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Kreß, Jennifer (2016). Onlinecommunities für Senioren. Wie virtuelle Netzwerke als Unterstützung im Alltag dienen. Wiesbaden: Springer VS. 308 S., 49,99 €.

Das Internet ist längst allgegenwärtig und beeinflusst jeden Lebensbereich – und Menschen jeden Alters. Seit geraumer Zeit gibt es vermehrt zielgruppenspezifische Untersuchungen, die vor allem die Internetnutzung der älteren Generation betrachten – wie im Dissertationsprojekt von Jennifer Kreß. Sie erinnert in Onlinecommunities für Senioren daran, dass bereits der demografische Wandel eine umfassende Betrachtung dieser Zielgruppe rechtfertigt und fragt, inwieweit die Nutzung des Internets und im Speziellen die Einbindung in eine Onlinecommunity ältere Userinnen und User bei der Aufrechterhaltung, Aktivierung oder Neuentwicklung von Ressourcen unterstützt, die ihnen bei der Bewältigung ihres Alltags behilflich sein können. Dazu vereint sie wissenschaftliche und praxisorientierte Standpunkte. Sie zeichnet nach, wie sich moderne Gesellschaftsstrukturen auf die Lebensphase des hohen Alters auswirken und mit welchen Krisen die betroffene Generation konfrontiert ist. Auch wird der bisherige Stand der Alter(n)sforschung – vor allem hinsichtlich Mediennutzung – beleuchtet.

In den nachfolgenden Kapiteln werden zentrale Ergebnisse aus problemzentrierten Interviews mit Seniorinnen und Senioren mittels Falldarstellungen narrativ erschlossen. Es werden sowohl die Biografien von vier Interviewten als auch deren Nutzung und Bedeutungsbeimessung der 50+-Onlineplattform Feierabend.de vorgestellt. Anhand von Musterbildungen werden die Ergebnisse beleuchtet und theoretisch untermauert: Im Fokus stehen Vergemeinschaftungsformen, Identitätsarbeit und schlussendlich die Beantwortung der ressourcenbezogenen Forschungsfrage. Die Publikation richtet sich an Dozierende und Studierende der Medienpädagogik, der Sozialen Arbeit und der Gerontologie, ist aber auch für Interessierte geeignet, die den möglichen Nutzen von Onlinecommunitys für Seniorinnen und Senioren ergründen wollen. Die Darstellung der Studie ist umfassend und zuweilen sehr abstrakt. Die Fallbeispiele lockern das Leseerlebnis jedoch auf und erlauben einen narrativen Einblick in das Phänomen.


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