Alfred Reif
Beiträge in merz
Alfred Reif: Philosophieren mit dem Friedhofsdieb
Boie, Kirsten (2012). Der Junge, der Gedanken lesen konnte. Ein Friedhofskrimi. Hamburg: Jumbo Verlag. Hörbuchsprecher: Can Acikgöz. Gesamtspielzeit: 264 Minuten. 14,95 €.
Für Kinder ab 10 JahrenValentin ist zehn Jahre, er ist neu aus Kasachstan nach Deutschland gezogen und ihm ist langweilig. Doch er ahnt nicht, dass er beim Zeittot-Schlagen auf dem Friedhof unversehens in das größte Abenteuer seines Lebens gerät, dass er plötzlich auf die Spur eines gemeinen Diebs kommt, sich mit dem Nachbarsjungen Mesut anfreundet und zu alledem Gedanken lesen kann! Auf den ersten Blick ist Der Junge, der Gedanken lesen konnte von Kirsten Boie eine spannende Kriminalgeschichte. Parallel dazu kristallisieren sich viele weitere anregende und oft wiederkehrende Aspekte heraus. Diese laden zum Nachdenken und Philosophieren ein. Insbesondere Heimweh, Leben, Tod, Migration und Integration spielen eine zentrale Rolle. Dies zeigt sich beispielsweise wenn Valentin feststellt, dass er Kasachstan vermisst und sich nicht sicher ist, ob Deutschland ihm genauso fehlen würde. Auch, dass die Menschen, die in weiter Ferne, in Valentins Heimat sind, trotzdem Eingang in seine alltägliche Gedankenwelt finden, ist ein schöner Aspekt. Der Tod als fester Bestandteil des Krimis wird auf sensible, gefühlvolle und unterschiedliche Weise erörtert. Besonders Valentins geistige Beziehung zu seinem verstorbenen Bruder bzw. dessen tragischer und plötzlicher Tod begleiten ihn durch die gesamte Geschichte. So stellt sich Valentin oft die Frage, wie sein Bruder wohl in dieser oder jener Situation gehandelt hätte, und versucht, diesem gerecht zu werden. Auch die Themen ‚Migration‘ und ‚Integration‘ werden geschickt herausgearbeitet. Fast alle Figuren sind in diesen Kontext eingebettet. Etwa Mesuts Bruder, der mitten in einer Ausbildung zum Polizisten steckt, sich für Recht und Ordnung engagiert und Integration lebt.
Die Vielschichtigkeit und differenzierten Betrachtungsweisen, die zeigen, wie sehr Personen individuell und kulturell geprägt werden, sind eingewoben in die Gedanken und herrlich leichten Dialoge der beiden Protagonisten sowie der Nebenfiguren. Auch wenn die genannten Aspekte ein wenig oft wiederkehren, wirken sie zu keinem Zeitpunkt störend. Vielmehr zeigen sie einerseits die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten auf, wie Menschen auf oder in bestimmten Situationen reagieren, um sich dann – am Ende – doch ganz ähnlich zu sein. Denn im Prinzip wollen die meisten Menschen nur eins: Eine gute Zeit haben, solange sie leben.Die Geschichte regt sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene zum Nachdenken an und bietet viele Einstiegsmöglichkeiten für Gedankenexperimente, zur Diskussion und zum Philosophieren. Der Friedhof als Hauptschauplatz ist ideal gewählt, um die Handlungen und Themen in das passende Licht zu rücken. Darüber hinaus ist der Friedhof hier aber kein Ort des Unbehagens, den man schnell wieder verlassen möchte. Mit seinen sympathischen, schrulligen Figuren möchte man dort ‚fast’ ein wenig länger verweilen. Die bildhaft vorgetragenen Szenen jedenfalls laden dazu ein. Der zwölfjährige Sprecher Can Acikgöz transportiert den Kinderkrimi um Valentin, Mesut und die Friedhofsgemeinschaft fantasievoll, lebhaft und abwechslungsreich. Auf wunderbare und vielfältige Weise gelingt es ihm, den Figuren mit seiner klaren Stimme Leben einzuhauchen. In einem Gespräch sagte Can: „Es war mir eine große Ehre, dieses Hörbuch von Kirsten Boie zu sprechen.“ Nebenbei sei noch bemerkt, dass es sein erstes Hörbuch war.
Das Buch zu lesen, ist mit Sicherheit ein Genuss. Es von Can lebhaft erzählt zu bekommen, eine Erfüllung.Alfred Reif studiert Bildungswissenschaft an der FernUniversität in Hagen.
