Heinrike Paulus: Stapf, Ingrid/Prinzing, Marlis (Hrsg.) (2019). Aufwachsen mit Medien. Zur Ethik mediatisierter Kindheit und Jugend. Baden-Baden: Nomos. 363 S., 69,00 €.
Always on and mobile: Mit diesem Prinzip lässt sich größtenteils der Alltag heutiger Kinder und Jugendlicher beschreiben. Digitale Medien sind aus vielen Situationen des täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken und vernetztes Computerspielen, YouTube oder WhatsApp werden zu einem ständigen Lebensbegleiter. All dies steht nicht nur im Fokus der Medienpädagogik, sondern bedarf auch einer ethischen Diskussion.
Die vorliegende Publikation setzt sich deshalb intensiv mit (medien-)ethischen Fragestellungen im Hinblick auf die heranwachsende Generation auseinander. In den wissenschaftlichen Beiträgen ist erkennbar, dass Medienethik und Medienpädagogik ähnliche Intentionen verfolgen: Kinder und Jugendliche sollen dahingehend gefördert werden, dass sie sich zu verantwortungsvollen, kritikfähigen und selbstbestimmten Persönlichkeiten entwickeln können.
Aufwachsen mit Medien umfasst über zwanzig Beiträge von namhaften Expertinnen und Experten, darunter Alexander Filipović, Rüdiger Funiok, Petra Grimm und Ingrid Stapf. Zugleich werden verschiedenste medienbezogene Disziplinen, wie unter anderem Game Design, Medien- und Kommunikationsethik, Medienpädagogik, Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Journalistik einbezogen. Das Werk verknüpft theoretische sowie praxisbezogene Zugänge mit aktuellen medialen Entwicklungen und untergliedert sich in drei Themenkomplexe. Der erste widmet sich den Grundlangen der (Medien-)Ethik.
Darauf aufbauend befasst sich der zweite Bereich mit praktischen Anwendungsbereichen wie Unterhaltungsmedien, digitalen Spielen, Onlinespielsucht (Gaming Disorder) und Identitätsbildung. Zum Abschluss werden im dritten Themenkomplex Folgen für Gesellschaft, Politik und Bildung diskutiert.
Das hochbrisante Thema der Kinderrechte wird unter Berücksichtigung des Kindeswohls im Hinblick auf die digitalisierte Kindheit und Jugend pointiert reflektiert. Beiträge wie diese verdeutlichen jedoch, dass Vorkenntnisse in den Disziplinen Kommunikations- und Medienwissenschaft, Ethik und Erziehungswissenschaft für die Lektüre jedoch unerlässlich sind.
Maßgeblich zeigt der Band, dass digitale Bildung, Ethik und digitale Verantwortung untrennbar miteinander verwoben sind, was als wegweisender Impuls der Medienpädagogik gedeutet werden kann. hp
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