Danilo Dietsch
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Danilo Dietsch: Digitale Aufnahmegeräte für die medienpädagogische Praxis
Wenn ein Interview ansteht oder eine Straßenumfrage fürs Radio durchgeführt werden soll, müssen eigentlich nur ein Mikrofon, Kabel und Aufnahmegerät vorhanden sein. Doch bei immer mehr Aufnahmegeräten auf dem Markt stellt sich hier mehr denn je die Qual der Wahl.
Um O-Töne vor Ort einfangen zu können, brauchen Jugendradios, Nachwuchsreporter und medienpädagogische Projekte handliche und zuverlässige Aufnahmegeräte. Diese zeichnen sich durch praxisgerechte Audioanschlüsse aus, sollten also symmetrische XLR oder große Klinkenbuchsen besitzen. Empfehlenswert ist eine zuschaltbare Phantomspeisung, um hochwertige Kondensatormikrofone für anspruchsvolle Aufnahmesituationen benutzen zu können. Eine Aussteuerungsanzeige sollte einen möglichst genauen Eindruck vom Verlauf der Aufnahme vermitteln, hierbei ist die gute Lesbarkeit besonders wichtig. Die Aussteuerung sollte nicht menügesteuert, sondern schnell und manuell einstellbar sein. Als Maßstab gilt bei Sprachaufnahmen, dass die Aussteuerungsanzeige des Pegels sich zwischen -5 db und 0 db bewegen sollte.
Gerade beim Einsatz von digitalen Aufnahmegeräten im medienpädagogischen Bereich, sollte ein schaltbarer Limiter zur Aussteuerungsbegrenzung vorhanden sein. Dieser verhindert übersteuerte (verzerrte) Aufnahmen und ermöglicht ein frustfreies, sendefähiges Ergebnis. Die Kinder und Jugendlichen können sich auf das Interview konzentrieren und Gehör und Pegelanzeige etwas „vernachlässigen“.
Analoge professionelle Reportagegeräte (zum Beispiel Sony TC-D5) haben sich langsam aus den Redaktionen der Radiosender verabschiedet. Auch in der medienpädagogischen Radioarbeit sind sie nur noch begrenzt zu empfehlen. Es gibt derzeit keinen Hersteller, der Neugeräte produziert, allerdings sind Geräte regelmäßig über Internetauktionen ab circa 150 Euro erhältlich. Sie liefern in der Regel ordentliche akustische Aufnahmen, bieten gute Aussteuerungsmöglichkeiten und besitzen professionelle XLR- oder große Klinke-Mikrofoneingänge. Ein weiterer Vorteil für die medienpädagogische Arbeit ist die Robustheit und die Einsatzmöglichkeit des Limiters. Verschiedene Erfahrungsberichte zeigen aber, dass die Reparaturanfälligkeit steigt und es immer schwieriger wird, Geräte für einen angemessenen Preis zu reparieren.
Nicht empfehlenswert sind Mini-Disk-Geräte. Diese sind leider nicht besonders robust und in der Regel ist die Bedienung menügesteuert. Das bedeutet, dass mittels kleinen Tasten in diversen Untermenüs Einstellungen programmiert werden müssen. Die Aufnahmen sind oft unbefriedigend, bedingt durch den fehlenden Limiter und dadurch, dass viele Geräte über eine schlechte manuelle Aussteuerung des Aufnahmesignals verfügen. Ein weiterer Mangel ist, dass Mikrofone an Mini-Disk-Geräte nur über eine kleine Klinke und somit über wackelige und kurzlebige Anschlüsse verbunden werden können, wohl aufgrund der schwindenden Nachfrage gibt es außerdem nur noch wenig Neugeräte (Sony, Tascam) auf dem Markt.
Ein großer Vorteil von digitalen Rekordern ist, dass das Gerät nach der Aufnahme einfach an den USB-Port eines PCs angeschlossen werden kann; das Gerät wird als USB-Massenspeicher erkannt und die einzelnen Aufnahmedateien werden angezeigt. Ein einfaches Ziehen der Dateien über Drag&Drop auf die Festplatte und schon steht das Audiomaterial für den digitalen Audioschnitt bereit. Gerade bei langen Interviews besteht darin eine große Zeitersparnis im Vergleich zum Digitalisieren von Aufnahmen mittels Kassettengerät. Dank eines preiswerten Speichers, nahtloser Computerintegration und guter Aufnahmequalität, einfacher Bedienung sowie preiswerter Einstiegsgeräte, liegt es nahe, digitale Aufnahmegeräte in der medienpädagogischen Radioarbeit einzusetzen. MicroTrack 24/96, Edirol R-1 sowie R-09 sind als mobile Aufnahmegeräte für Reportagen, Interviews und Umfragen konzipiert und preiswerte Alternativen zu professionellen Handheld Digital Audio Rekordern.