Alfred Reif: Habitualisierung der Social Communitys
Die ARD/ZDF-Onlinestudie für das Jahr 2012 stellt fest, dass 75,9 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren das Internet wenigstens zeitweise nutzen. Besonders die über 50-Jährigen gehen immer kontaktfreudiger mit dem Medium Internet um. Jedoch stehen für sie noch die klassischen ‚Web 1.0’-Anwendungen wie E-Mail, Informationssuche und Onlineshopping im Vordergrund. ‚Web 2.0’-Anwendungen wie Social Networks, Audio- und Videoaufrufe werden nach wie vor vermehrt von Jüngeren genutzt. Seit 2006 beschäftigt sich die ARD/ZDF-Onlinestudie gesondert mit Anwendungen des ‚Web 2.0’. Unterschieden werden bei den Communitys berufliche und private Netzwerke. Dabei zeigte sich, dass aktuell etwa 23 Millionen Erwachsene ab 14 Jahren in einem privaten Netzwerk angemeldet sind. Die 20- bis 29-Jährigen haben im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte von 70 auf 74 Prozent zugelegt. Besondere Affinität zeigen in Bezug auf Communitys jedoch die 30- bis 39- Jährigen (2012: 56 Prozent und 2011: 45 Prozent).
Im Mittelwert werden täglich 54 Minuten für die Nutzung einer Community aufgewendet. Bei Teens und Twens liegt dabei mit 62 und 77 Minuten die tägliche Onlinezeit in Communitys über dem Durchschnitt. Besonders genutzt werden die Communitys wie auch 2011 für private Belange. Über tagesaktuelle Nachrichten informieren sich in Communitys wie im Vorjahr 26 Prozent. Für die Nutzerinnen und Nutzer werden die Community-Funktionen immer mehr zu einer ‚All-in-One-Anwendung’, die weitere Web 2.0-Anwendungen (E-Mail, Video) in sich aufnimmt, und somit ein Verlassen des Netzwerkes nicht mehr nötig macht. Auch geht aus der Studie hervor, dass außerhalb der Communitys das Web 2.0 fast nur noch passiv genutzt wird. Nur acht Prozent sind noch offen für eine aktive Netzbeteiligung. Dabei ist vielen bewusst, dass die Annehmlichkeiten der Webinhalte oft mit der Freigabe personenbezogener Daten verknüpft sind.Media Perspektiven 7-8/2012
Alfred Reif: al dente
Ich habe mir gerade ein paar Spaghetti mit Tomatensoße gemacht. Während ich Parmesan aus dem Kühlschrank fische, höre ich aus dem Wohnzimmer schon das glasklare Signal meines Laptops, der via WLAN an meinem Flatscreenfernseher angeschlossen ist. ‚Al dente’, im doppelten Sinne. Das Essen ist fertig, der Film ist da! Das Downloaden ging schneller als das Kochen. Selbst das Kondenswasser auf meiner Cola-Flasche könnte in einem Werbespot in diesem Moment eine gute Figur machen, in dem ich den dampfenden Nudelteller samt Parmesan auf den Tisch stelle. Ein Bewegungssensor wäre beim Überqueren der Türschwelle nicht schlecht. So könnte der Film direkt starten. Zeit ist kostbar. Film ab. Was ist das? Eine störende Vibration breitet sich aus. Das Mobiltelefon hüpft auf dem Tisch, das Display wird hell. Ärgerlicherweise muss ich den Film stoppen. Unerreichbarkeit ist zu einem Fremdwort mutiert. Die Gesprächsteilnehmerin am Ende der Leitung, hat eine wirklich sympathische Frauenstimme. „Das Gespräch kann zu Verbesserungszwecken aufgezeichnet werden“, sagt sie. Ob ich damit einverstanden sei, will sie wissen. „Wozu das alles?“, frage ich. Mein Vertrag umfasst drei Flatrates: SMS-Flat, Internetflat und die Flat im eigenen Netz. Während die überzeugende Stimme ihre Sparangebote runterrattert, sehe ich die kurz zuvor noch festen Kondenswassertropfen in kleinen Bächen die Cola-Flasche hinabfließen. Zügig nehme ich einen Schluck. Auch der aufsteigende Dampf des Essens wirbelt nur noch leicht verspielt umher.
