Klaus Farin
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Farin, Klaus: Buch der Erinnerungen. Die Fans der Böhsen Onkelz
Liehbe Onkelz?
Klaus Farin hat die Fans der Band gefragt, was es für sie bedeutet, ein „Böhse Onkelz“-Fan zu sein (s. sein Fan-Aufruf im Buch), und viele Antworten erhalten. Dabei ist das heraus gekommen, was sich jede Person denken kann, die sich mit Musik und -szenen auskennt: Die Fans sind mehr oder weniger politisch, rechts, Mitte oder links und im Übrigen „Heavy Metaller“. Für Klaus Farins „Buch der Erinnerungen“ spricht, dass er die Onkelz-Fans ganze 60 Seiten lang zu Wort kommen lässt, ohne zu zensieren oder zu bewerten. Das ist zwar zu Beginn der Lektüre recht interessant, wird aber mit der Zeit etwas langweilig. Den Fan-Seiten (linke Buchseite) stellt er die Farin-Seiten (rechte Buchseite) gegenüber, auf denen die LeserInnen mehr über die Böhsen Onkelz, ihren Werdegang und ihren „Wandel erfahren“.
Die Texte einiger 1986 indizierter Songs sind veröffentlicht sowie die doch etwas absurden Begründungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. Ob sich die Böhsen Onkelz wirklich gewandelt haben, wie Klaus Farin uns glauben machen will, oder ob es nur so scheint, weil auch die Mitte der Gesellschaft mehr von nationalistischen und rassistischen Strömungen beeinflusst wird, kann jede/r für sich selbst beantworten.Wer aber etwas über die Böhsen Onkelz und ihre Fans wissen will, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall besorgen.
Klaus Farin: Buch der Erinnerungen. Die Fans der Böhsen Onkelz. Archiv der Jugendkulturen Verlag KG, Berlin, 2005, 282 S., 18 €
Klaus Farin: generation-kick.de. Jugendsubkulturen heute
Der Autor von generation-kick.de. Jugendsubkulturen heute, Klaus Farin, ist seit 1998 Leiter des Archivs der Jugendkulturen in Berlin, das Materialien jeglicher Art über und aus Jugendkulturen sammelt, archiviert und analysiert. Im vorliegenden Band hat er eigene Reportagen zusammengetragen, die er als Belege einer Meinung, nicht als Information, verstanden wissen will (Verlag C.H. Beck, München 2001, 236 S. mit Abb., EUR 9,90).
Beginnend bei der ersten Generation in den 60er Jahren, die ihren Ursprung in Großbritannien hatte, über die internatioalen Gruppierungen, ihre typischen Merkmale in Outfit, Musik und Printmedien und ihr Verhältnis zur Politik, zeichnet Christian Menhorn die Geschichte der Skinheads nach, die sich als „eine der stabilsten Subkulturen der Nachkriegszeit“ darstellt (Skinheads: Portrait einer Subkultur, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2001, 289 S., EUR 40,00).