Micro Track 24/96Der Micro Track 24/96 ist ein robuster, mobiler 2-Kanal-Digital-Recorder für die Aufnahme von WAV- und MP3-Dateien. Als Aufnahmemedium dient eine CompactFlash-Karte. Für die Aufnahme verfügt das Gerät über symmetrische Line-Eingänge (große Klinke) oder ein Stereo-Aufsteckmikrofon. Die 6,3 mm Klinkenbuchsen liegen allerdings für massive Stecker etwas zu nah beieinander. Das Gerät besitzt eine schaltbare Phantomspeisung für professionelle Kondensatormikrofone, sowie einen Vorverstärker. Zusätzlich ist je nach Mikrofoneinsatz und Ort der Tonquelle die Aufnahmeleistung mittels Empfindlichkeitsumschalter in drei Stufen regelbar. Das Gerät ist sehr gut für ängstliche Kinder ge-eignet, die dem Interviewgast das Mikrofon nicht richtig hinhalten. Die Aufnahmen sind erfreulich rauscharm und gut verständlich. Der Sound kann entweder über Stereokopfhörer (Miniklinke) oder die Lineausgänge (Cinch) abgehört werden. Das Gerät besticht durch viele Einstell- und Anschlussmöglichkeiten, sowie ei-ne einfache Handhabung. So kann der Micro Track 24/96 über eine Wipptaste mit Klickfunktion schnell durch das logisch aufgebaute deutsche Menü navigiert werden. Alle wichtigen Funktionen sind über extra Bedienelemente sehr gut steuerbar. Zum Aufnehmen benötigt man nur eine Taste, die Pausentaste fehlt. Die manuelle Aussteuerung funktioniert direkt und schnell, so kann der Pegel – die Lautstärke der Aufnahme – sogar kanalgetrennt leicht korrigiert werden. Ein Nachteil ist der fehlende Limiter, allerdings werden Übersteuerungen mittels zwei Leuchtdioden angezeigt. Auch die Pegelanzeige während der Aufnahme und die Akkuanzeige sind deutlich lesbar. Die Akkulaufzeit beträgt nach Händlerangabe über sieben Stunden und circa drei Stunden bei aktiver Phantomspeisung. Aufgeladen wird der MicroTrack einfach über den USB-Port des PCs oder durch das optional erhältliche Netzteil. Da der Lithium-Ionen-Akku fest im Ge-rät eingebaut ist, können im Bedarfsfall keine Ersatzakkus oder Batterien die weitere Stromversorgung übernehmen. Dieser gravierende Nachteil birgt in der medienpädagogischen Arbeit Risiken. Im Handel ist das Gerät ab circa 410 Euro erhältlich. EdirolVon Edirol gibt es mit dem R-09 und dem R-1 zwei Geräte die sich für den mobilen Einsatz in der medienpädagogischen Arbeit eignen. Der R-1 ist durch sein etwas kantiges Plastikgehäuse und einen Karteneinschub mit schlecht zu öffnender Klappe leider nicht besonders robust. Das R-09 ist nicht nur kleiner und handlicher, sondern auch robuster.
Das Gerät R-1 lässt sich intuitiv mit einem Datenrad und einigen Tasten bedienen. Ein großer Vorteil ist der vorhandene Limiter und zusätzlich bietet der R-1 einige Effekte wie zum Beispiel Rauschunterdrückung, Verfremdungseffekt, Equa-lizer und Reverb an. Diese sind wahlweise in den Aufnahme- oder Wiedergabeweg schaltbar. Beim R-1 ist der Limiter extra schaltbar. Ein recht blickwinkelabhängiges LED liefert nur eine grobe Aussteuerungsanzeige und damit eine schlechte Einsicht auf die Aufnahmeleistung. Auch in punkto Anzeige schneidet der R-09 besser ab, Übersteuerungen werden sogar mittels Leuchtdiode angezeigt. Der Sound kann auch hier über Stereokopfhörer (Miniklinke) kontrolliert werden. Mit beiden Geräten erhält man eine ordentliche, sendefähige Aufnahmequalität. Auch das interne Mikrofon ist erstaunlich gut und für die Audioarbeit ausreichend. Ein großer Nachteil bei beiden Geräten sind die Audioanschlüsse. Es wird keine Phantomspeisung bereitgehalten, somit können als externe Mikrofone nur dynamische Mikrofone, aber keine hochwertigen Studio- oder Kondensatormikrofone über eine kleine Klinkenbuchse angeschlossen werden. Das ist nicht besonders praxisgerecht, da anzunehmen ist, dass wie bei Mini-Disk-Rekordern die kleine Buchse kein langes Leben haben wird. Ein Vorteil gegenüber dem Micro Track besteht darin, dass die Edirolgeräte mit zwei wechselbaren AA-Batterien oder Akkus arbeiten.
