Elke Stolzenburg
Zur Person
(geb. 1956) Studium der Diplom-Pädagogik an der FU Berlin; seit 1991 medienpädagogische Referentin am JFF mit dem Schwerpunkt Medienarbeit mit Mädchen.Schwerpunkte: Koordination der Jugendradiosendungen Störfunk (München) und Free Spirit (Nürnberg); Koordination der dezentralen Mädchenarbeit in München; Gesamtkoordination "In eigener Regie", Verantwortlich für den Förderbereich "In eigener Regie Audio".Beiträge in merz
Elke Dillmann, Elke Stolzenburg: Jugendradiofestival „HörMal“
Am 9. und 10. Juli fand zum ersten Mal das bayerische Jugendradiofestival in Nürnberg auf dem Gelände des BR-Studios Franken statt.
(merz 2005-04, S.68)
Elke Stolzenburg: Brauner Peter/Hass im Netz
"Es gibt wertvolles und unwertes Leben.""So lange die Neonazis friedlich sind, stören sie mich nicht.""Die NPD ist keine verfassungsfeindliche Partei. Sonst dürfte sie nicht zu Wahlen antreten!"
Nun, was meinen Sie? Welche Aussage stimmt und welche nicht? Diese und noch weitere Fragen stellt das Online-Spiel Der braune Peter auf seiner Website www.braunerpeter.de.
Wer den Stimmtest macht und alle elf Fragen beantwortet, erfährt, wes Geistes Kind er oder sie ist. Und erhält als Ergebnis auch noch sachliche Antworten auf all diese Fragen. Die etwas andere Gesinnungsprüfung eignet sich für pädagogisch Tätige, die eigene politische Überzeugung zu ‚überprüfen‘ und mit Jugendlichen spielerisch über rechtsextreme und fremdenfeindliche Positionen zu diskutieren.
Noch lehrreicher ist das Spiel zum Code der Rechtsextremen Mach den Sehtest. Hier erfahren die Nutzerinnen und Nutzer einiges über Bekleidungskodierungen, numerische Erkennungszeichen und vieles mehr von Neonazis und können es erweitern. Wer glaubt, alles schon zu kennen und zu wissen, sollte dieses Spiel spielen, denn es offenbaren sich oft mehr Lücken als gedacht. Das Spiel eignet sich auch hervorragend für den Einsatz im Unterricht, wenn das Thema Nationalsozialismus auf dem Plan steht, aber nicht nur dafür. Es kann auch dazu dienen, zu verhindern, dass Schülerinnen und Schüler aus Unwissenheit auf Neonazis reinfallen, pädagogisch Tätige über die zur Schau getragene Gesinnung der eigenen Klientel zu informieren sowie die eigene politische Überzeugung zu ‚überprüfen‘. Wir empfehlen: Computer hochfahren, online gehen, www.braunerpeter.de eingeben und loslegen!
Wer sich gerne weniger spielerisch und mehr mit Informationen und Zahlen über Neonazismus und Rechtsextremismus im Internet auseinandersetzen will, sollte www.hass-imnetz.info aufrufen.Die Website ist ein Informationsangebot von jugendsschutz.net, das dauerhaft „die jugendaffinen rechtsextremen Webangebote“ im Netz kontrolliert (siehe dazu auch den Artikel von Stefan Glaser in diesem Heft). Dort erhalten Interessierte Hintergrundinformationen zum Thema, erfahren etwas über die Rechtslage, über die Entwicklungen auf internationaler Ebene und erhalten Tipps, was sie, die User, Pädagogisch Tätigen, Provider oder aufmerksame Bürgerinnen und Bürger tun können.
Hass-im-Netz.info veröffentlicht monatlich ein neues Themenfeature zu Rechtsextremismus im Internet, das abonniert werden kann – selbstverständlich kostenlos: www.hass-im-netz.info/rss.xml
Elke Stolzenburg: Frauen und Medien
Prommer, Elizabeth/Schuegraf, Martina/Wegener, Claudia (Hrsg.). Gender – Medien – Screens. (De)Konstruktionen aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive. Konstanz: UVK. 300 S., 34,00 €.
