Prof. Dr. Andreas Hepp
Beiträge in merz
Andreas Hepp, Cigdem Bozdag und Laura Suna: Mediale Migranten und die kommunikative Vernetzung der Diaspora
Basierend auf medienethnografischen Untersuchungen der marokkanischen, russischen und türkischen Diaspora in Deutschland werden die Kernpunkte einer Zugangsweise auf Medien und Migration umrissen, die nicht von vornherein jegliche Phänomene auf Fragen der Integration in die (deutsche) Migrationsgesellschaft reduziert.
Literatur
Bailey, Olga G./Georgiou, Myria/Harindranth, Ramaswami (Hrsg.) (2007). Transnational Lives and the Media: Reimagining Diasporas. New York: Palgrave Macmillan.
Dayan, Daniel (1999). Media and Diasporas. In: Gripsrud, Jostein (Hrsg.). Television and Common Knowledge. London/ New York: Routledge, S. 18-33.
Diminescu, Dana (2008). The connected migrant. An epistemological manifesto. In: Social Science Information, 47(4), S. 565-579.
Geißler, Rainer/Pöttker, Horst (Hrsg.) (2005). Massenmedien und die Integration ethnischer Minderheiten in Deutschland. Bielefeld: transcript.
Geißler, Rainer/Pöttker, Horst (Hrsg.) (2006). Integration durch Massenmedien/Mass Media-Integration. Bielefeld: Transcript.
Georgiou, Myria (2006). Diaspora, Identity and the Media: Diasporic Transnationalism and Mediated Spatialities. Cresskill: Hampton Press.
Gillespie, Marie (2002). Transnationale Kommunikation und die Kulturpolitik in der südasiatischen Diaspora. In: Hepp, Andreas/Löffelholz, Martin (Hrsg.), Grundlagentexte zur Transkulturellen Kommunikation. Konstanz: UVK (UTB), S. 617-643.
Hepp, Andreas (2011). Medienkultur. Die Kultur mediatisierter Welten. Wiesbaden: VS. Hepp, Andreas/Bozdag, Cigdem/Suna, Laura (2011). Mediale Migranten: Mediatisierung und die kommunikative Vernetzung der Diaspora. Wiesbaden: VS.
Miller, Daniel/Slater, Don (2000). The Internet. An Ethnographic Approach. Oxford: Berg.Naficy, Hamid (1993). The Making of an Exile Culture. London: University of Minnesota Press.
Pöttker, Horst (2005). Soziale Integration. Ein Schlüsselbegriff für die Forschung über Medien und ethnische Minderheiten. In: Geißler, Rainer/Pöttker, Horst (Hrsg.), Massenmedien und die Integration ethnischer Minderheiten in Deutschland. Bielefeld: transcript, S. 25-43.
Rydin, Ingegerd/Sjöberg, Ulrika (2007). Identität, Staatsbürgerschaft, kultureller Wandel und das Generationsverhältnis. In: Bonfadelli, Heinz/Moser, Heinz (Hrsg.), Medien und Migration. Europa im multikulturellen Raum? Wiesbaden: VS, S. 273-302.
Schatz, Heribert/Holtz-Bacha, Christina/Nieland, Jörg-Uwe (Hrsg.) (2000). Migranten und Medien. Neue Herausforderungen an die Integrationsfunktion von Presse und Rundfunk. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Schlesinger, Philip (1987). On National Identity. In: Social Science Information, 26 (2), S. 219-264.
Silverstone, Roger (2002). Eine Stimme finden: Minderheiten, Medien und die globale Allmende. In: Hepp, Andreas/Löffelholz, Martin (Hrsg.), Grundlagentexte zur Transkulturellen Kommunikation. Konstanz: UVK (UTB), S. 725-749.
Andreas Hepp / Waldemar Vogelgesang: Populäre Events. Medienevents, ...
In diesem Buch, erschienen in der Reihe Erlebniswelten, erfolgt auf der Basis eines gemeinsamen Theorierahmens eine Zusammenführung verschiedener empirischer Studien, die sich mit dem Phänomen der ‚Eventisierung’ beschäftigen. Die Herausgeber charakterisieren zunächst den Event-Begriff und treffen eine Unterscheidung in populäre Medien-, Spiel- und Spaßevents.
Die angeführten qualitativen Studien behandeln diese drei Bereiche anhand teilweise sehr anschaulicher Beispiele, u.a. in Form von Erlebnisberichten. Die Beiträge haben dabei durchaus einen informativen Charakter und bieten einen Einblick in unterschiedliche Populärkulturen, wie z.B. Star-Trek LAN-Partys, Paintball, Halloween oder Auto-Tuning.
