M. A. Daniel Diegmann
- Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl für Schulpädagogik unter besonderer Berücksichtigung von Schulentwicklungsforschung in der Universität Leipzig
Beiträge in merz
Daniel Diegmann: Jugendarbeit und Musik
Musikorientierte Jugendarbeit begründet sich vor dem Hintergrund der großen Bedeutung, die Musik in der Phase der Jugend einnimmt. Dabei steht die Musik in der Jugendarbeit von Beginn an im Spannungsfeld zwischen der Möglichkeit authentischer Ausdruck ästhetischen Selbstverständnisses für junge Heranwachsende zu sein und der pädagogischen Instrumentalisierung der Kunst. Weitere Spannungslinien ergeben sich heute aus dem Zusammenspiel von musikorientierter Jugendarbeit und den sozialen Gegebenheiten von Ökonomie, Geschlecht und Interkulturalität.
Literatur
Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (2009). Musik und Gefühl. Eine Untersuchung zur gefühlsbezogenen Aneignung von Musik im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Hörfunks. Berlin: VISTAS Verlag.
Josties, Elke (2008). Szeneorientierte Jugendkulturarbeit. Unkonventionelle Wege der Qualif izierung Jugendlicher und junger Erwachsener. Ergebnisse aus einer empirischen Studie aus Berlin. Berlin, Milow, Strasburg: Schibri-Verlag.
Münch, Thomas/Bommersheim, Ute/Müller-Bachmann, Eckart (2005). Jugendliches Musikverhalten. Musikinvolvement, Nutzungsmotive und Nutzungspräferenzen. In: Boehnke, Klaus/Münch, Thomas, Jugendsozialisation und Medien. Lengerich u. a.: Pabst Science Publishers, S. 167-199.
Witte, Wolfgang (2007). Musik in der offenen Jugendarbeit. In: Hill, Burkhard/Josties, Elke (Hrsg.), Jugend, Musik und Soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim, München: Juventa Verlag, S. 45-62.
Katrin Meier/Daniel Diegmann: Lesen und Vorlesen in Familien mit dreijährigen Kindern
Die gemeinsame Beschäftigung mit Bilderbüchern ist eine der wichtigsten sozialen Interaktionsformen, in denen Kinder in Auseinandersetzung mit erwachsenen Bezugspersonen die Sprache lernen und einen intensiven Bezug zur Buchkultur erwerben, welcher sich auf das weitere Medienhandeln auswirkt. Ausgehend von empirischen Ergebnissen einer aktuellen quantitativen und qualitativen Elternbefragung in Sachsen fokussiert der Beitrag auf die praktische Ausgestaltung von Lesen und Vorlesen in den Familien mit Kindern im Alter von circa drei Jahren vor dem Hintergrund der elterlichen Leseneigung, von Geschlechtsspezifika und generationsspezifischen Faktoren.
The common use of picture books is one of the most important forms of social interaction in which children learn the use of language by means of dialogue with adults and aquire an intensive relation to books itself that signifcantly influences further media activities. On the basis of empirical results of a recent parental survey and parental interviews in Saxony, the focus of this article is on the practical organization of reading and to read in families with children at the age of around three against the background of parental reading, gender focus and generation-specific aspects.
Literatur
Bell, Daniel (1985). Die nachindustrielle Gesellschaft. Frankfurt/Main: Campus Verlag.
Bühl, Walter L. (1995). Wissenschaft und Technologie. Göttingen: G. Schwartz.
Degele, Nina (2000). Informiertes Wissen. Eine Wissenssoziologie der computerisierten Gesellschaft. Frankfurt/ Main: Campus Verlag.
Elias, Sabine (2009). Väter lesen vor. Soziokulturelle und bindungstheoretische Aspekte der frühen familialen Lesesozialisation. Weinheim: Juventa Verlag.
Feierabend, Sabine/Mohr, Inge (2004). Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern. Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven, Nr.9, 2004, S. 453-461.
Gee, James Paul (2001). A Sociocultural Perspective on Early Literacy Development. In: Neuman, Susan B./Dickinson, David K. (Hrsg.), Handbook of Early Literacy Research. Volume 1, New York: The Guilford Press, p. 30-42.
Groeben, Norbert (2004). Einleitung: Funktionen des Lesens – Normen der Gesellschaft. In: Groeben, Norbert/Hurrelmann, Bettina (Hrsg.), Lesesozialisation in der Mediengesellschaft. Ein Forschungsüberblick. Weinheim/München: Juventa Verlag.