In den Medien wird immer wieder vermeldet, dass Frauen gleichberechtigt seien und mittlerweile doch eher die Jungen bzw. Männer benachteiligt werden. Auch wird auf die Veränderungen des Frauenbilds in den Medien und die angeblich sehr verbreitete Gleichstellung von Frauen mit Männern hingewiesen. Sexistische Darstellungen oder Genderstereotype werden als marginal abgetan. Doch was ist nun – aus wissenschaftlicher Perspektive – Realität und was ‚Medienmache‘? Die Publikation Gender – Medien – Screens gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung zu Frauen in den Medien. Dabei ist hervorzuheben, dass es alle Bereiche umfasst, die mit Frauen und Medien zu tun haben: von Forschungen zum Frauenbild in den Medien über die Rezeption von Frauenbildern und die Frauenrolle in Medienberufen bis hin zu ästhetischen und dramaturgischen Darstellungen von Frauen in den Medien aus künstlerischer Perspektive. Das erste Kapitel „Gender im Wandel“ hätte durchaus ein Fragezeichen hinter dem Titel verdient, denn jeder Artikel zeigt, dass sich zwar das eine oder andere geändert hat, aber nicht zwingend zum Besseren: Der erste Beitrag bietet einen Überblick über den Forschungsstand zum Frauenbild in Film, TV und Internet, das sich teilweise, aber nicht grundlegend gewandelt hat. Sigrid Kannegießer weist in ihrem Artikel nach, dass sich Geschlechterbilder weiter ausdifferenzieren und US-amerikanische Serien wie Buffy, The Sopranos oder Desperate Housewives mit anderen Frauenbildern bzw. einer anderen Sicht auf Frauenrollen aufwarten, dass jedoch die Frauenrollen beispielsweise in Reality TV-Sendungen unverändert sind.
Mit jedem neuen Medium wurde immer auch eine gesellschaftliche Veränderung erhofft – sei es mit der Verbreitung der Videotechnik, mit der die Hoffnung aufkeimte, eine Gegenöffentlichkeit zur Fernsehmacht schaffen zu können (wie z. B. Sepp Auer et al. (1980) in ihrer Publiaktion Arbeiter machen Fernsehen zeigen) oder durch das Internet, durch welches sich Feministinnen einen Wandel der Geschlechterrollen erhofften. Neue Studien zeigen, dass „in Internetmedien gesellschaftliche Ungleichheiten fortgeschrieben“ (S. 30) und darüber hinaus neue geschaffen werden, auch wenn das Internet Frauengruppen neue Möglichkeiten der Öffentlichkeit bietet. Der Artikel über „Die Frau in der Serie“ weist zwar nach, dass jetzt auch die Berufstätigkeit von Frauen in Serien selbstverständlich ist, allerdings werden die Frauen nicht über ihren Beruf in die Serie eingebunden. Geschlechtsspezifische Stereotype werden eher noch ausgeweitet, da nun Berufsbilder auch noch mit Gender konnotiert werden und so das Bild von typisch männlichen und typisch weiblichen Berufen in den Medien manifestiert wird. Dass Werbung geschlechtsspezifische Stereotype bedient, ist allgemein bekannt. Da nun auch ältere Menschen als Konsumierende in den Fokus der Werbetreibenden rücken, geht Clemens Schwender ausführlich auf ein Forschungsprojekt ein, welches den Zusammenhang zwischen Alter und Geschlecht in der Fernsehwerbung untersucht. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Werbung nicht nur Stereotype bedient, sondern durchaus auch gegen eine Stereotypisierung arbeitet. Allerdings wird Mobilitätsverlust (körperliche Schwäche) und Abhilfe dagegen doch mehrheitlich mit Frauen beworben, während Ratschläge (Weisheit) meist von männlichen Protagonisten erteilt werden. Im zweiten Kapitel zu Rezeptionspraktiken werden neben der Rezeption von Mädchen- und Jungenrollen im Fernsehen durch Kinder auch neue Medien in den Blick genommen. So werden in „Entgrenzte Medienpraktiken und Geschlecht“ mobile Medienrituale von Jugendlichen thematisiert und in „Gender doesn’t matter“ setzt sich das Autorenteam mit Gender und der Nutzung mobiler Online-Dienste auseinander.
