Daniela Sprengler
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Daniela Sprengler: Knobel-Klassiker neu aufgelegt
Käsekästchen, Schiffe versenken, Drei gewinnt: Wer kennt sie nicht, die Klassiker unter den Schülerspielen! Seit unzähligen Generationen werden Stift und Papier gezückt, um mit den kleinen Logikspielen für Abwechslung in Schule und Freizeit zu sorgen. Doch heute haben Block und Bleistift ausgedient, denn dank moderner Technik sind die beliebten Minispiele vermehrt digital verfügbar. So auch für Nintendo DS: Die dtp entertainment AG hat mit Crazy School Games eine Spielesammlung auf den Markt gebracht, die Jung und Alt aus ihrer Schulzeit bekannt sein dürfte. Das für rund 30 Euro erhältliche Nintendo DS-Spiel bietet zehn Minigames mit vielversprechenden Namen wie Code Breaker, Crazy 4 und Pairs. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Hier gibt’s kein frisches Spielefutter, sondern altbekannte Klassiker mit neuen Namen. Denn wo einst Schülerinnen und Schüler ihre grauen Zellen bei Master Mind rauchen ließen, trainieren die Kids heute ihr Gehirn bei Code Breaker. Und wer sich in Crazy 4 versuchen will, der tut gut daran, die Regeln von Vier gewinnt zu befolgen.
Hinter Pairs – wie könnte es anders sein – verbirgt sich das gute alte Memory. Und auch Race Track dürfte allen Schülerinnen und Schülern sowie denen, die einmal die Schulbank drücken durften, bekannt vorkommen: Wo sich einst auf einem karierten Blatt Papier imaginäre Autos riskante Kurvenrennen lieferten, manövrieren sich jetzt farbige Flitzer über den Konsolenbildschirm. Doch eigentlich spielt es keine Rolle, ob die Gegnerin oder der Gegner beim Schiffe versenken besiegt wird oder man ihn oder sie in der Seeschlacht absaufen lässt. Denn: Gleich welcher Name, der Spaßfaktor ändert sich nicht. So auch bei den sechs Minispielen, die nicht umgetauft wurden: Das Logikrätsel Sudoku sowie Fünfer Pasch, auch bekannt als Kniffel, und das gute alte Käsekästchen durften, ebenso wie Tic Tac Toe, ihre Namen behalten. Aber egal wie alt oder neu: Die farbenfroh und schnörkellos gestalteten Crazy School Games bieten abwechslungsreichen Knobelspaß, der sich allein oder gemeinsam genießen lässt: Im Mehrspieler-Modus können bis zu vier Crazy- School-Gamerinnen und -Gamer gegeneinander antreten und um die Wette spielen und rätseln.
Eine gute Hilfestellung bieten dabei die übersichtliche Menüführung, die gut strukturierten Tutorials und extra Hilfsfunktionen: Mit ihnen gelingen auch den Jüngeren die Spiele problemlos. Und auch die technische Umsetzung lässt kaum Wünsche offen: Die Steuerung – je nach Vorliebe – mit Touchpen oder Steuerkreuz ist immer möglich. Zudem ermöglichen extra Einstellungen auch Linkshänderinnen und -händern barrierefreies Navigieren. Nur ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Crazy Golf lässt sich mitunter nur unpräzise per Touchpen bedienen. Da kann es dann schon passieren, dass der Ball auf seinem Weg ins Ziel ungewollt mit zu viel Schwung in den Hindernissen landet oder heillos übers Ziel hinausschießt. Doch alles in allem bieten die Crazy School Games mit ihren leicht bedienbaren, jeweils nur wenige Minuten dauernden Einzelspielen bereits Kindern ab dem Grundschulalter einen unterhaltsamen Zeitvertreib. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene haben jede Menge Spaß an den kurzweiligen Knobeleien, denn unterschiedlich einstellbare Schwierigkeitsstufen machen die Spielchen mitunter auch für erfahrene Denksportlerinnen und Denksportler zu einer harten Nuss. Zu hoffen bleibt nur, dass sich die jüngeren Crazy-School-Gamerinnen und -Gamer durch die Gestaltung des Spielecovers nicht dazu animiert fühlen, ihre Spielkonsole im Unterricht zum Einsatz zu bringen.