Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki
Beiträge in merz
Gerhard Tulodziecki: Thesen zu einem Curriculum zur „Bildung in einer durch Digitalisierung und Mediatisierung beeinflussten Welt“
Mediatisierung und Digitalisierung gelten als bedeutsame Prozesse für den Wandel von Kommunikation, Meinungsbildung, Verhaltensbeeinflussung, Demokratie und Gesellschaft. In diesem Zusammenhang stellt sich – nicht zuletzt mit Blick auf die von der Kultusministerkonferenz 2016 vorgelegte Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt“ – erneut die Frage nach der Bedeutung von Digitalisierung und Mediatisierung für Lernen, Erziehung und Bildung. Insbesondere für die Schule stellt sich die Aufgabe, geeignete Antworten auf entsprechende Fragen zu finden. Ein wichtiger Schritt dazu ist es, einen curricularen Rahmen zu entwickeln, der sowohl als Grundlage für die Einordnung bisheriger Projekte oder Unterrichtseinheiten als auch als Basis für die Konzeption neuer Aktivitäten im Feld der bildungsbezogenen Auseinandersetzung mit Digitalisierung und Mediatisierung genutzt werden kann. Dr. Gerhard Tulodziecki ist emeritierter Universitätsprofessor an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Allgemeine Didaktik, Medienpädagogik und Lehrerbildung. Er war Mitglied in mehreren länderbezogenen und länderübergreifenden Arbeitsgruppen zur Bildungstechnologie und Medienpädagogik.
Literaturverzeichnis:
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Helbing, Dirk/Frey, Bruno S./Gigerenzer, Gerd/Hafen, Ernst/Hagner, Michael/Hofstetter, Yvonne/Hoven, Jeroen van den/Zicari, Roberto V./Zwitter, Andrej (2015). Digitale Demokratie statt Datendiktatur. www.spektrum.de/news/wie-algorithmen-und-big-data-unsere-zukunft-bestimmen/1375933 [Zugriff: 05.02.2017].
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Tulodziecki, Gerhard (2016). Konkurrenz oder Kooperation? Zur Entwicklung des Verhältnisses von Medienbildung und informatischer Bildung. In: Rummler, Klaus/Döbeli Honegger, Beat/Moser, Heinz/Niesyto, Horst (2016) (Hrsg.). Medienbildung und informatische Bildung – quo vadis? Themenheft 25 der Online-Zeitschrift MedienPädagogik. www.medienpaed.com/article/view/425/424 [Zugriff: 05.02.2017].
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Tulodziecki, Gerhard/Herzig, Bardo (2002). Computer und Internet im Unterricht. Medienpädagogische Grundlagen und Beispiele. Berlin: Cornelsen.
Tulodziecki, Gerhard/Herzig, Bardo/Grafe, Silke (2010). Medienbildung in Schule und Unterricht. Grundlagen und Beispiele. Bad Heilbrunn: Klinkhardt/UTB.
Wagner, Wolf-Rüdiger (2013). Bildungsziel Medialitätsbewusstsein. Einladung zum Perspektivwechsel in der Medienbildung. München: kopaed.
Gerhard Tulodziecki: Medienkompetenz und/oder Medienbildung?
In merz 5/2009 und 1/2010 haben Bernd Schorb und Dieter Spanhel mit der Frage „Medienbildung statt Medienkompetenz?“ eine wichtige Diskussion zu Grundbegriffen der Medienpädagogik aufgegriffen. Während Schorb für einen reflexiven Bezug beider Begriffe eintritt, geht es nach Spanhel um „die Gegenüberstellung unterschiedlicher Auffassungen über theoretische Grundlagen der Medienpädagogik“ mit dem Ziel der Klärung der Begriffe (S. 49). Bei aller Unterschiedlichkeit wird das gemeinsame Anliegen einer Vertiefung des medienpädagogischen Diskurses erkennbar. Vor diesem Hintergrund nehme ich die entsprechenden begrifflichen und konzeptionellen Fragen auf und entwickle einen Vorschlag, wie Überlegungen zur Medienkompetenz mit Entwürfen zur Medienbildung verbunden werden können.
Literatur
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Baacke, Dieter (1997). Medienpädagogik. Tübingen: Niemeyer.BLK – Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (1995). Medienerziehung in der Schule. Orientierungsrahmen. Bonn: BLK.
Gapski, Harald (2006). Medienkompetenzen messen? Eine Annäherung über verwandte Kompetenzfelder. In: Gapski, Harald (Hrsg.), Medienkompetenzen messen? Verfahren und Reflexionen zur Erfassung von Schlüsselkompetenzen. München: kopaed, S. 13-28.
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Klieme, Eckhard u. a. (2003). Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise. Frankfurt a.M.: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, 02/2003.
