Teresa Strebel: Jugendliche – aktivste und gefährdetste Nutzergruppe im Netz
Jugendliche sind mit den meisten Sicherheitsvorfällen konfrontiert und damit die gefährdetste Altersgruppe im Netz. Das zeigt der DsiN-Sicherheitsindex 2015 der Initiative Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) und des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Bundesweit sind die Sicherheitsvorfälle im Netz gegenüber 2014 zwar zurückgegangen, jedoch besteht ein enormes Sicherheitsgefälle zwischen den Verbrauchergruppen. Insbesondere bei Internetnutzenden zwischen 16 und 19 Jahren besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Etwa 83 Prozent waren in den letzten zwölf Monaten von mindestens einem Sicherheitsvorfall betroffen, vor allem von unerwünschten bzw. infizierten Emails, Anhängen und Links: 30 Prozent überprüfen weder Email-Links noch Anhänge vor dem Öffnen; 28,6 Prozent surfen ohne Firewall-Schutz. Ein besonderes Risiko stellen Identitäts- und Datenklau dar: Jeder fünfte Jugendliche berichtet von unerwünschten Emails, die im eigenen Namen versandt wurden. 17 Prozent haben im Jahr 2015 negative Erfahrungen mit dem Missbrauch persönlicher Daten in Blogs, Foren und sozialen Netzwerken gemacht.
Im Vergleich besitzt diese Nutzergruppe zwar das höchste Bewusstsein für Online-Risiken, jedoch mangelt es oft an der Umsetzung dieses Sicherheitswissens. Knapp die Hälfte verzichtet auf regelmäßige Passwort-Wechsel (47 %) bzw. die Verwendung von Logout-Funktionen (40 %). Der DsiN-Sicherheitsindex 2015 differenziert zwischen vier Nutzertypen. Neben den jungen Internetnutzenden stellen die sogenannten Außenstehenden, meist ältere Menschen zwischen 60 und 69 Jahren, einen Nutzertyp mit hohen Gefährdung und geringster digitaler Sicherheit dar; sie umfassen aber nur acht Prozent aller Internetnutzenden. Bereits zum zweiten Mal bildet der DsiN-Sicherheitsindex 2015 die digitale Sicherheitslage der Internetnutzenden in Deutschland ab. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von 2.010 Internetnutzenden durch TNS Infratest in Deutschland zu ihrem Bewusstsein für Internetrisiken sowie Sicherheitsvorfällen im Netz.
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