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Wo der Spaß aufhört …

Cybermobbing nur ein Ausschnitt von Online-Konflikten, die Jugendliche erleben

Wie Jugendliche mit zwischenmenschlichen Konflikten in Online-Communitys wie Facebook umgehen, zeigt eine neue Studie des JFF – Institut für Medienpädagogik, München: „Wo der Spaß aufhört ... Jugendliche und ihre Perspektive auf Konflikte in Sozialen Netzwerkdiensten“. Den Kern der Ergebnisse fasst Dr. Ulrike Wagner, Direktorin des JFF, folgendermaßen zusammen: „Mit Cybermobbing wird häufig nur ein Ausschnitt der Konflikte betrachtet, die Jugendliche online erfahren. Zudem bleibt verborgen, dass Jugendliche durchaus auch Konflikte lösen.“ Entsprechend müsste das ganze Spektrum an Online-Konflikten thematisiert werden, um Jugendliche in Konfliktsituationen zu unterstützen und insbesondere Cybermobbing vorzubeugen.Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) befragte das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis Jugendliche selbst und gelangte zu interessanten und auch überraschenden Ergebnissen.

Jugendliche haben einen sehr differenzierten Blick auf Online-Konflikte. Die Bandbreite von Konflikten ist aus ihrer Sicht viel größer als Formen des Cybermobbings. Sie unterscheiden zwischen ‚Spaß-Streits‘, Meinungsverschiedenheiten, Streitereien und Mobbing. Dahinter liegt ein komplexes System aus Regeln, wie man bei welchem Konflikt reagieren kann. Wer diese Konfliktformen und Regeln nicht kennt, kann auch keine Hilfe geben. Für die meisten Erwachsenen trifft dies aus Sicht der Jugendlichen zu. Aber auch Jugendliche sind immer wieder überfordert. Am häufigsten erleben die Befragten der Studie Konflikte mit den Freunden von Freunden. Mit diesen ‚Freundesfreunden‘ würden die Jugendlichen offline – also im direkten Austausch – nicht unbedingt kommunizieren. In Online-Communitys ist dies aber durchaus üblich. Gerade mit den Freundesfreunden entsteht zum Beispiel aus einem ‚Spaß-Streit‘ besonders schnell ein echter Konflikt, da man sich nicht so gut kenne. Missverständnisse sind eine häufige Ursache für Konflikte in Online-Communitys.

Der Ergebnisbericht zur Teilstudie ist online verfügbar unter www.jff.de/studie_onlinekonflikte


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