Prof. Dr. Sigrid Blömeke
Beiträge in merz
Sebastian Hacke/Heike Schaumburg/Sigrid Blömeke: „Meine Mutter schimpft ja, wenn ich ins Chatten reingehe“
Ausgehend von Überlegungen zum Digital Divide und der Wissensklufthypothese wird auf der Grundlage wissenssoziologischer Annahmen eine Betrachtungsweise von Medienkompe-tenz aus der Akteurssicht entworfen, die in soziale Bezüge eingebettet ist. Anhand von Aus-zügen aus Interviews mit türkischen und deutschen Jugendlichen, die im Rahmen der vorlie-genden Untersuchung geführt wurden, wird abschließend illustriert, wie Medienkompetenz mit der sozialen Umwelt Jugendlicher verwoben ist und davon geformt wird.
Taking into account the Digital Divide and the knowledge gap hypothesis, and based on assumptions from knowledge sociology, we look at media competence from a user perspective that is rooted in and shaped by the social environment of the individual. To illustrate this view, extracts of interviews with Turkish an German adolescents which the current study is based on are provided.
Sigrid Blömeke: Portfolio
Angesichts der hohen gesellschaftlichen Bedeutung von Medien und Informationstechnologien stellt der Erwerb von Medienkompetenz ein Element von Allgemeinbildung dar, das eine angemessene Teilhabe von Schülerinnen und Schülern an der gesellschaftlichen Entwicklung sichert. Medienbildung als Aufgabe der Schule setzt aber eine entsprechende medienpädagogische Kompetenz auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer voraus. Ihnen die notwen-digen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln ist damit – für Manche vielleicht notgedrungen – ein Ziel der Lehrerausbildung.
Auf deren erste und zweite Phase kommen dabei durchaus unterschiedliche Aufgaben zu, die jeweils darauf gerichtet sind, dass Lehrerinnen und Lehrer die beruflichen Funktionen des Unterrichtens und Beurteilens, des Erziehens und Beratens, des Organisierens und Verwaltens sowie des Innovierens im Medienzu-sammenhang sachkompetent, sozialkompetent und selbstkompetent wahrnehmen können.Da es sich bei dem Erwerb medienpädagogischer Kompetenz um einen fachübergreifenden Prozess handelt, kann allerdings weder durchgängig festgestellt werden, ob die Studierenden nach ihrem Lehramtsstudium die notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen besitzen, noch ob die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter in der zweiten Phase dann die Fähigkei-ten zur praktischen Umsetzung erwerben (Gegenstand der Staatsexamina sind die von den Studierenden bzw. Lehramtsanwärtern gewählten Schwerpunkte). Um den Leistungsstand dennoch dokumentieren zu können, wurde in Nordrhein-Westfalen an allen Universitäten und Studienseminaren ein so genanntes „Portfolio Medien. Lehrerbildung“ eingeführt.
Mit Hilfe dieses Instruments besitzen die Lehramtsstudierenden und Referendare die Möglich-keit, ähnlich wie bei einer Künstlermappe ihre medienbezogenen Qualifikationen eigens auszuweisen. Das Portfolio ist strukturell an den Inhalten des nordrhein-westfälischen Rahmenkonzepts "Zukunft des Lehrens – Lernen für die Zukunft: Neue Medien in der Lehrerausbildung" (vgl. MSWWF 2000) ausgerichtet, in dem eine genauere Zielbeschreibung für die medienbezogene Ausbildung in der ersten und zweiten Phase vorgenommen und diese in curri-culare Empfehlungen umgesetzt wird. Im Folgenden werden zunächst die Kernideen des Rahmenkonzepts dargelegt, das von einer zehnköpfigen Arbeitsgruppe im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen erarbeitet wurde ...(den vollständigen Artikel finden Sie in merz 2003/01 S. 47-51)