Luisa Giebler
Beiträge in merz
- Luisa Giebler: JIM-Studie 2022
Luisa Giebler: JIM-Studie 2022
Jugendliche gehen im dritten Pandemie-Jahr wieder mehr Freizeitaktivitäten außer Haus nach und sind weniger online. Das zeigt die aktuelle JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs). Da es im Jahr 2022 kaum noch Einschränkungen in der Freizeitgestaltung gab, trafen sich Jugendliche in ihrer Freizeit wieder vermehrt mit Freund*innen (2022 gaben 73 % an, mehrmals pro Woche etwas mit Freund*innen zu unternehmen, 2021 waren es 63 %). Auch die Teilnahme an Sportaktivitäten ist leicht gestiegen. 2022 gaben 59 Prozent der Jugendlichen an, mehrmals pro Woche Sport zu machen, während es 2021 noch 51 Prozent waren. Die ausbleibenden Einschränkungen wirken sich außerdem auf die täglich verbrachte Zeit im Internet aus: Diese ist nun wieder auf den Stand von vor der Pandemie gesunken (204 Minuten täglich).
Das Jahr 2022 brachte jedoch auch einige Herausforderungen für Heranwachsende mit sich. Dazu zählen vor allem der Ukraine-Krieg und der Klimawandel. Für diese Themen interessieren sich jeweils 78 Prozent der Jugendlichen. Die meisten Jugendlichen vertrauen bei der Informationsbeschaffung zu diesen Themen vor allem auf die Tagesschau (65 %), gefolgt von öffentlich-rechtlichen Radiosendern (58 %) und regionalen Tageszeitungen (52 %). Die neu aufkommenden Herausforderungen des Jahres scheinen bekannte Problematiken in den Hintergrund zu rücken: Das Interesse an der aktuellen Corona-Situation ist unter den Heranwachsenden zurückgegangen (2021 interessierten sich 67 % dafür, 2022 nur noch 49 %). Jedoch nimmt das Thema Diversity an Bedeutung zu. 2021 interessierten sich 41 Prozent der Jugendlichen für dieses Thema, 2022 bereits 48 Prozent.
Die Studie verdeutlicht, wie das aktuelle Zeitgeschehen sowohl Sorgen und Interessenschwerpunkte, als auch die Freizeitgestaltung Jugendlicher beeinflusst.
Beitrag aus Heft »2023/01: Für Demokratie, gegen Polarisierung. Impulse für die politische Medienbildung«
Autor: Luisa Giebler
Beitrag als PDF - Luisa Giebler: GADMO – Faktenchecks statt Desinformation
Luisa Giebler: GADMO – Faktenchecks statt Desinformation
In den Medien begegnen uns regelmäßig Desinformationen. Vor allem bei aktuellen Geschehnissen wie dem Ukraine-Krieg oder der Pandemie fällt es manchen schwer, falsche Informationen von tatsächlichen Fakten zu unterscheiden. An dieser Stelle setzt die Beobachtungsstelle für digitale Medien an, welche die Faktenlage rund um aktuelle Themen klärt und falsche Informationen aus dem Weg räumt.
Am 1. November startete die Plattform German-Austrian Digital Media Observatory, kurz GADMO. Dahinter steht ein multidiszi-plinäres Netzwerk aus Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Medienschaffenden aus Deutschland und Österreich, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Verbreitung regionaler Desinformationen zu bekämpfen. Das Observatorium ist das größte Faktencheck-Netzwerk im deutschsprachigen Raum und gehört zum European Digital Media Observatory, kurz EDMO.
Zu den Zielen der Beobachtungsstelle gehören das Erkennen und die wissenschaftliche Untersuchung von Desinformationen. Fakten werden überprüft, auf einer zentralen Plattform gesammelt und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dadurch soll die Medienkompetenz der Bürger*innen in Deutschland und Österreich gefördert werden. Auf der Plattform sind auch News und Veranstaltungen zum Thema Desinformationen im Netz zu finden. Außerdem werden regelmäßig Trainingsmodule angeboten, welche sich vor allem an Stakeholder und Forschende richten. Zudem finden Nutzende zahlreiche Publikationen auf der Plattform, die unter anderem falsche Informationen zum Ukraine-Krieg oder Covid-19-Impfungen aufklären und dabei Statistiken und Studien einbeziehen.
GADMO ist ein redaktionell unabhängiges Projekt, welches zunächst für 30 Monate angesetzt ist. Finanziert wird es unter anderem von der Europäischen Kommission. Für das Netzwerk haben sich die Agence France-Presse (AFP), die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die Austria Presse Agentur (APA) sowie das Recherchenetzwerk Correctiv zusammengeschlossen. Koordiniert wird das Projekt von der Technischen Universität Dortmund.
