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Marcus Müller: Empfehlungen des Voice-Projekts zu Online-Sicherheit

Zur Erhöhung der Online-Sicherheit von Kindern hat die Organisation End Child Prostitution, Child Pornography & Trafficking of Children for Sexual Purposes (ECPAT) International gemeinsam mit Eurochild und Terre des Hommes Richtlinienempfehlungen vorgestellt, die sich an Regierungen, Aufsichtsinstitutionen sowie Online-Plattformen richten. Darunter die Empfehlung, Online-Plattformen stärker zu regulieren und Sicherheitsvorkehrungen in Kooperationen mit Kindern vorzunehmen oder einen Mindeststandard für die Altersverifikation zu erstellen.

Grundlage ist eine Befragung von rund 480 Kindern und über 6.000 Betreuer*innen aus 15 Ländern zu Online-Sicherheit, die ECPAT International, Eurochild und Terre des Hommes im Rahmen des VOICE-Projekts durchgeführt haben. Allerdings weist die Umfrage methodische Schwierigkeiten auf. So wurden die Kinder in den meisten Ländern für die Befragung durch Partnerorganisationen wie Terre des Hommes Netherlands, ECPAT Brasil oder ECPAT Austria ausgewählt. Die Befragten stammen also nicht zufällig aus der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes, womit die Stichprobe in Bezug auf die Gesamtbevölkerung vermutlich verzerrt ist. Zudem wurden die Kinder unter anderem in einer Fokusgruppendiskussion zu Online-Sicherheit befragt. Bei einer solchen Diskussion muss man jedoch davon ausgehen, dass die soziale Erwünschtheit eine große Rolle spielt. Die Kinder könnten also dazu tendieren, entsprechend sozialer Normen oder einer dominanten Meinung der Gruppe zu antworten anstatt ihre tatsächlichen Ansichten zu schildern. Ob aus den vorgetragenen Empfehlungen tatsächlich die Stimme der Kinder spricht, ist fraglich.


https://eurochild.org


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