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Dana Neuleitner: Hofmann, Jana (2018). Medienstress durch Smartphones? Eine quantitative und qualitative Analyse. Köln: Herbert von Halem Verlag, 264 S., 32 €.

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    Wir sind heute ständig online und über das Internet mit der Außenwelt verbunden – alles muss möglichst schnell und effizient abgearbeitet werden und beansprucht unsere Auf­merksamkeit. Das kann auf Dauer zu Stress und Apathie führen, konstatiert die Autorin Jana Hofmann. In ihrer Promo­tionsstudie Medienstress durch Smartphones? befasst sie sich mit diesem Phänomen der Di­gitalisierung und stellt sich der Frage, welche Faktoren eine exzessive Smartphone-Nut­zung auslösen können. Dabei verknüpft sie sozialpsychologi­sche und kommunikationswis­senschaftliche Ansätze.

    Die Publikation setzt sich zu­nächst mit der Entwicklungs­geschichte der Medien ausein­ander bis hin zu den heutigen digitalisierten Lebenswelten, in denen paralleles Medienhan­deln selbstverständlich ist. Die hieran anknüpfenden medien­theoretischen Überlegungen zeigen eine Doppelrolle der Medien: Sind sie bei übermä­ßiger Verwendung zum einen ein Stressfaktor, können sie andererseits zur Stressbewäl­tigung genutzt werden. Hof­manns Forschungsergebnisse offenbaren, dass sich Nutzende über diese Dualität der Effekte durchaus im Klaren sind und Smartphones nur dann zum Stressfaktor werden, wenn sie nicht zum reinen Zeitvertreib genutzt werden. Medienstress entstünde demnach, wenn Anwendende mehrere Dinge gleichzeitig erledigen müssen, um zeitlich effizient arbeiten zu können. Untersucht wird auch der Zusammenhang zwi­schen Bildung und chronischen Bewältigungsschwierigkeiten sowie das Empfinden von Zeit­verlust durch die Smartphone- Nutzung. In der Fokussierung auf negative Wirkungsweisen der Nutzung, lässt die Un­tersuchung mögliche positi­ve Effekte weitgehend außer Acht – obwohl die Befragten diese zum Teil klar benennen konnten. Auch die Frage nach möglichen Bewältigungstakti­ken bleibt zudem offen. Eine Folgestudie, in der die unter­repräsentierten Bevölkerungs­schichten mit Haupt- oder Realschulabschluss und über 50-Jährige stärker berücksich­tigt werden, wäre in Betracht zu ziehen. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass je nach Art und Kontext der Mediennut­zung das befürchtete Stressausmaß unterschiedlich stark ausfällt und relativiert werden kann. Der Band eignet sich für eine kritische Reflexion durch medienpädagogische Fachkräfte, aber auch für all die­jenigen, die ihr Smartphone- Verhalten hinterfragen wollen. Durch die Verknüpfung der quantitativen und der qualita­tiven Analyse sowie einen aus­geprägten Theorieteil bietet die Arbeit fundierte Einblicke in das junge Forschungsfeld Medienstress.

    dn

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