Beitrag aus Heft »2023/01: Für Demokratie, gegen Polarisierung. Impulse für die politische Medienbildung«
Autor: Luisa Giebler
Beitrag als PDF - Luisa Giebler: Standl, Bernhard (2022). Digitale Lehre nachhaltig gestalten. Münster/ New York: Waxmann. 267 S., 39,00 €. (Verfügbar ab 15.04.2023)
- Luisa Giebler: Sprachliche Bildung mit Digitalen Bilderbüchern
Luisa Giebler: Sprachliche Bildung mit Digitalen Bilderbüchern
Digitale Bilderbücher eignen sich ebenso zur sprachlichen Bildung in der frühkindlichen Erziehung wie analoge. Das zeigt die aktuelle Studie ‚Digitale Bilderbücher in der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung‘ des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Im Projekt wurde untersucht, wie digitale Bilderbücher im Kitaalltag integriert werden können. Dabei stellte sich heraus, dass verschiedene Sprachförderungsmöglichkeiten, wie Vorlesefunktionen oder mehrsprachige Optionen, intensiv anregende sprachliche Interaktionsmöglichkeiten bieten. Außerdem ermöglichen digitale Bilderbücher im Gegensatz zu analogen Büchern mehr Kindern die Teilnahme. Die Studie zeigt, dass die teilnehmenden pädagogischen Einrichtungen jeweils unterschiedliche Einstellungen gegenüber der Integration digitaler Medien in den Kitaalltag haben. Alle Einrichtungen sind sich jedoch einig im Hinblick auf den gesenkten Kostenfaktor durch digitale Bilderbücher und deren vielfältige Teilnahme- und Interaktionsmöglichkeiten.
Ziel der Studie war es, mögliche Berührungsängste mit digitalen Medien auf Seiten der pädagogischen Fachkräfte zu minimieren und den Prozess der Digitalisierung im Kitaalltag zu begleiten. Die Studie soll Einblick in die Praxis ge-währen und Chancen sowie Potenziale einer frühkindlichen digitalen Medienbildung aufzeigen. Zur Erfassung der Daten wurden leitfadengestützte Interviews mit pädagogischen Fachkräften, Gruppendiskussionen und video-gestützte Beobachtungen durchgeführt.
Das Forschungsprojekt wurde von Mai bis Dezember 2022 in Zusammenarbeit mit vier pädagogischen Einrichtungen durchgeführt. Es wurde qualitativ untersucht, welche Chancen und Herausforderungen der Einsatz digitaler Bilder- bücher in Kitas mit sich bringt. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
www.dji.de/digitalebilderbuecher
- Luisa Giebler: Jugendmedienschutzindex 2022
Luisa Giebler: Jugendmedienschutzindex 2022
77 Prozent der Eltern sind über Risiken im Internet besorgt, wie der Jugendmedienschutzindex 2022 zeigt. Damit sind die Sorgen über Online-Risiken im Vergleich zu 2017 größer geworden. Am meisten sind Eltern hinsichtlich der Kon-
taktrisiken im Internet sowie belastender Inhalte besorgt (je 33 % und 32 %, die mindestens eine Sorge nennen). Bei den befragten Kindern und Jugendlichen, die mindestens eine Sorge nennen, bezieht sich die größte Sorge auf das Verhalten anderer Heranwachsender; meist explizit mit dem Begriff „Mobbing“ benannt (34 %). Außerdem zeigen sich Unterschiede in den Sorgen der Eltern von Mädchen und Jungen: Die Sorge im Hinblick auf Kontakte mit Unbekannten im Internet ist bei Eltern von Mädchen deutlich höher (48 %) als bei denen von Jungen (11 %). Die zeitliche Onlinenutzung hingegen bereitet Eltern von Jungen mehr Sorgen als Eltern von Mädchen (je 28 % und 8 %). 45 Prozent der Heranwachsenden wurden selbst schon einmal online belästigt, doch nur 26 Prozent schätzen dies auch als Risiko bei Gleichaltrigen ein. Im Vergleich zu 2017 geben weniger Kinder und Jugendliche an, dass sie wissen, an wen sie sich bei negativen Erfahrungen im Internet wenden können. Der Wert ist von 79 auf 60 Prozent gesunken.Für die Studie wurde die Befragung zum Jugendmedienschutzindex 2017 wiederholt. Die Studie lief im Auftrag der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e. V.), durchgeführt vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und dem Leibnitz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI). Im Frühjahr 2022 wurden 805 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren und je ein Elternteil befragt, der sich für die Onlinenutzung des Kindes zuständig fühlt.
www.jugendmedienschutzindex.de