Uli Tondorf
Zur Person
Uli Tondorf ist Diplom Sozialpädagoge (FH) und M.A. Mediaeducation. Er arbeitet als medienpädagogischer Referent bei der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein e.V. und als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Seminar für Medienbildung an der Europa-Universität in Flensburg.
Beiträge in merz
Uli Tondorf: Medienbildung, KuJMS und die Kinder- und Jugendhilfe
Der Auftrag der Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe ist in den Bestimmungen des Sozialgesetzbuchs VIII verfasst. Es benennt als Recht junger Menschen die „Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“1. Eine Entwicklung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geschieht dabei partizipativ, die Betroffenen sind notwendigerweise zu beteiligen2. Diese Ziele können sinnvollerweise durch eine Lebensweltorientierung der Arbeit erreicht werden, was als zentrales Konzept in der Kinder- und Jugendhilfe angesehen werden kann (vgl. Grunwald et. al. 2018, S. 1281 ff.). Sie unterstützt dabei subjektive Aneignungsprozesse, die als Bildung aufgefasst werden können: „Im Anschluss an eine biographie- und subjektbezogene Bildungstheorie kann Bildung als ein Prozess subjektiver Aneignung im Verständnis einer aktiven Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Zumutungen des institutionalisierten Lebensverlaufs verstanden werden.“ (Voigtsberger 2018, S. 266)
1www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__1.html [Zugriff: 19.10.2021]
2 für die Jugendarbeit ausdrücklich benannt in SGB VII §11 (1) www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__11.html [Zugriff: 19.10.2021]
Literatur
Beckmann, Janna/Lohse, Katharina (2021). SGB VIII-Reform: Überblick über das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Heidelberg. DIJuF. www.dijuf.de/files/downloads/2021/Beckmann_Lohse_%C3%9Cberblick_SGB%20VIII-Reform_KJSG_Aktualisierung%20von%20JAmt%202021_178.pdf [Zugriff: 28.09.2021]
Böllert, Karin (Hrsg.) (2018). Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Frense, Elena (2020). Partizipativer Jugendmedienschutz. Anforderungen an einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz aus Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Frankfurt: Debus Pädagogik.
Grunwald, Klaus/Köngeter, Stefan/Zeller, Maren (2018). Lebensweltorientierung. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 1281–1302.
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried (2009). Medienbildung – Eine Einführung. Theorie – Methoden – Analysen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Krotz, Friedrich (2020). Mediatisierung als Konzept. In: Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 30–41.
Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.) (2020). Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.
Pluto, Liane (2018). Partizipation und Beteiligungsrechte. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 945–965.
Rohs, Matthias (Hrsg.) (2016). Handbuch Informelles Lernen. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Voigtsberger, Ulrike (2018). Betreuung – Erziehung – Bildung. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 243–272.
Witzel, Marc (2020). Digitale Medien in den Hilfen zur Erziehung. In: Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 495–506.