Der R-1 kostet derzeit im Handel circa 390 Euro, das Nachfolgemodell (R-09) circa 420 Euro.
Fazit
Im Hinblick auf mobile Aufnahmen sind Micro Track 24/96, Edirol R-1 und R-09 auch für An-fänger unkompliziert zu bedienen. Die Edirolgeräte überzeugen mit einem Limiter, der das Auf-nahmeniveau hebt und den Einsatz in der Medienpädagogik erleichtert. Mit guten Aufnahmeergebnissen, geringer Größe und vielfältigen, professionellen Anschlüssen überzeugt der Micro Track. Eine gute Alternative, die alle Vorteile und Ansprüche vereint, ist das Gerät PMD 670 der Firma Marantz. Es liefert gute Audioaufnahmen, besitzt professionelle XLR Mikrofonanschlüsse und einen schaltbaren Limiter. Allerdings hat das Gerät für den medienpädagogischen Bereich mit 845 Euro auch einen stolzen Preis.
Danilo Dietsch / Fabian Fiedler: Schnipp-Schnapp-Audioschnitt
Radio macht Spaß! In der medienpädagogischen Arbeit erfreuen sich reine Audioproduktionen trotz der vielfältigen Möglichkeiten, sich vorrangig visuell auszudrücken, nach wie vor großer Beliebtheit. Aber auch Multimediaproduktionen gewinnen dann an Reiz, wenn sie als Cross-Media-Produktionen die gesamte Bandbreite der medialen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen und kommen ohne Sound und akustische Elemente kaum noch aus. In der medienpädagogischen Projektarbeit wird digitaler Audioschnitt vorrangig für O-Töne und weniger für reine Musikproduktion verwendet.Die Produktionsbedingungen sind aufgrund der Digitalisierung wesentlich einfacher geworden. Ein genauer Blick auf die Voraussetzungen und Möglichkeiten für den digitalen Audioschnitt zeigt jedoch, dass dessen Einsatz in der medienpädagogischen Projektarbeit stark vom Vorhandensein und der Beherrschung der Hard- und Software abhängt.Voraussetzungen für die Durchführung eines Audioprojekts
Der Vorteil bei allen Audioschnittprogrammen: Man kann sie sich sukzessive erarbeiten, sie sind leicht erlernbar und intuitiv verständlich. Nach kurzer Einarbeitung ist das Bearbeiten einfacher Straßenumfragen oder Interviews kein Problem. Für die Produktion komplexer Hörspiele mit vielen akustischen Feinheiten sollte man das verwendete Programm schon sehr gut kennen. Computer-Basiswissen ist auf jeden Fall von Nöten und je nach Ausrichtung des Projekts sind auch radiojournalistische Grundkenntnisse vorteilhaft. Bei Anfängergruppen, z.B. zur Produktion eines gebauten Beitrags (Beitrag mit O-Ton), empfiehlt sich ein Teamerschlüssel von max. 1:6.Gut verständliche Aufnahmen sind Voraussetzung für den Schnitt. Sehr leise oder übersteuerte (also zu laut aufgenommene) Interviews oder Aufnahmen mit Störgeräuschen werden trotz vieler Features und Manipulationsmöglichkeiten der Software nie mehr zu guten O-Tönen.Bei der Soundbearbeitung (Audioschnitt) wird zwischen konstruktivem (Positivschnitt) und destruktivem Schnitt (Negativschnitt) unterschieden. Beim konstruktiven Schnitt werden die benötigten O-Töne zur weiteren Bearbeitung aus der Gesamtaufnahme aussortiert/herausgeschnitten, die nicht benötigten Aufnahmen bleiben vorhanden.