Die Untersuchung stammt zwar bereits aus dem Jahr 2010, interessant ist aber dennoch, dass die Untersuchungsgruppe der ‚Early-Adopter‘ mobiler Online-Dienste zwar eher männlich geprägt ist, nach einer ‚Adopt-Entscheidung‘ ist allerdings kein genderspezifisches Nutzungsverhalten mehr vorzufinden. Ann-Kathrin Meißner wirft anschließend einen Blick auf Intimchirurgie im Fernsehen, die sich offensichtlich nur um Frauen dreht und ebenfalls ein spannendes Frauen-(selbst-)Bild aufzeigt. Das dritte Kapitel „Karrieren“ umfasst Frauen in Medienberufen. Meines Wissens erstmalig wird der Werdegang von Absolventinnen einer Filmhochschule untersucht, mit Ergebnissen, die leider die herkömmlichen Vorurteile bestätigen. Der Artikel über Frauen in der Games-Branche sticht besonders durch seine teils überraschenden Ergebnissen heraus: Die Analyse über Reality TV in den USA und die Casterinnen dieser Shows birgt Informationen über die männlich dominierte Film- und TV-Branche in den USA und die (kritisch betrachtete) ‚Nische‘ für Frauen im Filmbusiness. Zum Abschluss des Kapitels betrachten Claudia Wegener und Alexander Riehl die Motive von Castingshow-Teilnehmerinnen, die sich darüber auch eine Karriere im Medienbusiness erhoffen. Im vierten und letzten Kapitel „Künstlerische Perspektiven“ äußern sich Medienschaffende über die (Re-)Produktion von Genderbildern. Sie zeigen Stereotype auf, hinterfragen diese und machen deutlich, welche Möglichkeiten insbesondere Regie und Schnitt bieten, um stereotype Genderbilder zu verändern oder gar aufzulösen – und damit völlig neue Rollenmodelle hervorbringen. So veranschaulicht Kerstin Stutterheim anhand ausgewählter Produktionen (wie Borgen oder Kommissarin Lund), wie sich dramaturgisch-ästhetische Entscheidungen auf Genderrollen auswirken und diese auch verändern können.
Der Beitrag „Editing Gender“ von Susanne Foidl verdeutlicht, wie durch Schnitt bzw. Filmmontage stereotype Genderdarstellungen ausgeformt werden, zeigt aber auch auf, wie genderreflektierte Filmmontage Stereotype aufbrechen und neue Rollenmodelle erschaffen kann. D. G. Stephan hinterfragt in seinem Artikel „Gender formen“ stereotype Genderrollen und arbeitet unter anderem heraus, dass Stereotype eine rasche Orientierung bieten und auch aus diesem Grund immer wieder (re-)produziert werden. Andrea Behrendt beschreibt das Kunstund Medienprojekt 1000 Identitäten und anhand des Teilprojekts Ich will in keine Box! das breite Spektrum künstlerischen Arbeitens mit Gender. Sie zeigt, wie Medienkonsumierende in ihrer Wahrnehmung verunsichert werden können. Zum Abschluss analysiert Annegret Zettl das Bild von Soldatinnen und Partisaninnen in sowjetischen Spielfilmen und die Umgestaltung dieser Rollen aufgrund des Wandels gesellschaftlicher Verhältnisse. Mit Gender – Medien – Screens aus der Reihe Alltag, Medien und Kultur ist es den Herausgeberinnen gelungen, einen wirklich umfassenden wissenschaftlichen sowie künstlerischen Überblick über den Stand der Genderforschung zu geben.
Die Publikation sticht besonders dadurch heraus, dass sie Einblicke in jede Forschungsrichtung gewährt; im Gegensatz zu den üblichen Bänden über wahlweise das Bild der Frau, Frauen in Medienberufen oder die Rezeption von Mädchenbildern. Damit bietet sie nicht nur denjenigen, die am Anfang ihrer Auseinandersetzung mit diesen Themenkomplex stehen, einen guten Einstieg in die Thematik und ihre Komplexität, sondern hat mit neueren Untersuchungen auch für erfahrene Häsinnen und Hasen einiges Neues zu bieten.
