Lara Moritz: Dallmann, Christine/Hartung-Griemberg, Anja/Aigner, Alfons/Buchele, Kai-Thorsten (Hrsg.) (2018). Comics. Interdisziplinäre Perspektiven aus Theorie und Praxis auf ein Stiefkind der Medienpädagogik. München: kopaed. 280 S., 20 €
Zur Person
Dallmann, Christine/Hartung-Griemberg, Anja/Aigner, Alfons/Buchele, Kai-Thorsten (Hrsg.) (2018). Comics. Interdisziplinäre Perspektiven aus Theorie und Praxis auf ein Stiefkind der Medienpädagogik. München: kopaed. 280 S., 20 €.
Comics begeistern schon seit jeher Kinder und Jugendliche. Dennoch wurden sie aus wissenschaftlicher Perspektive bisher kaum beachtet. Die Festschrift Comics, anlässlich des 60. Geburtstags von Ralf Vollbrecht, Erziehungswissenschaftler, Medienpädagoge und Hochschullehrer an der Technischen Universität Dresden, unternimmt den Versuch, sich der Mediengattung aus verschiedenen Perspektiven zu nähern und Einblicke in das Genre zu gewähren.
Da der Themenkomplex ‚Comics in Deutschland‘ von Grund auf bearbeitet wurde, beschäftigen sich verschiedene Beiträge wiederholt mit der historischen Entwicklung des Mediums. Inhaltsanalysen und eine Auseinandersetzung mit Körperdarstellungen in Comics, angefertigt von Ralf Vollbrecht, zeigen zudem die verschiedenen Ausprägungen der Kunstform auf. Die abgedruckten Wortbeiträge, die unter anderem die Bedeutung von Comics in Jugendkulturen veranschaulichen, werden durch eine empirische Studie und die Vorstellung eines Forschungsprojekts zur kindlichen Aneignungspraxis vertieft. Zudem verdeutlicht ein Abriss über kommunikations- und medienwissenschaftliche, aber auch medienpädagogische Auseinandersetzungen die Ergiebigkeit von Comics in den verschiedenen Fachbereichen, die insbesondere auch an Vollbrechts Forschungsschwerpunkten anknüpfen. Hierauf werden Verbindungen zur medienpädagogischen Praxis hergestellt und insbesondere Darstellungsformen, wie Film, Computerspiele und Kunst unter medienpädagogischen Gesichtspunkten beachtet.
Comics stellt durch eine bunte Mischung an Beiträgen immer wieder gelungene Bezüge zum wissenschaftlichen Wirken Ralf Vollbrechts wie auch zu seiner persönlichen Leidenschaft ‚Comic' her, die zugleich zahlreiche Anregungen für die medienpädagogische Forschung und Praxis bieten. So wird den Lesenden nicht nur Information vermittelt, sondern nachhaltiges Interesse am Bereich Comics geweckt. Comics räumt mit Vorbehalten gegenüber dem Genre auf und verdeutlicht durch anschauliche Beispiele ihr medienpädagogisches Potenzial. Es wird nicht nur der Stellenwert des Mediums deutlich, sondern auch die Bandbereite an Möglichkeiten für eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung aus medienpädagogischer Perspektive aufgezeigt. So werden auch alle Lesenden, die bisher noch wenige Berührungspunkte mit der Medienpädagogik hatten, durch eine allgemeine Einleitung in das medienpädagogische Feld abgeholt. lm