Das Familienbild des deutschen Fernsehens hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun. So das Ergebnis einer Studie des Grimme-Instituts im Auftrag des BMFSFJ. Das vorherrschende TV-Lebensmodell ist das großstädtische Singledasein; klassische Familien mit Kindern kommen kaum vor. Das Familienbild wird stattdessen geprägt von weitverzweigten Großfamilien in den Serien, von alleinerziehenden und multitasking-begabten Power-Frauen im Fernsehfilm und von melancholischen einsamen Wölfen und Wölfinnen im Krimi. In den informationsbezogenen Programmen machen familienpolitische Meldungen und Themen nicht einmal ein Prozent aller Beiträge aus.
(merz 2006-02, S. 23-29)