Susanne Eggert, Jan Keilhauer und Elke Stolzenburg: Editorial
Rechte Einstellungen sind ein stabiler Bestandteil westlicher Gesellschaften. Das Phänomen wird vertreten durch die bekannten Rechtsaußen-Parteien, über eine durchaus vielschichtige und schwer durchschaubare rechte Szene, die mal neonazistisch, mal antiislamisch, antisemitisch, nationalistisch oder antidemokratisch daher kommt, bis hin zu Formen rechter Jugendkulturen, die heute äußerlich nur noch schwer von nicht-rechten Jugendkulturen zu unterscheiden sind. Die Problematik lässt sich aber nicht auf bekennende Rechte oder sogenannte Rechtsextreme reduzieren. In einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden stets rechte Gewalttäterinnen und -täter.
In diesem Jahr ist uns allen noch das Attentat in Norwegen präsent, bei dem ein „neuer Rechter“ den vielfachen Mord politisch begründet hat. Auch die (leider) gewöhnliche rassistisch motivierte Gewalt auf Straßen und Schulhöfen ist nur der besser sichtbare Teil des gesellschaftlichen Phänomens. Alltägliche Formen von Ausgrenzung in Schule, Beruf und nachbarschaftlichem Zusammenleben finden weniger Beachtung, werden nicht als Problem erkannt oder sogar als legitim erachtet. Dahinter steht die Verbreitung von rassistischen, demokratiefeindlichen und chauvinistischen Einstellungen in breiteren Teilen der Bevölkerung, und zwar übergreifend über alle Alters- und sozialen Gruppen. Es ist die Entstehung dieser alten und neuen Vorurteile gegenüber Minderheiten oder des Strebens nach einer autoritären Ordnung, an denen pädagogisches Handeln im Allgemeinen und Medienpädagogik im Besonderen ansetzen muss. Diese Einstellungen müssen als Ergebnis der Aneignung gesellschaftlicher Bedingungen und Einflüsse verstanden werden. Sie sind häufig einfache Antworten auf die Fragen, die sich insbesondere Heranwachsende auf ihrer Suche nach Orientierung stellen. Sie finden diese Antworten im sozialen Umfeld und in vielfältigen medialen Räumen. Heranwachsende, die rechte Einstellungen übernehmen, sind dabei nie einfach nur Opfer von rechten ‚Rattenfängern‘. Sie stimmen diesen vor ihrem Erfahrungshintergrund mehr oder weniger bewusst zu. Ihnen muss eine rationale Analyse der rechten Angebote zugänglich gemacht und es müssen ihnen alternative, humanistische Orientierungen angeboten werden. In pädagogischen Prozessen gegen Rechts kommt man an der Auseinandersetzung mit rechten Medienangeboten und dem eigenen Medienhandeln der Adressaten nicht vorbei.
Heranwachsende gehen heute selbstverständlich mit einem breiten Medienensemble um. Sie verfolgen ihre Interessen insbesondere im Netz, treffen ihre Freundinnen und Freunde und neue Leute in Online Communitys et cetera. Dass auch rechte Aktivistinnen und Aktivisten ihre Weltbilder über Medien verbreiten, ist nicht neu. Sie nutzen alle erdenklichen Kommunikationsformen und Tools des Netzes. Für die Medienpädagogik heißt das, aktuelle Entwicklungen zu beobachten. Neu ist insbesondere eines: Mit dem Social Web sind rechte Offerten nicht mehr nur auf eindeutig rechte Seiten oder Kommunikationsnetze beschränkt, die sich gezielt ansteuern lassen. Vielmehr begegnen den Nutzenden heute rechte Sprüche und Symboliken auch auf den populären Plattformen wie facebook.com und anderen. Im Netz finden sich aber genauso auch Widerspruch und vielfältige Initiativen gegen Rechts. In diesem Feld sind nun auch Jugendliche immer häufiger selbst aktiv Kommunizierende, indem sie Inhalte in verschiedensten Formen einstellen. Ein kleiner Teil der Jugendlichen kommuniziert hier rechte Einstellungsmuster und platziert diese somit an den Orten, an denen sich viele andere Jugendliche täglich aufhalten. Umso