Beim destruktiven Schnitt werden alle nicht benötigten O-Töne herausgeschnitten (gelöscht), so dass nur die ausgewählten Aufnahmen verfügbar bleiben und in der gewünschten Reihenfolge arrangiert werden können.Hard- und SoftwareMit einem Pentium 3 Computer (ca. 700 MHz, 256 MB RAM) ist man zur Zeit bei neueren Audioschnittprogrammen auf der sicheren Seite, ältere Versionen kommen noch gut mit weniger leistungsfähigen Rechnern aus. Für die Audiodateien im Wave-Format (.wav) kann man erfahrungsgemäß nie genug Platz auf der Festplatte haben (Richtgröße: 10 Minuten Audiomaterial benötigen ungefähr 100 MB Speicherplatz).Als weitere Hardwarekomponenten werden eine Soundkarte, Boxen, CD-Rom-Laufwerk und -Brenner benötigt. Empfehlenswert sind Soundkarten mit mehreren Ein- / Ausgängen sowie mit digitalen Anschlüssen und anwenderfreundlichen Frontanschlüssen. Da noch nicht alle Programme - vor allem ältere Versionen - unter Windows 2000 und XP laufen, ist Windows 98 für die Soundbearbeitung das problemloseste Betriebssystem. Die Wahl des „Zuspielers“ (Tapedeck oder MD-Player) richtet sich nach dem Aufnahmemedium. Ein Minidiskrecorder bietet den Vorteil, die Aufnahmen bei geeigneter Soundkarte ohne Qualitätsverlust digital in den Rechner überspielen zu können.AudioschnittprogrammeDas Angebot an Soundbearbeitungssoftware ist sehr groß, so legen wir den Schwerpunkt auf einen Querschnitt der gängigsten Programme, die sich im pädagogischen Einsatz, aber auch im professionellen Radiobereich bewährt haben.
Die Preisangaben beziehen sich auf die aktuell recherchierten Listenpreise und sind natürlich von Händler zu Händler Schwankungen unterworfen. Selbstverständlich kann man im Internet auch gebrauchte Originalsoftware ersteigern.Samplitude ist ein anspruchsvolles und professionelles Programm mit vielen zusätzlichen Bearbeitungswerkzeugen. Die Vollversion kostet ca. 499 Euro, allerdings gibt es auch eine kostenfreie Basic-Version, die gelegentlich über verschiedene Computerzeitschriften vertrieben wird. Diese Version besitzt nicht alle Funktionen, so ist u.a. das programminterne Brennen von CDs, mancher Effekt und das Importieren/Exportieren von anderen Dateiformaten nicht möglich. Werden die fehlenden Funktionen benötigt, kann man sich jedoch teilweise mit Freewareprogrammen behelfen. Der einfache Audioschnitt einer Umfrage oder das Erstellen eines kleinen gebauten Beitrags sind mit der Basic-Version aber ohne Einschränkung möglich.Samplitude wird in einer deutschen Version ausgeliefert und man kann sich ein Grundwissen mit den wichtigsten Funktionen relativ gut erarbeiten. Das Programm beinhaltet so viele Möglichkeiten für professionelle Studio(musik-)produktionen, dass es eine gewisse Zeit benötigt, angesichts dieser für ein medienpädagogisches Projekt überdimensionalen Ausstattung eine gute Übersicht über das Programm zu bekommen.Die Bearbeitungsoberfläche besteht aus bis zu 64 Spuren. In jeder Spur können die einzelnen Aufnahmen als separate Objekte bearbeitet werden.
Sowohl konstruktive als auch destruktive Bearbeitung sind übersichtlich gut möglich. Aufnahmen und Bearbeitungsschritte (Fade, Volumenkurve) werden graphisch gut dargestellt und erleichtern so Verständlichkeit und Übersicht. Die Vollversion ermöglicht eine Nachbearbeitung mittels Rauschunterdrückung, Kompressor etc. zur Verbesserung qualitativ schlechterer Aufnahmen. Diese Funktionen sind in der pädagogischen Radioarbeit besonders wertvoll, wenn Aufnahmen nicht den Anforderungen an sendefähiges Material entsprechen.Die Bearbeitung des Audiobeitrages erfolgt virtuell in einer so genannten VIP- Datei. Die Original WAV- Datei bleibt in ihrem Ursprung erhalten. Dies hat den Vorteil, dass alle Bearbeitungsschritte rückgängig gemacht werden können. Weitere Informationen sind unter www. samplitude.de zu finden.Ein kleiner Bruder von Samplitude ist music studio 7 deluxe. Das Programm ist mit ca. 80 Euro wesentlich preiswerter, bietet aber auch weniger Möglichkeiten in der Soundbearbeitung. So sind weniger Bearbeitungswerkzeuge und Funktionen vorhanden. Die Ausstattung ist auch gegenüber Samplitude Basic stark reduziert und seine diffuse Farbgestaltung macht eine Orientierung etwas schwierig. Das Programm ist ebenfalls in deutsch und fällt durch eine ähnliche Benutzeroberfläche auf wie Samplitude, die Bearbeitungsschritte sind identisch. Wer allerdings Samplitude als Soundbearbeitungsprogramm gewöhnt ist, wird sich mit ‚music studio‘ mitunter recht schwer tun.Für medienpädagogische Projekte, zur Produktion von einfachen Umfragen oder gebauten Beiträgen, ist das Programm ausreichend. Für aufwändigere Hörspiele oder andere größer angelegte Produktionen sind umfangreichere Programme von Vorteil.Auch Cool Edit Pro wird im professionellen Audiobereich häufig eingesetzt.
