Döbeli Honegger, Beat (2016). Mehr als 0 und 1. Schule in einer digitalisierten Welt. Bern: hep. 120 S., 24,00 €.
Schon vor mehr als 30 Jahren wurde festgestellt, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) Auslöser von großen Veränderungen beim Lehren und Lernen ist. Dennoch wird sich im alltäglichen Unterricht meist noch immer altbewährter und altehrwürdiger Methoden bedient. Das Bedürfnis nach Langlebigkeit unter den Lehrenden ist zwar bei der stetigen Konfrontation mit überwiegend schnelllebigen Entwicklungen verständlich. Aber wann kommt die digitale Revolution auch in der Schule an? Unter dem Credo „Computer hat das Buch als Leitmedium abgelöst“ und der provokanten Forderung nach dem „Ende der Kreidezeit“ analysiert Döbeli Honegger in Mehr als 0 und 1 den Wandel in der Schule und begründet nachvollziehbar die dortige Relevanz des Digitalen.
Unterteilt in zehn Kapitel gibt er knapp, allgemeinverständlich und fundiert den aktuellen Wissens- und Diskussionsstand zur Schule in einer digitalisierten Welt wieder. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Veränderungen der Gesellschaft durch Computer und Internet sowie den dadurch gewonnenen Kompetenzen angesichts des Leitmedienwechsels hin zum Internet. Anschließend wird der Umgang mit dem Digitalen sowie der Infrastruktur in der Schule vertieft. Auf Aussagen zur Hochschulbildung oder mediendidaktischen Hinweisen zum Unterricht wird dabei weitgehend verzichtet. Im Schlussteil bietet Döbeli Honegger konkrete Vorschläge für den schulischen Einsatz von Hard- und Software. Obwohl die sprachliche Aufbereitung etwas sehr sachlich erscheint, um insbesondere fachfremde Lehrende anzusprechen, besticht das Werk mit seiner besonderen visuellen Aufbereitung.
So kommen, neben vielen Beispielen und Zitaten namhafter Persönlichkeiten, zahlreiche (Info-)Grafiken zum Einsatz, die die Heranführung an die informatische Bildung erleichtern. Einen ganz neuen Ansatz zur Nutzung des Mediums Buch stellt darüber hinaus die Verwendung ungewohnter Kürzel zum Verweis auf Begriffe, Fragen oder Thesen in einem per QR-Code online zugänglichen und ständig erweiterten Beats Biblionetz, das der Autor seit 1996 aufbaut. Die Publikation beeindruckt dadurch mit einer gelungenen Verbindung zwischen klassischer Ehrerbietung an die Konventionen des Printmediums und der zukunftsgerichteten Informationssicherung in Form von stetig gepflegten und aktualisierten „Memen“. am
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