Höchste Zeit einen Happen zu essen, bevor die Tomatensoße kalt wird. Schnell beende ich das Telefonat. Power. On. Restart. Der Thriller, gespickt mit Stars und Sternchen, klang vielversprechend und auch der Youtube-Trailer war powervoll. Gestern Abend hatte ich mir vorab den Soundtrack aus dem Netz gezogen. So lassen sich die Öffentlichen Verkehrsmittel im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr ertragen. Keine Störgeräusche anderer Fahrgäste, sondern basslastige Entspannung. Überzeugend war der Soundtrack nicht. Gut, dass ich noch 325 andere Alben auf meinem Mobiltelefon und unzählbar mehr auf meinem Laptop habe. Aber der Sound ist nur ein Element im Räderwerk des Films. Die ersten Minuten sind vorbei, das Essen zu einem Drittel verputzt und schon wieder steht eine Unterbrechung an. Auf dem Laptop geht ein Chatfenster auf. Sabrina will wissen, ob ich morgen Lust auf ein Konzert hätte. Während ich überlege, drehe ich ein paar Spaghetti um die Gabel, recherchiere die Daten fürs Konzert im Netz und schaue parallel noch kurz auf Youtube nach einem Video der Band. Im Anschluss noch ein kleiner Check auf Wikipedia und schon bin ich auf dem aktuellen Stand. Überraschungen sind nicht mehr zeitgemäß, sag ich mir immer. Die Band scheint zu passen. Guter alter Elektrosound. Ich bestätige ihr kurz, dass ich dabei sei. Gerade habe ich die letzten Nudeln um die Gabel gewickelt, da teilt sie mir auch schon mit, dass zwei Tickets an der Abendkasse bereit liegen. Sehr schön. Als ich gedanklich wieder zu dem Thriller zurückkehre, ist der halbe Film an mir vorbeigezogen.
Es ist spät geworden. Ich spule im Film zurück, und schaue ihn noch fertig an. Eine starke Interessenreduktion erschöpft sich in diesem Vorgang. Nebenbei bemerke ich, dass Max mir einen Link für neuen Sound geschickt hat. Ich kenne die Band nicht, sauge den Stoff dennoch auf mein Notebook. Für morgen hab ich nämlich noch keinen frischen Sound. Das Konzert war super. Eines der Bandmitglieder faselte zwischendurch etwas von Urheberrecht und der Angst um die Existenz der Band. Ein paar Tage später liegt das Schreiben eines Rechtsanwalts in meinem Briefkasten. Eine Abmahnung. Ungeliebte Überraschung. Ich soll eine nicht unerhebliche Summe begleichen. Wieso und weshalb, wird mir schnell klar. Diesmal suche ich im Internet etwas anderes und werde schnell fündig: www.abmahnwahn.de. Langsam fange ich an, die Aussagen des Bandmitglieds zu verstehen. Dabei wollte ich niemandem schaden. Am Ende ist doch irgendwie alles frei verfügbar?!
Alfred Reif und Elisabeth Jäcklein-Kreis: stichwort: facebook chronik
Datenschützer sind alarmiert, Nutzende verunsichert - seit Kurzem gibt es bei facebook die Chronik und wie immer, wenn facebook an seinen Seiten bastelt, ist der Aufschrei groß. Doch was steckt diesmal dahinter?In erster Linie ist die Chronik eine Art Lebenslauf, in der die virtuelle Identität der Nutzerinnen und Nutzer präsentiert wird. Wurden Inhalte, die auf den Profilen der facebook-Userinnen und User eingestellt waren, zu ‚Prä-Chronik-Zeiten‘ chronologisch untereinander aufgelistet, so dass ältere Inhalte relativ schnell aus dem sichtbaren Bereich verschwanden, hat facebook nun für Übersichtlichkeit gesorgt: Jede Statusmeldung, jedes Foto, jeder Kommentar und jedes Ereignis, das je seinen Weg in ein Profil gefunden hat, wird an einem Zeitstrahl angeordnet, dem nichts verborgen bleibt. Per Klick auf die Jahreszahl werden auch alte Ereignisse sofort sichtbar – ein Blick also in verstaubte facebook-Kellerräume, deren Verschwinden manchen Nutzerinnen und Nutzern nicht unrecht war.
Ganz handlungsunfähig ist aber niemand: Bisherige Datenschutzeinstellungen werden auch in der Chronik übernommen, Bilder, Videos und Texte, die früher nicht für die Allgemeinheit freigegeben waren, bleiben weiterhin verborgen. Und nach wie vor können Inhalte gelöscht werden. Was dagegen neu ist: Es können nun Ereignisse in der Vergangenheit nachträglich eingefügt werden, um den Lebenslauf lückenlos darzustellen.Die Idee dahinter ist klar: Durch das neue Angebot der Chronik und der Lebensereignisse kann facebook Werbefirmen noch passgenauere Datensätze für personalisierte Werbung liefern, Vorlieben können noch besser erkannt, Veränderungen registriert, Zusammenhänge aufgedeckt werden. Und die dahinter stehende Datenschutzpolitik zum Umgang mit all dem Wissen bleibt so intransparent wie eh und je.
Doch die Konsequenz für Nutzende bleibt im Grunde die gleiche, wie vor der Chronik: Nur ein kritischer, reflektierter und vorsichtiger Umgang mit den Angeboten von facebook und Co. kann auch ein lustvoller und ungefährlicher bleiben.
