Gerhild Bachmann
Beiträge in merz
Barbara Arifi/Gerhild Bachmann: Smartphones und WhatsApp in der jugendlichen Alltagswelt
Die Forschungsarbeit „Jugend und Instant Messaging. Wie gehen jugendliche SmartphonenutzerInnen mit der Nachrichtenflut um?“ erforscht den Umgang mit der Informationsflut mit Fokus auf WhatsApp. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Jugendlichen aus Österreich sehr unterschiedlich reagieren. Außerdem sind sie der Meinung, dass sie keiner Nachrichtenflut ausgesetzt sind. Auch zeigen die Ergebnisse, dass WhatsApp für die Befragten eine hohe Relevanz aufweist.
Literatur:
Albers-Heinemann, Tobias/Friedrich, Björn (2014). Das Elternbuch zu WhatsApp, Facebook, YouTube & Co. 1. Aufl. Köln: O‘Reilly Verlag.
Arifi, Barbara (2015). Jugend und Instant Messaging. Wie gehen jugendliche SmartphonenutzerInnen mit der Nachrichtenflut um? Unveröffentlichte Masterarbeit an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Education Group GmbH (2015). Medienverhalten der Jugendlichen aus dem Blickwinkel der Jugendlichen. Handy/Smartphone. www.edugroup.at/fileadmin/DAM/ Innovation/Forschung/Dateien/8_Handy_Smartphone_Jugend_2015.pdf [Zugriff: 20.07.2016].
Großegger, Beate (2013a). Schöne neue Online-Welt. Die „Generation Facebook“ kommuniziert entgrenzt, mobil und in Echtzeit – wohin führt der Trend? www.jugendkultur.at/wp-content/uploads/Dossier_schoene_neue_Onlinewelt_Grossegger_2013.pdf [Zugriff: 20.07.2016].
Großegger, Beate (2013b). Wenn alle senden, denkt niemand mehr nach. Onlinekommunikation als Chance und Herausforderung für die Pädagogik. www.jugendkultur.at/wp-content/uploads/Digital_lernen_Kommentar_Grossegger_2013.pdf [Zugriff: 20.07.2016].
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (2014). JIM 2014. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutsch-land. www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf14/JIM-Studie_2014.pdf [Zugriff: 20.07.2016].
Ruch, Claudia (o. J.). Instant Messaging and Applications. www.medien.ifi.lmu.de/fileadmin/mimuc/hs_ss2006/reports/04_ClaudiaRuch_InstantMessaging.pdf [Zugriff: 20.07.2016].
Statista GmbH (2015). Anzahl der aktiven Nutzer von WhatsApp weltweit von April 2013 bis April 2015 (in Millionen). de.statista.com/statistik/daten/studie/285230/umfrage/aktive-nutzer-von-whatsapp-weltweit [Zugriff: 20.07.2016]
Ben Bachmair: Abenteuer Fernsehen
Die Fernsehfiguren, die Kinder in der Regel als Helden erwählen, sind aus Elternsicht zumindest merkwürdig, oft genug sogar fragwürdig. Deshalb ist das Fernsehen für viele Eltern Feindbild Nummer eins - eine Feindschaft, die nicht selten aus Unwissenheit entsteht. Nach der Lektüre von Ben Bachmairs Begleitbuch kann von Unwissenheit jedoch keine Rede mehr sein. Die wichtigste Lehre, die Eltern und Erzieher aus der Lektüre ziehen sollten: Kinder benutzen die Geschichten des Fernsehens, um eigene Botschaften zu vermitteln. Sie bauen, wie Bachmair das mal nannte, Kunstwerke aus Fernsehschrott. Diese Botschaften zu dechiffrieren ist gleichzeitig der Schlüssel zum Kind; allerdings kann man sie nur dann decodieren, wenn man sich auch in dem benutzten Material auskennt.
Für Kenner Bachmairscher Schriften ist diese Erkenntnis natürlich nichts Neues: Sowohl im Aufbau wie auch im Inhalt entspricht das vorliegende Buch dem 1993 erschienenen Ratgeber „TV-Kids“; ganze Passagen sind wörtlich übernommen. Selbst Lesern, die das frühere Buch nicht kennen, dürfte auffallen, dass so manches Zeitungszitat zehn Jahre alt ist und diverse der erwähnten Medienhelden (Alf, Bill Cosby, Mad Max) in jeder Hinsicht von gestern sind.Die Gretchenfrage aber ist gleich geblieben: Macht Fernsehen dumm und gewalttätig? Naturgemäß hat sich auch an der Antwort nicht viel geändert. Bachmair will den Eltern aber helfen, das Beste daraus zu machen: Kinder nutzen das Fernsehen „als direkte und unmittelbare Erfahrungswelt“. Und wie sie das tun, erläutert der Medienpädagoge anhand vieler anschaulicher Beispiele. Verblüffend sind immer wieder Dialoge zwischen Kindern, die sich scheinbar auf TV-Erlebnisse beschränken; erst Bachmairs Dechiffrierung offenbart den Subtext.Trotzdem bleibt ein gewisser Unmut.
Selbst wenn die entsprechenden Fernsehserien bloß Mittel zum Zweck sind: Eltern könnten sich Bachmairs Schilderungen vermutlich besser vergegenwärtigen, wenn die erwähnten Helden aus dem aktuellen Programm stammten.Neu gegenüber „TV-Kids“ ist allerdings das abschließende Kapitel über Multimedia im Kinderalltag, schließlich hat sich die Medienwelt der Kinder in den letzten zehn Jahren sprunghaft vergrößert; von den erfolgreichen Versuchen der Industrie, das Taschengeld im Medienverbund anzuzapfen, ganz zu schweigen. Auch dem Phänomen „Pokémon“ begegnet Bachmair aber mit gewohnter Gelassenheit; eine Haltung, die nach der Lektüre auch bei Eltern überwiegen sollte.Ben Bachmair: Abenteuer Fernsehen. Ein Begleitbuch für Eltern. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, 224 Seiten, Euro 9,50