Simanowski, Roberto/Schäfer, Jörgen/ Gendolla, Peter (Hrsg.) (2010). Reading Moving Letters. Digital Literature in Research and Teaching. A Handbook. Bielefeld: transcript. 380 S., 34,80 €.
In Zeiten von Google Books, iPhone und Kindle wird immer wieder die Befürchtung geäußert, dass das klassische gedruckte Buch angesichts dieser Konkurrenz keine Chance hat. Doch abgesehen von den Verbreitungswegen, was macht Worte im Web zu digitaler Literatur? Dieser Frage, die angesichts der Notwendigkeit etwa der Eingliederung digitaler Literatur in die Lehrpläne oder der möglichen Auswirkungen digitaler Literatur auf die erzieherische und pädagogische Arbeit durchaus berechtigt erscheint, nimmt sich der Sammelband Reading Moving Letters an. Aus international vergleichender Perspektive widmen sich die Autorinnen und Autoren, die auf sehr unterschiedliche akademische Hintergründe zurückblicken, dem Thema digitaler Literatur.
Dabei befasst sich der erste Teil der Publikation mit dem Lesen von digitaler Literatur. In den Beiträgen bieten die Autorinnen und Autoren hier vor allem Definitionen an. Wo kann man also von digitaler Literatur sprechen und wo nicht? Und wie kann zwischen net-, cyber- und digitaler Literatur unterschieden werden? Im zweiten Teil gehen die Artikel dann darauf ein, wie diese digitale Literatur gelehrt werden muss und sollte. Dabei wird auch auf das sogenannte ‚close reading’ eingegangen, also die literaturwissenschaftliche Technik des exakten Lesens. Insgesamt verschafft das Buch auch solchen Leserinnen und Lesern, die mit der Thematik weniger vertraut sind, einen guten Überblick.
Praktikerinnen und Praktiker aus der Pädagogik, den Schulen oder anderen Bildungsinstitutionen werden vor allem die praktischen Beispiele und Fallstudien zu schätzen wissen – gerade hier erweist sich Reading Moving Letters als brauchbares und dabei angenehm lesbares Handbuch, das durch die verschiedenen akademischen Ansätze und die internationale Perspektive breit einsetzbar ist.
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