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Marotzki, Winfired/Jörissen, Benjamin (2008). Medienbildung. In: Sander, Uwe/von Gross, Friedericke/Hugger, Kai Uwe (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S.100-109.
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Pietraß, Manuela (2005). Für alle alles Wissen jederzeit … Grundlagen von Bildung in der Mediengesellschaft. In: Kleber, Hubert (Hrsg.), Perspektiven der Medienpädagogik in Wissenschaft und Bildungspraxis. München: kopaed, S. 39-50.
Schorb, Bernd (2005). Medienkompetenz. In: Hüther, Jürgen/Schorb, Bernd (Hrsg.) (2005), Grundbegriffe Medienpädagogik. 4. Auflage. München: kopaed, S. 257-262.
Schorb, Bernd (2009). Gebildet und kompetent. Medienbildung statt Medienkompetenz? In: merz medien + erziehung. 53 (2009) 5, S. 50-56.
Spanhel, Dieter (2006). Medienerziehung. Erziehungs- und Bildungsaufgaben in der Mediengesellschaft. Stuttgart: Klett-Cotta.
Spanhel, Dieter (2010). Mediale Bildungsräume – Ihre Erschließung und Gestaltung als Handlungsfeld der Medienpädagogik. In: Bauer, Petra/Hoffmann, Hannah/Mayrberger, Kerstin (Hrsg.), Fokus Medienpädagogik – Aktuelle Forschungs- und Handlungsfelder. München: kopaed, S. 29-44.
Theunert, Helga (1999). Medienkompetenz: eine pädagogisch und altersspezifisch zu fassende Handlungsdimension. In: Schell, Fred/Stolzenburg, Elke/Theunert, Helga (Hrsg.), Medienkompetenz. Grundlagen und pädagogisches Handeln. München: KoPäd, S. 50-59.
Tulodziecki, Gerhard (1997). Medien in Erziehung und Bildung. Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik. 3. Auflage, Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Tulodziecki, Gerhard (2007). Was Schülerinnen und Schüler im Medienbereich wissen und können sollen. Kompetenzmodell und Bildungsstandards für die Medienbildung. In: medienimpulse, 15 (2007) 59, S. 24-35.
Wehnes, Franz-Josef (2001). Theorien der Bildung – Bildung als historisches und aktuelles Problem. In: Roth, Leo (Hrsg.), Pädagogik. Handbuch für Studium und Praxis. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, München: Oldenbourg, S. 277-292.
Weinert, Franz Emanuel (2001). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In: Weinert, Franz Emanuel (Hrsg.). Leistungsmessungen in den Schulen. Weinheim: Beltz, S. 17-31.
Wragge-Lange, Irmhild (1996). Kritische Medienerziehung als Teilaspekt der Schulpädagogik. Oldenburger Universitätsreden, Nr. 83. Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg.
Gerhard Tulodziecki: Ganztagsschule und Medienbildungsstandards
Medienbildung stellt eine bedeutsame Aufgabe der Schule in der Informations- und Wissensgesellschaft dar. Allerdings wird diese Aufgabe bisher nicht in der notwendigen Breite und Tiefe wahrgenommen. Mit der zunehmenden Einrichtung von Ganztagsschulen verbessern sich vor allem die zeitlichen Bedingungen für eine Umsetzung der Medienbildung. Andere Probleme bleiben jedoch – wenn zum Teil auch in modifizierter Form – bestehen. Zugleich ergeben sich neue Problemlagen. Es stellt sich die Frage, wie möglichen Schwierigkeiten begegnet werden kann. Im Rahmen allgemeiner Lösungsansätze lassen sich hier Standards für die Medienbildung für einen konstruktiven Umgang nutzen.
Literatur:
Hoffmann, Bernward (2004). Alles Schule oder was? Medienpädagogik zwischen Jugendhilfe und Ganztagsgrundschule. In: Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag, S. 106-120.
KMK (2005). Bericht über die allgemein bildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland – 2002 bis 2003. Bonn: Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.LMZ-Landesmedienzentrum Baden Württemberg (Hrsg.) (2008). Ganztagsschule: Der kürzeste Weg zur Medienkompetenz?! Karlsruhe: LMZ.
Müller-Goebel, Andrea (2004). Medienbildung in der Ganztagsschule: Konzepte und Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz. In: Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag, S. 121-133.
Niesyto, Horst (2004). Öffnung von Schule und partnerschaftliche Kooperation. Zur Zusammenarbeit von schulischer und außerschulischer Medienarbeit. In: Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag, S. 39-49.
Pöttinger, Ida (2004). Ein Netz, das trägt. Medi@Culture-Netzwerk in Baden Württemberg. In: Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag, S. 85-93.
