Elisabeth Jäcklein-Kreis: Keine Bildung ohne Medien. Kongress
Bereits seit zwei Jahren (März 2009) gibt es die „Initiative Keine Bildung ohne Medien!“ sowie deren „Medienpädagogisches Manifest“, das eine breite Verankerung von Medienpädagogik in allen Bildungsbereichen, flächendeckend und nachhaltig, fordert. Mehr als 1.350 Personen, Institutionen, Verbände et cetera haben ihre Unterschrift unter die Forderungen gesetzt und zeigen ihre Unterstützung für die Anliegen des Manifestes.
Um dieses noch einmal zu diskutieren, mit Nachdruck zu formulieren und damit auch politisch Gehör zu finden, lud Prof. Dr. Horst Niesyto, Sprecher der Initiative, am 24. und 25. März 2011 zum Medienpädagogischen Kongress nach Berlin – die Resonanz sprengte alle Erwartungen.Statt der ursprünglich geplanten 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich mehr als 400 Interessierte auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um dort zwei Tage lang zu diskutieren, sich zu vernetzen, Ideen einzubringen und Forderungen zu formulieren. Volle Hallen und viele Meinungen waren da garantiert – leider aber auch ein paar organisatorische Schwierigkeiten. Dennoch wurden in 13 Arbeitsgruppen (fast) alle denkbaren medienpädagogischen Themen gesammelt, erörtert und weitergedacht, in Vorträgen Schlaglichter, Erfolge und Ziele aufgezeigt und in zwei Podiumsdiskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik Meinungen ausgetauscht und mitunter hitzig diskutiert. Und so flogen auch die Forderungen nur so durch die Luft in den Seminarräumen und unter dem hohen Dach des Lichthofes.
Die wichtigste Forderung: Medienpädagogik darf nicht weiterhin nur punktuell und projektbezogen gefördert werden, sondern muss auf einer breiten, nachhaltigen und gut vernetzten Basis stehen. Und: Es braucht – auch und gerade von politischer Seite – Nägel mit Köpfen. Das vor allem war das Anliegen der anwesenden Medienpädagoginnen und -pädagogen, auch wenn dies vielen noch längst nicht weit genug ging.Es bleibt doch zu hoffen und liegt nun am Engagement sowohl von Einzelnen wie von Institutionen, dass die vielen ausgearbeiteten Forderungen und Anregungen Gehör finden, wenn sie im Nachklang des Kongresses in die Enquete Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ eingebracht werden – und dass die vielen engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung auch weiterhin nicht ruhen, ihre Ideen und Anregungen voranzutreiben und umzusetzen – die im Kongress formuliert und auch die vielen anderen, innovativen Ideen, die auf dem Kongress noch wenig Raum fanden.Damit es in Zukunft immer mehr Bildung in den Medien, immer mehr Medien in der Bildung und immer mehr Nägel mit großen, medienkompetenten Köpfen gibt.
Zurück