Paulitz, Tanja/Carstensen, Tanja (Hrsg.) (2014). Subjektivierung 2.0. Machtverhältnisse digitaler Öffentlichkeiten, (Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft 13/2014). Wiesbaden: Springer VS. 189 S., 34,01 €.
In diesem Sammelband werden digitale Subjektivierungsprozesse aus sozialwissenschaftlichmachtanalytischer Perspektive sowohl als Vergesellschaftungsform als auch als Selbsttechnologie betrachtet. Mit Bezug auf Foucaults Machtanalytik wird davon ausgegangen, dass digitale Subjektivierungsprozesse zwar zu einer Sichtbarmachung und Artikulation durch eigenes Handeln führen, jedoch zugleich im medialen Kontext gesehen werden müssen. Denn durch dieses Handeln innerhalb digitaler Strukturen könne der mediale Kontext, etwa durch im Medienangebot inhärente eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten, die Selbsttechnologien des Einzelnen mitbestimmen.
Auch die – im gesellschaftlichen Diskurs vermittelte – vermeintliche Notwendigkeit, sich digital sichtbar zu machen, um als Subjekt anerkannt zu werden, werde durch die Strukturen innerhalb des jeweiligen Medienangebotes – nur wer postet, kann auch ‚geliked‘ werden et cetera – mitbestimmt. Ziel des Sammelbandes ist es, einen Beitrag zu diesem sozialwissenschaftlichen Diskurs zu leisten. Ein weiterer Fokus der Arbeit liegt dabei auf dem Verschwimmen der ehemals klaren Grenze zwischen Privatheit und Öffentlichkeit.
Die Beiträge des Sammelbandes setzen sich mit verschiedenen Teilbereichen dieser Thematik, wie etwa Normalisierung und Authentizität, Widersprüchen und Grenzen sowie Beteiligung und Widerstand auseinander, wobei die Theorie durch die Ergebnisse empirischer Untersuchungen und Felderkundungen reflektiert wird. Der Sammelband ist für Medien-, Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler geeignet.
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