Swenja Wütscher: Stichwort Standortbezogene Dienste
Diese mobilen Dienste (engl. Location Based Services, LBS) stellen Endnutzerinnen und -nutzern unter Zuhilfenahme von positionsabhängigen Daten selektive Informationen oder Dienste anderer Art bereit – und sind damit ein Meilenstein des technischen Fortschritts. Vorranging laufen LBS über Apps und dazugehörige mobile Endgeräte. Zwei unterschiedliche Angebotsarten werden dabei unterschieden, reaktive und proaktive. Bei ersteren müssen Nutzende den Service jedes Mal ausdrücklich anfordern, wie beim Suchen von nahgelegenen Restaurants, Sehenswürdigkeiten oder geparkten Autos. Proaktive Dienste hingegen reagieren automatisch beim Eintritt in eine bestimmte Zone – und sind damit beim Tragen eines mobilen Endgeräts automatisch ebenso dauerhafte Wegbegleiter. (Teilweise) ob gewollt oder nicht, denn aktuelle Smartphones sind immer mit beispielsweise (A)GPS, GSM, Bluetooth, RFID und WLAN zur Standortbestimmung ausgerüstet.
So wird seit geraumer Zeit unter anderem bei Facebook automatisch angezeigt, von welchem Ort aus ein Post abgeschickt wurde; es sei denn, man deaktiviert diesen Dienst. Neue Location-Based-Social-Networks sind sogar in der Lage, alle Informationen mit einer aktuellen Position zu versehen, ob dies nun Mitteilungen, Fotos, Videos oder selbst erstellte Point-of-Interests sind. Dabei der mobilen Internetnutzung immer häufiger automatisiert Standorte abgefragt werden, können Unternehmen regelrechte Bewegungsprofile ihrer Kundinnen und Kunden erstellen. Totale Überwachung, Datenschutzszenarien und leergesaugte Akkus seien an dieser Stelle nur als Schlagworte erwähnt, ebenso wie die Option, das dauerhafte Erfassen des Standorts zu deaktivieren. Standortbezogene Dienste scheinen nämlich keineswegs nur ein vorübergehender Trend zu sein.
Die Potenziale der Anwendung werden bisher noch nicht voll ausgeschöpft. Automatisches Bezahlen beim Verlassen einer Bar ist beispielsweise eine bereits heute technisch realisierbare zukunftsweisende Option.
Zurück