Elisa Eberle: kurz notiert
Zur Person
Eickelmann, Jennifer (2017). „Hate Speech“ und Verletzbarkeit im digitalen Zeitalter. Phänomene mediatisierter Missachtung aus Perspektive der Gender Media Studies. Bielefeld: transcript. 329 S., 32,99 €.
Cybermobbing, Trolling und Hate Speech sind im allgemeinen Umgangston innerhalb des Internets präsenter denn je. Wie sich diese als virtuelle Gewaltakte auf die einzelnen Subjekte auswirken, untersucht die Soziologin Jennifer Eickelmann in ihrer Dissertation „Hate Speech“ und die Verletzbarkeit im digitalen Zeitalter aus der Perspektive der Gender Media Studies. Das Werk beginnt mit der Diskussion seiner theoretischen und methodologischen Perspektiven. Dabei geht die Autorin insbesondere auf Theorien aus den Bereichen Soziologie, Performativität und Gender Studies ein.
Im Zentrum stehen unter anderem die Frage nach der Materialität der Welt und Prozesse der Subjektivation im Netz. Im Verlauf werden konkrete Phänomene des Hasses auf ihre Figuration hin untersucht und Analysen der Fallbeispiele Anita Sarkeesian und Amanda Todd vorgestellt. Sarkeesian machte in einer Webserie auf die Geschlechterstereotypen in digitalen Spielen aufmerksam und sah sich daraufhin Missachtungen im Netz ausgesetzt. Die 15-jährige Amanda Todd hingegen dokumentierte ihre Leidensgeschichte bis zu ihrem Suizid auf YouTube. Im Hinblick auf den virtuellen Gewaltakt am Medienkörper der Opfer von Hate Speech fordert Eickelmann einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien. Somit kann die Publikation einen Ausgangs-punkt für eine moderne Medienpädagogik darstellen. Aufgrund seines theoretisch-abstrakten Charakters eignet sich der Band in erster Linie für Leserinnen und Leser, die mit soziologischen und verwandten Thematiken und Theorien vertraut sind.