Schluchter, Jan-René (2015). Medienbildung als Perspektive für Inklusion. Modelle und Reflexionen für die pädagogische Praxis. München: kopaed, 101 S., 14,80 €.
Gerade vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung inklusiver Strukturen und Kulturen in der Gesellschaft bietet es sich an, theoretische und praktische Ansätze der Medienpädagogik − in Form einer ‚inklusiven‘ Medienpädagogik − vermehrt einzubeziehen. Für Jan-René Schluchter gilt es, eine Schnittstelle zwischen den Bereichen Lehre bzw. Professionalisierung, Medienpädagogik und Inklusion herzustellen, indem inklusive Medienpädagogik gezielt in Ausbildungsangebote für Pädagoginnen und -pädagogen integriert wird. In seiner Publikation Medienbildung als Perspektive für Inklusion geht er daher einerseits auf die Potenziale und Begrenzungen der aktiven Medienarbeit für die Weiterentwicklung von Inklusion ein, andererseits erläutern Studierende selbst methodisch-didaktische Rahmenbedingungen anhand von eigens erarbeiteten Praxismodellen. Diese sind in der Lehrveranstaltung ‚Medienbildung als Perspektive für Inklusion‘ für Lehramtsstudierende an der PH Ludwigsburg entstanden.
Schluchter nimmt in seiner Einführung zu ‚Medienbildung und Inklusion‘ eine erste theoretische Einordnung vor, die als Grundlage für die Verortung der (Praxis-)Modelle inklusiver Medienbildung und deren Reflexion verwendet wird. Auf den nächsten 70 Seiten dokumentieren Studierenden ihre inklusiven Medienprojekte – von deren Konzeption über die Durchführung bis zur Reflexion –, die sie mit den unterschiedlichsten Altersgruppen, Beeinträchtigungen und Bildungseinrichtungen durchgeführt haben. Diese Projektbeschreibungen sind durch jeweils einen kurzen Steckbrief, eine Checkliste benötigter Materialien sowie einer ausführliche Ablaufbeschreibung übersichtlich gegliedert. Die Publikation veranschaulicht damit gut nachvollziehbar theoretische Grundlagen und deren praktische Umsetzung.
Zwar stehen in den Dokumentationen immer ein konkretes Projekt und eine hierauf bezogene Reflexion im Vordergrund, jedoch gelingt stets auch der Rückbezug zu allgemeinen Lösungsstrategien und Handlungsanleitungen. Demnach erweist sich der Band auch als hilfreicher Praxis-Leitfaden für Studierende einschlägiger Fachrichtungen und für pädagogische Fachkräfte.
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