Verena Ketter: Vireale Sozialraumaneignung
Ansatz einer sozialraum- und lebensweltbezogenen Jugendmedienbildung
Im Gegensatz zur Erwachsenengeneration unterscheiden Jugendliche heute nicht mehr zwischen realen und virtuellen Erlebnissen – sie erfahren ihren Sozialraum vireal. Um an diesen Wandel anzuknüpfen und Jugendliche bei der virealen Sozialraumaneignung zu unterstützen, ist das Methodenrepertoire der Medienpädagogik – verstanden als eine sozialraum- und lebensweltbezogene Jugendarbeit – anzupassen. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst die Entwicklung von Raumverständnissen und -konzepten dargestellt. Ausgehend davon wird eine „vireale Sozialraumaneignung“ als Ansatz einer sich wandelnden Jugendarbeit skizziert und die Methode der mobilen Jugendmedienbildung spezifiziert.
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