von Gross, Friederike/Meister, Dorothee M./Sander, Uwe (Hrsg.) (2015). Medienpädagogik – ein Überblick. Weinheim/Basel: Beltz Juventa. 448 S., 29,95 €.
Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage in Medienwelten auf. Dadurch ergeben sich viele Herausforderungen, Konsequenzen und Diskurse für die Medienpädagogik. Aus diesem Grund haben Friederike von Gross, Dorothee M. Meister und Uwe Sander das Sammelwerk Medienpädagogik – ein Überblick herausgegeben. Heinz Moser eröffnet die Publikation mit einem Übersichtsartikel zu Medienpädagogik im deutschsprachigen Raum. Weiter wird der Inhalt in drei Bereiche unterteilt: medienpädagogische Felder, Aufwachsen mit Medien sowie aktuelle Diskurse. Im ersten Kapitel werden die Begrifflichkeiten Mediendidaktik, Mediensozialisation und Medienethik ausführlich erläutert und diskutiert. Das zweite Kapitel, das sich mit dem Aspekt des Aufwachsens befasst, erläutert die Bedeutung, die Aneignung und den Umgang von und mit Medien in der frühen Kindheit, in der Kindheit und anschließend auch im Jugendalter. Dabei werden auch Chancen und Herausforderungen von Medien in Augenschein genommen.
Von aktuellen Diskursen, die in der Gegenwart relevant sind, handelt das dritte Kapitel. Den Anfang macht ein Beitrag zum Thema Medienkompetenz, der die Aufarbeitung verschiedener Modelle und die Bezugnahme zur Medienbildung beinhaltet. Neben der Entwicklung von Medienkritik und Medienbildung wird auch die Medienerziehung in Kindertagesstätten in den Blick genommen. Medienerziehung zeigt sich in diesem Bereich noch immer als Randelement der Pädagogik, weshalb der aktuelle Diskurs an dieser Stelle aufgenommen und letztendlich von pädagogischen (Nutzungs-)Möglichkeiten abgerundet wird. Daneben werden die Spannungsfelder Medien und Geschlecht wie auch Medien und Sexualität thematisiert. Der darauffolgende Beitrag beschäftigt sich mit Medienkonvergenz und „Berühmtwerdungsprozessen“ (S. 10). Als Beispiel werden hier YouTube-Stars angeführt. Gewalt im Kontext von Medien darf an dieser Stelle nicht fehlen. Michael Kunczik und Astrid Zipfel gehen in ihrem Beitrag zunächst auf Erklärungsansätze bezüglich der Anziehungskraft von gewalthaltigen Inhalten ein und runden dies mit Wirkungsthesen von Mediengewalt ab.
Abgerundet wird der Sammelband mit dem Thema Computerspiele. Nach einem historischen Abriss wird dabei auch auf die Potenziale von Computerspielen für die Medienbildung eingegangen. Medienpädagogik – ein Überblick eignet sich für Studierende der Medienpädagogik oder vergleichbarer interdisziplinärer Studiengänge, um wichtige Einblicke in das Themenfeld zu bekommen. Gleichzeitig ist es ein gutes Überblickswerk für Fachkräfte der Pädagogik, Kommunikationswissenschaft oder Medienpädagogik, die sich mit dem Thema Medien auseinandersetzen.
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