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Zimmermann, Anne (2014). Fake Kunst Bildung. Die künstlerische Strategie Fake aus kunstpädagogischerPerspektive. München: kopaed, 165 S., 18 €.

Die Dissertation setzt sich aus kunstpädagogischer Perspektive mit der künstlerischen Strategie ‚Fake‘ und deren Möglichkeiten auseinander, einen Bildungsprozess anzustoßen. Als künstlerische Strategie umfasst ‚Fake‘ sowohl die Täuschung der Rezipientin bzw. des Rezipienten als auch die darauffolgende Aufdeckung der Täuschung. Das Potenzial eines Bildungsprozesses sieht Zimmermann demnach darin, die ‚Wirklichkeit‘ – durch die gedankliche und emotionale Irritation des ‚Fakes‘ – als Konstruktion und plural gefasst zu verstehen. Folglich könnten eigene ‚Wirklichkeiten‘ und Authentizitätsvorstellungen als Wahrnehmungen statt Tatsachen erkannt und in Aushandlung mit anderen ‚Wirklichkeiten’ hinterfragt werden. Diese Fähigkeit zur Dekonstruktion und imaginativem Denken und die damit einhergehende Veränderung des Selbst- und Weltbezugs werden als ‚Möglichkeitssinn‘ bezeichnet. Der ablaufende Bildungsprozess kann dabei auch als Rezeptionsprozess, Erfahrungsprozess und Prozess ästhetischer Reflexion betrachtet werden.

Auf Überlegungen zum Potenzial eines Bildungsprozesses folgen eine differenziertere begriffliche Definition von ‚Fake‘ und die Analyse zweier konkreter Beispiele. Anschließend werden der Rezeptionsprozess, die ‚Bildung im Kontext konstruktivistischer Theorien‘, der Möglichkeitssinn und die Rezeption als Bildungsprozess genauer betrachtet. Als theoretische Basis dienen – neben den konstruktivistischen Theorien – rezeptionsästhetische Überlegungen, Theorien ästhetischer Erfahrung und transformatorische Bildungstheorien. Die Dissertation eignet sich für Kunstwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Medienwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit entsprechenden Schwerpunktbereichen sowie in der Kunst oder Kunst- bzw. Medienpädagogik Tätige.


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