Alfred Reif: Meinung: Urheberrecht
Dem Autor und Musiker Sven Regener platzte im März 2012 während eines Live-Interviews der Kragen. 51 Tatort-Autoren unterzeichneten einen offenen Brief, in dem der Schutz geistigen Eigentums verteidigt wurde (vgl. Biermann 2012). Am 4. Juli 2012 wurde ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) durch ein deutliches Ergebnis der EUParlamentarier abgelehnt (Tagesspiegel/5.7.12).Ein Zeichen politischer Machtlosigkeit im Kampf gegen die Internet-Piraterie? Die vielfältigen Aktionen der ACTA-Gegner haben ihre Wirkung nicht verfehlt. In diesem Fall ein gutes Zeichen. ACTA hätte durch die inhaltlich schwammigen Formulierungen Internetnutzende unter Generalverdacht gestellt. Zu Recht hält die Gesellschaft die Privatsphäre für eines der fundamentalsten Güter überhaupt (vgl. Heller 2011, S. 20). Genauso sollte aber auch das Urheberrecht, das den Schutz geistigen Eigentums beinhaltet, geschützt werden. Menschen, die sich kreativ mit ihrer Umwelt beschäftigen, diese in Kunst umsetzen und, in Kooperation mit Verwertungsgesellschaften, durch die bisher limitierten Vervielfältigungsmöglichkeiten Geld verdienten, müssen nun zusehen, wie ihre Produkte gratis durch das Internet zirkulieren (vgl. Heller 2011, S. 20 f.). Optionen, effektiv dagegen vorzugehen, sind begrenzt.
Die Medienpädagogik steht hier in einem besonderen Spannungsfeld: Medienkompetenz ohne vielfältige Mediennutzung zu vermitteln, ist schlicht nicht machbar. In der politischen und rechtlichen Debatte müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Bildungseinrichtungen in diesem Punkt stützen. Dass medienpädagogische Projekte aus Urheberrechtsgründen in keinem definierten Rahmen gezeigt werden können, ist unhaltbar. Politik und Rechteinhabern könnte ein Beschluss gelingen, der es erlaubt, im Kontext Unterricht, zum Beispiel bei einem Lehr-Projekt, eine Art digitale Signatur zu generieren, die das Produkt legalisiert; so könnte es öffentlich und kontextbezogen genutzt werden. Zusätzlich wäre es eine kostenlose Werbemöglichkeit für Kunstschaffende.Auf dem Münchner Filmfest 2012 fanden von Parteien organisierte Debatten zum Thema – mit dem Schwerpunkt Film – statt. Tenor: Das Urheberrecht ist zwar schützenswert, aber nicht mehr zeitgemäß. Außerdem wurde die unklare Rechtslage bedauert und vielfach Verständnis für das Verhalten der ‚Digital-Natives’ gezeigt. Oftmals sei es nicht die Schuld von Kindern und Jugendlichen, die etwa durch einseitige Bezahlungsmöglichkeiten wie beispielsweise mit Kreditkarte, in die Illegalität getrieben würden. Illegalen Plattformen wurde indessen der Kampf angesagt.
Weiter wurde klar, dass es in dieser Regierungszeit keine politische Problemlösung mehr geben wird. Bleibt zu hoffen, dass die kommende Regierung im Wahljahr 2013 eine allgemeinverträgliche Änderung des Urheberrechts konstruktiv vorantreibt.Auch wenn ACTA abgelehnt wurde, besteht weiterhin ein hoher, nationaler und internationaler, Gesprächsbedarf. In einer digitalen Welt finden Kommunikation, Wissens- und Datengenerierung verstärkt im Internet statt. Dabei werden die rechtlichen Barrieren des Internets oftmals nicht aus kriminellen Intentionen heraus, sondern aus Unkenntnis überschritten. Kindern und Jugendlichen, aber auch interessierten Erwachsenen sollte der spannende und abwechslungsreiche Umgang mit Medien durch einen realen Kontextbezug beigebracht werden können. Dies kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten im Dialog eine Lösung erarbeiten, mit der auch engagierte Medienpädagoginnen und Medienpädagogen die Anforderungen der heutigen Zeit rechtlich abgesichert meistern können.
Literatur:
Biermann, Kai (2012). Die Fronten im Streit ums digitale kopieren. In: www.zeit.de/digital/internet/2012-04/urheberrecht-frontlinien [Zugriff: 08.07.12].
Heller, Christian (2011). Post-Privacy. Prima leben ohne Privatsphäre. München: Beck.
Was ist Ihre Meinung zum Thema Urheberrecht? Diskutieren Sie mit auf www.merz-zeitschrift.de!