent mehr mit einem Tablet ausgestattet sind. Der Medienbesitz der Kinder ist eher gering ausgeprägt. Die am häufigsten verbreiteten Geräte sind Kassettenrekorder und CD-Player.
Fast ein Viertel der der Kleinkinder hat eines der Geräte im Kinderzimmer stehen. Im Zentrum des Alltags der Kleinkinder steht das Thema Spielen. Mindestens einmal in der Woche spielen 99 Prozent drinnen und 93 Prozent draußen. Daneben sind auch Bücher (anschauen/vorlesen: 87 %) und Fernsehen (79 %) bedeutende Bestandteile des kindlichen Alltags. Aber auch kreative Tätigkeiten (75 %) und Treffen mit Freunden (68 %) sind den Kleinkindern wichtig. Beim Thema Fernsehen zeigt sich, dass die Mädchen und Jungen im Schnitt 43 Minuten täglich fernsehen. Im Alter von 2,1 Jahren haben sie durchschnittlich ihre ersten Fernseherfahrungen gemacht. Der Lieblingsfernsehsender der Kinder ist der Kinderkanal von ARD und ZDF. Bücher sind ebenfalls ein relevantes Medium für Kleinkinder. Circa 50 Prozent der Zwei- und Dreijährigen sowie ungefähr ein Drittel der Vier- und Fünfjährigen beschäftigen sich beinahe täglich damit. Im Schnitt beträgt die Nutzungsdauer mit Büchern 26 Minuten. Die Lieblingsgenres der Kinder sind Tier- und Bauernhofgeschichten. Computer, Spielekonsolen, Smartphones, Tablets sowie das Internet werden laut Haupterziehenden von einem sehr geringen Anteil der Kleinkinder genutzt.
Vier von fünf Kindern haben bislang noch keine Erfahrungen mit jenen Medien gesammelt. Egal ob die Kinder schon Erfahrungen mit dem Computer und Internet gemacht haben oder nicht, die Eltern haben sich bereits eine Meinung dazu gebildet. Fast 90 Prozent sehen das Internet als Gefahr, 75 Prozent denken, dass nur mit einem vorinstallierten Filterprogramm die Nutzung des Internets in Ordnung wäre und 13 Prozent würden ihren Nachwuchs unbeaufsichtigt im Internet surfen lassen. Fast drei Viertel der Eltern schätzen ihren Wissensstand zum Thema „Kinder und Medien“ als sehr gut oder gut ein. Dennoch sind 55 Prozent an weiterführenden Informationen interessiert. 99 Prozent der Eltern surfen im Internet zumindest selten zu Hause oder bei der Arbeit. 60 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer haben ein Profil bei Online-Communitys. 41 Prozent haben auf ihrem Profil Informationen bezüglich ihres Kindes (z. B. Fotos, Informationen, Erlebnisse, Videos). Dabei achten 83 Prozent darauf, dass diese Informationen nur für ihre eigenen Kontakte zu sehen sind. Die Resultate der mini-KIM 2014 zeigen, dass Medien bereits bei Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren eine Rolle spielen. Deshalb sollte das Thema Medienerziehung bereits vor dem Eintritt in die Schule aktiv angegangen werden, damit ein kompetenter Medienumgang von Anfang an ermöglicht wird.
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