Verständig, Dan/Holze, Jens/Biermann, Ralf (Hrsg.) (2016). Von der Bildung zur Medienbildung. Festschrift für Winfried Marotzki. Wiesbaden: Springer VS. 334 S., 39,99 €.
Wenn herausragende Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler pensioniert werden, ist das immer ein gewisser Verlust für die dazugehörige Disziplin – so auch für die Bildungswissenschaft und Medienpädagogik. Um die Arbeit von Winfried Marotzki entsprechend zu würdigen, haben Dan Verständig, Jens Holze und Ralf Biermann den Sammelband Von der Bildung zur Medienbildung herausgegeben. Dieser greift die Arbeit von Marotzki auf und denkt bzw. entwickelt diese weiter. Im ersten Teil, der sich auf qualitative Sozialforschung und Biografie- Arbeit konzentriert, geht es unter anderem darum, wie das Fremde oder Andersartige im Forschungskontext verstanden werden kann, welche Bedeutung Zahlen und Metaphern in der Debatte rund um das Feld der Triangulation haben und in welchem Verhältnis Bildungstheorie und bildungsbiographische empirische Forschung stehen.
Der zweite Teil fokussiert Bildung und Bildungstheorien: Der Diskurs von Normativität im Konzept von transformatorischen Bildungsprozessen wird dargelegt, ebenso die Darstellung von Bildung als komplexes Relationengefüge im Kontext philosophischer Basisannahmen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit Medien, Medialität und Bildung, konkret mit der Einflussnahme digitaler Personenprofile auf die Medienbildung und mit Berufs- und Professionsperspektiven. Der Sammelband wagt damit den Versuch, die Arbeit von Marotzki auf 334 Seiten einzufangen und resultiert damit in einer Sammlung verschiedener Teilaspekte seines Tuns, durch die trotz ihrer Differenziertheit ein stringent roter Faden leitet. Deshalb ist die Publikation Von der Bildung zur Medienbildung auch für Studierende, Dozierende, Fachkräfte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Erziehungs- und Bildungswissenschaft sowie der Medienpädagogik geeignet.
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