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Saskia Eilers: Jetzt und in Zukunft

    Zur Person

    Schmidt, Jan-Hinrik/Taddicken, Monika (Hrsg.) (2017). Handbuch Soziale Medien. Wiesbaden: Springer VS. 407 S., 39,99 €.

    Die Gestaltung des Alltags ohne WhatsApp, Facebook & Co. ist in einer mediatisierten Gesellschaft für viele Menschen nur schwer vorstellbar. In den letzten Jahren haben sich soziale Medien zu einem wesentlichen Bestandteil digitaler Kommunikation entwickelt und damit das Phänomen der ‚vernetzten Individualität‘ begründet. Durch die existierende Bandbreite an Anwendungen wird heutzutage eine vielfältige Nutzung im gesellschaftlichen Kontext ermöglicht, wobei die Chancen und Risiken Hand in Hand gehen.

    Handbuch Soziale Medien präsentiert den aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand zu diesem Thema und bezieht sich dabei vorrangig auf die Kommunikationswissenschaft sowie angrenzende sozialwissenschaftliche Disziplinen. In den einzelnen Beiträgen werden Perspektiven aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit gesellschaftlichen Kontexten in Bezug gesetzt und sowohl eine Betrachtung der Nutzungsformen sozialer Medien als auch deren gesellschaftliche Einbettung mit möglichen Konsequenzen vorgenommen.Das Handbuch besitzt einen strukturlogischen Aufbau, der die Einordnung des vermittelten Wissens durch aufeinander aufbauende Teilbereiche erleichtert.

    Der erste Teil der Publikation führt in den Themenbereich ein und beinhaltet diesbezügliche kommunikations- und sozialwissenschaftliche Grundlagen. Es werden spezifische Charakteristika sozialer Medien wie Beziehungsaufbau und -pflege, die Verdatung zwischenmenschlicher Beziehungen sowie die Deinstitutionalisierung von massenmedialen Öffentlichkeiten hervorgehoben. Eine gattungsspezifische Differenzierung in Plattformen, Personal Publishing, Instant-Messaging und Wikis dient als Verständnisgrundlage für die weiterführende Lektüre. Darüber hinaus wird sich mit der Entwicklung und Verbreitung sozialer Medien befasst und auf die darin vollzogenen Handlungen als soziokulturell geprägte Tätigkeit eingegangen. Eingehend betrachtet werden dabei verschiedene Funktionen wie das Kommentieren, Veröffentlichen und Weiterleiten von Inhalten. Auch werden verschiedene Praktiken des Identitäts-, Beziehungs-, und Informationsmanagements differenziert.

    Im zweiten Teilbereich folgen theoretische Überlegungen sowie empirische Erkenntnisse zu verschiedenen Anwendungsfeldern. Hier werden die Nutzungsmotive, Nutzungsformen sowie Wirkungen sozialer Medien aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei widmen sich einige Beiträge vorrangig persönlichen Aspekten, wie der Selbstpräsentation, dem Impression Management und der Identitätsbildung. Andere beziehen sich wiederum auf die Beziehungsgeflechte sozialer Medien mit verschiedenen Arbeitsbereichen, wie der politischen Kommunikation, dem Journalismus oder auch der externen wie internen Organisationskommunikation. Auf dieser Grundlage werden anschließend übergreifende Fragestellungen behandelt, welche sich auf die zukünftigen Entwicklungen der sozialen Medien innerhalb der Gesellschaft beziehen. Die hier zu findenden Beiträge beinhalten sowohl Zukunftskonzepte als auch Diskussionen, in denen die Potenziale sowie Risiken sozialer Medien aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Neben den ökonomischen und partizipativen Chancen der Netzwerkeffekte werden auch Gefahren dieser Technologien zur Überwachung und Kontrolle reflektiert. Außerdem werden die Perspektiven der Software Studies zu technischen Voraussetzungen sowie der empirischen Sozialforschung und ihrem methodologischen sowie instrumentellen Fokus miteingeschlossen.

    Die Publikation Handbuch Soziale Medien vermittelt einen fundierten Einblick in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs und beleuchtet unter Einbezug interdisziplinärer Blickwinkel mit theoretischen und empirischen Schwerpunkten die Funktionen sowie die gesellschaftliche Einbettung sozialer Medien. Die Bedeutung dieser Anwendungen wird unter anderem für Individuen, verschiedene Arbeitsbereiche, für die empirische Forschung und für die Medienpädagogik hervorgehoben und den Zielgruppen dabei konkrete Denkanstöße übermittelt. Für den Bereich der Medienpädagogik ist insbesondere das vor dem Hintergrund der Vor- und Nachteile sozialer Medien entwickelte Kompetenzmodell interessant, welches sich mit der Gewährleistung einer adäquaten Medienkompetenzförderung in der Zukunft auseinandersetzt.

    Die Publikation eignet sich somit als umfassender Überblick über den Themenbereich und spricht zugleich die spezifischen Interessen von Fachpersonen aus verschiedenen Forschungs- und Praxisbereichen an. Dabei vereinen die einzelnen Beiträge optimistische und kritische Betrachtungen zu sozialen Medien und verhelfen Leserinnen und Lesern, zu einer eigenständig reflektierten Einschätzung zu gelangen. Jeder Beitrag enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine kurze Inhaltszusammenfassung sowie ein eingebettetes Fazit. Dadurch gelingt eine schnelle Orientierung im gesamten Themenspektrum wie auch über den konkreten Informationsgehalt jedes einzelnen Beitrags. Die Integration von einschlägigen Schlüsselwörtern, die zu Beginn eines Beitrags präsentiert werden, bietet darüber hinaus eine zusätzliche Möglichkeit der thematischen Einordnung. Der Verzicht auf ein Verzeichnis dieser Schlüsselwörter sowie deren mangelnde Verknüpfung in den einzelnen Beiträgen verringert jedoch deren potenziellen Mehrwert. Visuelle Darstellungen in Form von Abbildungen und Tabellen heben die zentralen Aspekte der Beiträge hervor und unterstützen somit die Wissensvermittlung. Durch die Verbindung von wissenschaftlichen Grundlagen sozialer Medien und den spezifischeren Beitragsthemen kann die Publikation zum einen als Einführung in den Themenbereich genutzt werden und dient zum anderen auch als Vertiefungslektüre zu einzelnen Anwendungsgebieten.

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    merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

     

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    Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
    JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

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