Hepp, Andreas: Cultural Studies und Medienanalyse. Eine Einführung
Hepp, Andreas (2004). Cultural Studies und Medienanalyse. Eine Einführung. 2. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 308 S., 22,90 €
Die vorliegende zweite Auflage dieses Buches bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der kulturwissenschaftlich orientierten Medienforschung. Dabei wird die historische Entwicklung der Cultural Studies in der englischsprachigen wie der deutschsprachigen Tradition nachgezeichnet und es werden zentrale Begriffe und Gegenstandsbereiche erläutert. Abschließend skizziert der Autor aktuelle Entwicklungslinien und Perspektiven, die einen Einblick in aktuelle Diskussionen dieser theoretischen Ausrichtung ermöglichen.
Hepp, Andreas: Netzwerke der Medien. Medienkulturen und Globalisierung
Hepp, Andreas (2004). Netzwerke der Medien. Medienkulturen und Globalisierung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 497 S., 42,90 €
In diesem Band setzt sich der Autor mit der Globalisierung medialer Kommunikation aus der Perspektive der Cultural Studies auseinander. Zentrale Begriffe sind dabei die Deterritorialisierung und Translokalität von Medienkulturen. Aufgezeigt werden die Vielschichtigkeit des kulturellen Wandels und die Verknüpfungen von medialen Kulturen und medial vermittelter Kommunikation. Ziel ist es, mit dem Ansatz der Netzwerktheorie immer komplexer werdende Medienkulturen angemessen zu erfassen.
Hepp, Andreas / Krotz, Friedrich / Winter, Carsten: Globalisierung der Medienkommunikation
Erhellende Einsichten zur Rolle der Medien auf der WeltbühneDa Globalisierung derzeit droht, zu einem „Plastikwort“ zu degenerieren, erscheint die vorliegende medienbezogene Reflexion des Anwendungsradius’ des Konzepts als einführendes Lehrbuch zur rechten Zeit. Studierende der einschlägigen Fachrichtungen Medien- und Kulturwissenschaften werden in ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Praxis immer stärker mit den komplexen Konnektivitäten von Kommunikation und Information konfrontiert sein. Absehbar ist ferner für ein adäquates Verständnis der vielschichtigen Globalisierungsprozesse eine notwendige „Entgrenzung“ von sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen, insbesondere ökonomischer und kultureller Provenienz. Diesem Anforderungsspektrum wird der vorliegende Band mehr als gerecht. Verschiedene Beträge unterfüttern die Diskussion mit theoretischen Konzepten: Friedrich Krotz beispielsweise systematisiert die Modernisierungs- und Globalisierungstheorien und führt sie in einer eigenen Synthese zusammen, die vor allem auf die simultane Vernetzung unterschiedlicher Dimensionen kultureller, ökonomischer, sozialer und rechtlicher Prozesse abhebt, die als solche neue Vergesellschaftungsgrundlagen, aber auch neuartige Problemfelder schaffen, welche von der Ökonomisierung der Gesellschaft über Tendenzen der Spaltung durch die neuen Medien bis hin zur Kulturzerstörung reichen; allesamt Tendenzen, denen man zivilgesellschaftlich-regulierend entgegenzutreten habe. Ein anderes Bündel von Artikeln widmet sich ausgewählten Problemfeldern.
Besonders zu erwähnen ist hier der Beitrag von Günter Lang und Carsten Winter. Sie präparieren sehr anschaulich die Kerne eines medienökonomischen Globalisierungsblicks heraus, der differenziert die multinationalen Investitionsströme unter die Lupe nimmt und anhand der Filmindustrie klar vor Augen führt, dass Medienunternehmen in der globalen Welt einen eher geringen festen Mitarbeiterstab aufweisen und je nach Bedarf Leistungen dazu kaufen – ein Paradebeispiel für die weiter zu erwartenden Tendenzen der Unternehmensentwicklung. Interessant ist dann der inhaltliche Vergleich mit der Globalisierung der Zeitschriftenproduktion. Hier zeigen die Autoren, dass von einer Glokalisierung die wesentlichen Erfolgschancen ausgehen – also einer Anpassung von Zeitschriftenkonzepten an den jeweiligen nationalen Markt.In einer Reihe anschaulicher Fallbeispiele wird das „Publikum“ bzw. der Rezipient stärker beleuchtet. Michael Neuner und Swaran Sandhu führen in vortrefflicher Weise vor, dass sich auch globale, multinationale Medienkonglomerate wie Time Warner nicht alles erlauben können: So wehrt sich die große Harry Potter-Gemeinde zunehmend und mit den Mitteln der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien gegen die hegemonialen und regelrecht bedeutungsstandardisierenden Strategien des Konzerns. Das Publikum besteht auf seiner relativen Rezipientenautonomie und Time Warner kann nicht umhin, sich mit dieser widerständigen Fangemeinde auseinander zu setzen.
Mit einem umfangreichen Glossarium ergänzt, bietet dieses Lehrbuch einen umsichtig gegliederten, theoretisch fundierten wie empirisch informierten Einstieg in ein spannendes und komplexes Feld der Medienforschung, dessen Relevanz für die Medienpädagogik nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Hepp, Andreas; Krotz, Friedrich; Winter, Carsten (2005) (Hrsg.). Globalisierung der Medienkommunikation. Wiesbaden: VS Verlag, 350 S., 27,90 €