Turkle, Sherry (1998). Leben im Netz. Identität im Zeitalter des Internet. Reinbek: Rowohlt.
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60 Jahre merz Buchklassiker
(Ehemalige) merz-Redakteurinnen und -Redakteure empfehlen medienpädagogische Klassiker: Dazu haben sie jeweils eine ihrer liebsten, interessantesten, herausforderndsten, wichtigsten ... Publikationen aus dem Regal gezogen, aus der sie heute noch Gewinn und Anregungen ziehen.
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Sherry Turkle, eine am bekannten MIT arbeitende Psychoanalytikerin, hat sich vor allem mit der psychoanalytisch rekonstruierten Bedeutung der ‚Wunschmaschine Computer‘ und des Internets beschäftigt. In Leben im Netz stellt sie auf Basis qualitativer Interviews und eigener Erfahrungen auf sensible und empathische Weise dar, welche großartigen neuen Potenziale die digitalen Medien beinhalten, ohne dabei deren Gefahren zu übersehen. Unbedingt lesenswert, auch wenn es in der Vor-Facebook-Zeit geschrieben wurde: Damals war das Netz noch kein gigantischer Marktplatz und auch noch nicht von den heutigen Internetgiganten beherrscht, sondern eine zu erkundende und zu gestaltende neue Realität! In Turkles späteren Arbeiten wurde ihr Ton kritischer – aber es wird deutlich, dass nicht die Potenziale der Medienentwicklung die wachsenden Probleme erzeugen, sondern die Art des Umgangs mit diesen Medien, zu der Kinder und Jugendlichen durch Industrie und Ökonomie verführt bzw. veranlasst werden.
Dr. Friedrich Krotz ist Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt soziale Kommunikation und Mediatisierungsforschung an der Universität Bremen. Er ist Koordinator des DFG-Schwerpunktprogramms 1505 „Mediatisierte Welten“. Seit 2006 ist er im Beirat von merz | medien + erziehung tätig.
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