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Selman, Robert (1984). Die Entwicklung sozialen Verstehens. Entwicklungspsychologische und klinische Untersuchungen. Frankfurt/M: Suhrkamp.

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60 Jahre merz Buchklassiker

(Ehemalige) merz-Redakteurinnen und -Redakteure empfehlen medienpädagogische Klassiker: Dazu haben sie jeweils eine ihrer liebsten, interessantesten, herausforderndsten, wichtigsten ... Publikationen aus dem Regal gezogen, aus der sie heute noch Gewinn und Anregungen ziehen.

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Auf Basis von Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung und im Hinblick auf Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung zeigt Selman empirisch, wie ein Kind soziales Verstehen erlernt: In vier Entwicklungsschritten erwirbt es grundlegende Fähigkeiten, in unterschiedlichen Handlungsfeldern die Wirklichkeit von sozial gerahmten individuellen Handlungsperspektiven in ihren komplexen Verschränkungen zu berücksichtigen. So versteht und gestaltet es Freundschaft zunächst als physische Interaktion, dann in aufeinanderfolgenden Phasen als einseitige Hilfestellung, konfliktfreie Schönwetter-Kooperation, intimen gegenseitigen Austausch und schließlich als durch Autonomie und Interdependenz geprägte Beziehung. Damit wird mit Hilfe des symbolisch-interaktionistischen Konzepts der Perspektivübernahme deutlich, wie Kinder aktiv Kompetenzen erlangen, die Beziehungen mit anderen sowie eine eigenständige innere Entwicklung ermöglichen – ein Basiswissen auch für Medienpädagogik.

Dr. Friedrich Krotz ist Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt soziale Kommunikation und Mediatisierungsforschung an der Universität Bremen. Er ist Koordinator des DFG-Schwerpunktprogramms 1505 „Mediatisierte Welten“. Seit 2006 ist er im Beirat von merz | medien + erziehung tätig.


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