Die Vollversion kostet ca. 300 Euro. Es gibt verschiedene Demoversionen die allerdings für den pädagogischen Einsatz, zur Erstellung von Audiobeiträgen, nur bedingt einsetzbar sind, da die Bearbeitungsmöglichkeiten meist zu stark eingeschränkt sind. Im Gegensatz zu Samplitude ist Cool Edit aus zwei Bearbeitungsoberflächen (Fenstern) aufgebaut. So gibt es im Wave-Fenster die Möglichkeit, die Sound-Datei direkt mittels destruktiven Schnitts zu bearbeiten oder auch die Möglichkeit des Positivschnitts, in dem die benötigten O-Töne markiert werden. Sie müssen dann in den zweiten Bearbeitungsmodus, das Multitrack-Fenster, kopiert werden. Hier stehen mehrere Spuren zur Auswahl, in denen die ausgewählten O-Töne arrangiert werden können.Durch den nötigen Wechsel zwischen zwei Bearbeitungsfenstern ist das Programm im pädagogischen Bereich für den ungeübten User etwas schwierig in der Bedienung. Eine weiteres Handikap kann in der englischsprachigen Benutzeroberfläche mit vielen Fachausdrücken liegen. Ansonsten unterschiedet sich Cool Edit wenig von Samplitude. Seine Stärken liegen in zahlreichen Features, einem guten Klang und einer Vielzahl von Möglichkeiten die Aufnahmen mit verschiedenen Effekten nachzubearbeiten. Unter www.syntrillium.com sind weitere Informationen zu finden.Ein sehr übersichtliches und leicht verständliches Programm ist Easy Cut. Das Programm kostet ca. 390 Euro und auch hier sind Demoversionen erhältlich. Die Benutzeroberfläche ist zweigeteilt. In der oberen Hälfte werden die ausgewählten O-Töne in den zur Verfügung stehenden Spuren arrangiert.
Im unteren Teil können die einzelnen Aufnahmen mittels destruktivem Schnitt bearbeitet werden. Auch bei Easy Cut werden die O-Töne und die Bearbeitung wie z.B. Volumen oder Fade graphisch gut dargestellt. Das Programm bietet allerdings im Vergleich weniger Effekte und Möglichkeiten einzelne Aufnahmen nachzubearbeiten. Das Programm ist in Englisch, besitzt aber eine deutsche Hilfe. Auch mit Easy Cut werden die Aufnahmen virtuell bearbeitet, so das die einzelnen Bearbeitungsschritte rückgängig gemacht werden können. Weitere Informationen sind unter www.cutmaster.de zu finden.Ein weiteres Programm ist WaveLab, welches ab 249 Euro angeboten wird. Auch dieses Programm eignet sich gut für die Produktion von Audiobeiträgen. Das Programm bietet ähnliche Bedingungen wie die beschrieben Programme. Die Demoversion ist mit allen Features ausgestattet, allerdings ist keine Speicherung der Wavedatei möglich.Aktuell erweitern sich die Leistungsfähigkeit der Videoschnittprogramme und Autorenprogramme (zur Erstellung von CD-ROMs) von Version zu Version durch passable Audiooptionen. Umgekehrt wird zum Beispiel das klassische Soundbearbeitungsprogramm Samplitude in der aktuellen Version 7.11 zusammen mit Video Deluxe 2.0 ausgeliefert. Audio- und Videodateien können wechselseitig in beiden Programmen erstellt und weiterverwendet werden. Und zukünftig wird wohl auch im Internet dem Sounddesign eine größere Bedeutung zukommen.