Pöttinger, Ida (2008). Medienbildung als Credo, Konzept oder Teil von Bildungsstandards. In: LMZ (Hrsg.). Ganztagsschule: Der kürzeste Weg zur Medienkompetenz?! Karlsruhe: LMZ, S. 13-20.
Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.) (2004). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag.
Schill, Wolfgang (2008). Integrative Medienerziehung in der Grundschule. Konzeption am Beispiel medienpädagogischen Handelns mit auditiven Medien. München: kopaed.Schneider-Weber, Karin (2008). Kooperationen. Netzwerke mit außerschulischen Partnern. In: LMZ (Hrsg.). Ganztagsschule: Der kürzeste Weg zur Medienkompetenz?! Karlsruhe: LMZ, S. 49-52.
Schorb, Bernd (2001). Medien oder Kommunikation – wofür soll sich Kompetenz entfalten? In: Medienimpulse. 9/2001, 36, S. 12-21.
Spanhel, Dieter (2004). Chancen und Barrieren einer Kooperation von Jugendmedienarbeit und Schule aus pädagogischer Sicht. In: Pöttinger, Ida/Schill, Wolfgang/Thiele, Günter (Hrsg.). Medienbildung im Doppelpack. Wie Schule und Jugendhilfe einander ergänzen können. Bielefeld: AJZ-Druck & Verlag, S. 26-38.
Tulodziecki, Gerhard (2007). Was Schülerinnen und Schüler im Medienbereich wissen und können sollen – Kompetenzmodell und Bildungsstandards für die Medienbildung. In: Medienimpulse. 15/2007, 59, S. 24-35.
Tulodziecki, Gerhard/Herzig, Bardo (2002). Computer & Internet in Schule und Unterricht. Medienpädagogische Grundlagen und Beispiele. Berlin: Cornelsen Scriptor.
Tulodziecki, Gerhard/Herzig, Bardo/Blömeke, Sigrid (2004). Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Tulodziecki, Gerhard/Six, Ulrike (2000). Medienerziehung in der Grundschule. Grundlagen, empirische Befunde und Empfehlungen zur Situation in Schule und Lehrerbildung. Opladen: Leske + Budrich.
Gerhard Tulodziecki: Thesen zu einem Rahmenplan für ein Studium der Medienpädagogik
In einer Zeit, in der Digitalisierung und Mediatisierung einen deutlichen Einfluss auf Beruf und Freizeit, auf Wirtschaft und Technik, auf Meinungsbildung und Politik, auf Kultur und Gesellschaft ausüben, ergeben sich aus pädagogischer Sicht sowohl Fragen nach den Erziehungs- und Bildungsaufgaben von pädagogischen Institutionen als auch nach der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen für die Wahrnehmung solcher Aufgaben. Curriculare Überlegungen für pädagogische Einrichtungen, insbesondere für die Schule, waren Thema des Beitrags von Gerhard Tulodziecki in merz 2/2017. Die Überlegungen werden im Folgenden im Hinblick auf die Hochschulausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen fortgeführt. Dabei richtet sich der Fokus auf die Medienpädagogik als Wissenschaft und Lehre für alle pädagogisch relevanten Fragen in Medienzusammenhängen.
Literatur
Blömeke, Sigrid (2000). Medienpädagogische Kompetenz. Theoretische und empirische Fundierung eines zentralen Elements der Lehrerausbildung. München: kopaed.
Gysbers, Andre (2008). Lehrer – Medien – Kompetenz. Eine empirische Untersuchung zur medienpädagogischen Kompetenz und Performanz niedersächsischer Lehrkräfte. Berlin: Vistas.
Herzig, Bardo/Martin, Alexander/Schaper, Niclas/Ossenschmidt, Daniel (2015). Modellierung und Messung medienpädagogischer Kompetenz – Grundlagen und erste Ergebnisse. In: Koch-Priewe, Barbara/Köker, Anne/Seifried, Jürgen/Wuttke, Evelin (Hrsg.), Kompetenzerwerb an Hochschulen: Modellierung und Messung. Zur Professionalisierung angehender Lehrerinnen und Lehrer sowie frühpädagogischer Fachkräfte. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 153–176
.Klieme, Eckhard/Hartig, Johannes (2007). Kompetenzkonzepte in den Sozialwissenschaften und im erziehungswissenschaftlichen Diskurs. In: Prenzel, Manfred/Gogolin, Ingrid/Krüger, Heinz-Hermann (Hrsg.), Kompetenzdiagnostik. Sonderheft 8 der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 11–29.
KMK – Kultusministerkonferenz (2012). Medienbildung in der Schule. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.03.2013. Berlin: Sekretariat der KMK.
