Walden, Thomas (2015). Hollywoodpädagogik. Wie Blockbusterfilme das Lernen des Lernens organisieren. München: kopaed. 380 S., 22,80 €.
Filme anschauen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Doch worin liegt der Erfolg, der Menschen immer wieder in Kinos gehen lässt? Sind es die ausgeklügelten, hochfinanzierten Marketingkonzepte oder die besondere Narration und Identifikationsfiguren? Das Autorenwerk Hollywoodpädagogik versucht Antworten auf diese Fragen zu finden und den pädagogisch medienkritischen Mehrwert von Blockbusterfilmen herauszuarbeiten. Die Publikation gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht es um theoretische Grundlagen, die für den weiteren Verlauf notwendig sind. Neben dem Thema Blockbuster geht Walden auch auf die Narration von Star Wars, auf Campbells Heldenreise bis hin zu Star Wars Episode IV und auf seine Inhaltsanalyse, typologische Analyse wie auch die untersuchten Filme ein. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Analysen präsentiert, bei denen es hauptsächlich darum geht, „ob die Blockbusterfilme des Samples dem Erzählschema der Heldenreise folgen und inwieweit sich die einzelnen Aspekte der Heldenreise pädagogisch-didaktisch interpretieren lassen.“ (S. 19)
Die Ergebnisdarstellung verfolgt die vier Phasen inklusive Unterkategorien einer Heldenreise: Aufbruch, Prüfungen, Flucht und Heimkehr. Dabei wird vorangehend die Reise als Bildungsreise beschrieben. Daran schließt sich der Aufbruch an, bei dem es um die Ausgangslage des Lehr-Lern-Settings geht. Nach einem Umriss zum Thema Helden und der Frage, ob Lernende Helden sind, wird auf erweiterte Lerngelegenheiten und -potenziale eingegangen. Als Beispiele werden hier unter anderem Obi-Wan Kenobi und Jack Sparrow als Mentoren angeführt. In den beiden darauffolgenden Kapiteln finden auch die Helfer der Helden Beachtung. Weiter geht es mit den Sozialformen des Lehr-Lern-Settings und den Lernprozessen in der Abenteuerwelt. Am Ende des zweiten Teils beschreibt der Autor, welche Lehren die Heldinnen und Helden aus ihren Erlebnissen und Prüfungen gezogen haben und welche abschließenden Prüfungen noch auf sie warten, die sie beispielsweise zu eigenständigem Handeln befähigen.
Abschließend wird im dritten Teil der Monografie die Reflexion des Autors bezüglich der Lernerträge der lernenden Helden aufgezeigt und es werden Brücken zu pädagogischen und neurobiologischen Kontexten geschlagen. Insgesamt zeigt sich Hollywoodpädagogik als empfehlenswert für Medienpädagoginnen und -pädagogen wie auch Medienwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich hauptsächlich mit dem Medium Film und daraus resultierenden pädagogischen Implikationen beschäftigen.
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