Grüninger, Christian/Lindemann, Frank (2000). Vorschulkinder und Medien. Eine Untersuchung zum Medienkonsum von drei- bis sechsjährigen Kindern unter besonderer Berücksichtigung des Fernsehens. Opladen: Leske + Budrich.
Hurrelmann, Bettina/Hammer, Michael/Nieß, Ferdinand (1993). Leseklima in der Familie. Gütersloh: Verlag Bertelsmann-Stiftung.
Hurrelmann, Bettina (2004). Informelle Sozialisationsinstanz Familie. In: Groeben, Norbert/Hurrelmann, Bettina (Hrsg.), Lesesozialisation in der Mediengesellschaft. Ein Forschungsüberblick, Weinheim: Juventa Verlag, S. 169-201.
Hurrelmann, Bettina/Becker, Susanne/Nickel-Bacon, Irmgard (2006). Lesekindheiten. Familie und Lesesozialisation im historischen Wandel. Weinheim: Juventa Verlag.
Nickel, Sven (2007). Familienorientierte Grundbildung im Sozialraum als Schlüsselträger zur breiten Teilhabe an Literalität. In: Grotlüschen, Anke/Linde, Andrea (Hrsg.), Literalität, Grundbildung oder Lesekompetenz? Beiträge zu einer Theorie-Praxis-Diskussion. Münster: Waxmann Verlag, S. 31-42.
Müller, Beatrice (2008). Stellenwert der frühkindlichen Sprach- und Leseförderung in der Familie. In: merz I medien + erziehung, 52 (6), S. 86-94.
Schorb, Bernd et al. (2009). Abschlussbericht zur Begleitforschung des Modellprojektes „Lesestart – Mit Büchern wachsen“. In www.uni leipzig.de/~mepaed/sites/defaul/file/Abschlussbericht_Lesestart_Evaluation_1.pdf [Zugriff: 20.08.2010]
Schiffer, Kathrin (2003). Fernsehen und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen. Eine Längsschnittstudie unter Berücksichtigung des familiären Hintergrundes. Hamburg: Dr. Kovac Verlag.
Spanhel, Dieter (2007). Bedeutung der Medien in den ersten Lebensjahren. Der Aufbau der grundlegenden Medienkompetenz im Kleinkindalter. In: merz I medien + erziehung, 51 (1), S. 10-17.
Stiftung Lesen (2008). Lesen in Deutschland 2008. Mainz: Stiftung Lesen. In: www.stiftunglesen.de/lesen-in-deutschland-2008/default.aspx [Zugriff: 23.08.2010]
Theunert, Helga (2005). Kinder und Medien. In: Hüther, Jürgen/Schorb, Bernd (Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik, München: kopaed, S. 195-202.
Whitehurst, Grover J./Lonigan, Christopher J. (2001). Emergent Literacy: Development from Prereaders to Readers. In: Neuman, Susan B./Dickinson, David K. (Hrsg.), Handbook of Early Literacy Research. Volume 1, New York: The Guilford Press, p. 11-29.
Wieler, Petra (1997). Vorlesen in der Familie. Fallstudien zur literarisch-kulturellen Sozialisation von Vierjährigen. Weinheim, München: Juventa Verlag.
Daniel Diegmann: Digitale Bildung aus der Perspektive Japans
Auch wenn das Bild, das in westlichen Medien von Japan produziert wird, häufig durch Technikaffinität, technische Innovationen und eine besondere Mensch-Maschine-Interaktion geprägt ist, spiegeln sich diese Vorstellungen kaum in den schulischen Alltagswelten Japans wider – auch nicht im Alltag der Japanerinnen und Japaner allgemein. Möglicherweise sind diese medialen Darstellungen eher Ausdruck einer tradierten, stereotypen Vorstellung von Japan als exotischem und fremdem Land, das trotz aller Erfolge in internationalen Vergleichsstudien nicht als (positive) Referenzgesellschaft gereicht, vor allem nicht in Bezug auf Bildungsfragen. Die regelmäßig auch in deutschen Medien inszenierten Blicke in japanische Klassenzimmer, in denen Roboter Grundschulkinder unterrichten, sollen eher Zweifel und Skepsis hervorrufen, als Bewunderung und Anerkennung. Sie entwerfen eine Karikatur der japanischen Schule.
Literatur
OECD (2018). Education Policy in Japan: Building Bridges towards 2030. OECD Publishing.
OECD (2016). PISA 2015 Results (Volume I). Excellence and equity in education. OECD Publishing.
OECD (2015). Students, Computers and Learning: Making the Connection. OECD Publishing.