wichtiger ist es, Jugendliche zu verantwortungsvollem Handeln zu befähigen. Der Jugendmedienschutz steht hier noch am Anfang. Jugendliche müssen nicht mehr nur vor Offerten „der Nazis“ geschützt werden, sondern auch ihr eigenes, aktives Handeln im Netz unter ethischen Gesichtpunkten reflektieren und positive Handlungsmöglichkeiten entwickeln können. Dazu braucht Medienpädagogik sowohl die Kenntnis der medialen Entwicklungen von Rechts und gegen Rechts als auch immer wieder eine eigene inhaltliche Auseinandersetzung und Standortbestimmung. Wie sich die Bedeutung des Internets für die Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts in den vergangenen zwei Jahrzehnten gewandelt hat, stellt Stefan Glaser von jugendschutz.net dar. Gerade für Jugendliche wird heute einiges geboten, angefangen bei Musik bis hin zu „rechtsextremen Erlebniswelten“, die über das Netz verstreut angeboten werden. Mittlerweile hat die rechte Szene auch das Web 2.0 für sich entdeckt. Dieser Entwicklung kann nur dann entgegengewirkt werden, wenn alle – Provider, Plattformbetreiber, die Justiz, aber auch die Internetcommunity – zusammenarbeiten. Im Zentrum des zweiten Beitrags steht das Web 2.0. Simone Rafael (Amadeu Antonio Stiftung) beschreibt die Präsenz von Vertreterinnen und Vertretern rechtsextremen Gedankenguts in den sozialen Netzwerken, ihre Vorgehensweise, wie sie zu erkennen sind, und welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen Rechtsextremismus im Netz zu wehren. Abschließend stellt sie das Modellprojekt no-nazi.net der Amadeu Antonio Stiftung vor.
Für Klaus Farin vom Archiv der Jugendkulturen e. V. wird die Bedeutung des Internets überschätzt, wenn es darum geht, Jugendliche für rechtsextremes Gedankengut zu gewinnen. Er plädiert dafür, Jugendliche nicht zu unterschätzen (in einem positiven Sinn), sondern ihnen zuzutrauen, dass sie rechte Einstellungen im Netz erkennen und sich dagegen zu wehren wissen. Worin die Arbeit des antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums Berlin e. V. besteht, beschreiben die apabiz-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Ulli Jentsch, Eike Sanders und Frank Metzger. Hier wird nicht nur neonazistisches Material gesammelt und verwaltet, Ziel des Vereins ist es, Wissen darüber bereitzustellen und zu schaffen, wie die Ausbreitung neonazistischer Ideologie verhindert und zurückgedrängt werden kann. In der darauffolgenden Zusammenstellung erläutert Jan Keilhauer, mit welchen Einstellungen eine rechtsextreme Überzeugung in der Regel einhergeht und wodurch diese begründet sein können. Außerdem zeigt er auf, an welchen Merkmalen Anhängerinnen und Anhänger der rechten Szene zu erkennen sind. Abgerundet wird das Thema durch die Empfehlung aktueller Medienprodukte. Elisabeth Jäcklein-Kreis hat sich für merz vorab den Film Kriegerin von David Wnendt angeschaut, der im Januar 2012 im Kino zu sehen ist. Kriegerin beschreibt die Geschichte einer jungen Frau, die zu einer rechten Clique gehört. Ein tragischer Unfall, den sie selbst verschuldet hat, bringt sie dazu, über ihre Einstellung nachzudenken. Elke Stolzenburg (JFF – Institut für Medienpädagogik) schließlich empfiehlt allen, die ihre eigene Einstellung einerseits und ihre Kenntnis der rechten Ideologie andererseits überprüfen wollen, das Online-Spiel Brauner Peter. Für die eher sachliche Auseinandersetzung mit Neonazismus und Rechtsextremismus verweist sie auf die Internetseite www.hass-im-netz. info von jugendschutz.net. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Heft einige Informationen und Hintergründe zu einem schwierigen Thema liefern können und wünschen Ihnen nun eine anregende Lektüre.