Kolbe, Fritz-Ulrich (2004). Verhältnis von Wissen und Handeln. In: Blömeke, Sigrid/Reinhold, Peter/Tulodziecki, Gerhard/Wildt, Johannes (Hrsg.), Handbuch Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 206–232
.Kommer, Sven/Biermann, Ralf (2012). Der mediale Habitus von (angehenden) LehrerInnen. Medienbezogene Dispositionen und Medienhandeln von Lehramtsstudierenden. In: Schulz-Zander, Renate/Eickelmann, Birgit/Moser, Heinz/Niesyto, Horst/Grell, Petra (Hrsg.), Jahrbuch Medienpädagogik 9. Wiesbaden: Springer VS, S. 81–108.
Schell, Fred/Stolzenburg, Elke/Theunert, Helga (Hrsg.) (1999). Medienkompetenz. Grundlagen und pädagogisches Handeln. München: kopaed.
Schulz-Zander, Renate/Eickelmann, Birgit/Moser, Heinz/Niesyto, Horst/Grell, Petra (Hrsg.) (2012). Jahrbuch Medienpädagogik 9. Wiesbaden: Springer VS.
Tulodziecki, Gerhard (2011b). Zur Entstehung und Entwicklung zentraler Begriffe bei der pädagogischen Auseinandersetzung mit Medien. In: Moser, Heinz/Grell, Petra/Niesyto, Horst (Hrsg.), Medienbildung und Medienkompetenz. Beiträge zu Schlüsselbegriffen der Medienpädagogik. München: kopaed, S. 11–39.
Tulodziecki, Gerhard (2012). Medienpädagogische Kompetenz und Standards in der Lehrerbildung. In: Schulz-Zander, Renate/Eickelmann, Birgit/Moser, Heinz/Niesyto, Horst/Grell, Petra (Hrsg.), Jahrbuch Medienpädagogik 9. Wiesbaden: Springer VS, S. 271–297.
Tulodziecki, Gerhard (2017). Thesen zu einem Curriculum zur „Bildung in einer durch Digitalisierung und Mediatisierung beeinflussten Welt“. In: merz | medien + erziehung, 61 (2), S. 50–56.
Die komplette Literatur zu diesem Artikel finden Sie online unter www.merz-zeitschrift.de.
Gerhard Tulodziecki: Schulische Medienpädagogik – von den 1950er Jahren bis heute
Medien haben im Alltag von Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Ein sinnvoller Medienumgang muss gelernt werden. Vor diesem Hintergrund müssen Medien auch in der Schule ihren Platz haben – zur Unterstützung des Unterrichts wie auch als Bildungsinhalt.
(merz 2006-05, S. 49-56)
Gerhard Tulodziecki: Medienbildung und Informatik verbinden – aber wie?
In der Diskussion um „Bildung in der digitalen Welt“ (KMK 2016/2017) ist weitgehend unbestritten, dass ein gegenwarts- und zukunftsorientiertes Bildungskonzept sowohl der Digitalisierung als auch der Mediatisierung Rechnung tragen muss. Damit verbundene Problemlagen kumulieren bei dem Versuch, für die Schule ein verbindliches Fach mit einer Verknüpfung von Informatik und Medienbildung lehrplanmäßig auszuformen. Dazu hat unter anderem das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg Vorpommern (2019) einen Rahmenplan vorgelegt. Dessen Analyse zeigt, dass Informatik- und Medienbildungsanteile dort eher nebeneinanderstehen als miteinander verknüpft sind. Deshalb werden im Anschluss an die Analyse weiterführende Überlegungen zu ihrer Verbindung angesprochen und ein entsprechender Ansatz zur Diskussion gestellt.
Literatur:
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Döbeli Honegger, Beat (2016). Mehr als 0 und 1. Schule in einer digitalisierten Welt. Bern: hep.
Döbeli Honegger, Beat/Hermida, Martin/Schmid, Regina (2019). Zur Entwicklung des Masterstudiengangs Medien und Informatik“. In: Pasternak, Arno (Hrsg.), Informatik für alle, 18. GI-Fachtagung Informatik und Schule. Bonn: Gesellschaft für Informatik, S. 231-236.
D-EDK [Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz] (2014, bereinigte Fassung 2016). Lehrplan 21. Medien und Informatik. v-fe.lehrplan.ch/container/V_FE_DE_Modul_MI.pdf [Zugriff: 24.10.2019]
Frankfurt-Dreieck (2019). Bildung in der digital vernetzten Welt. Ein interdisziplinäres Modell. www.keine-bildung-ohne-medien.de/wp-content/uploads/2019/07/Frankfurt-Dreieck-zur-Bildung-in-der-digitalen-Welt.pdf [Zugriff: 09.10.2019]
GI [Gesellschaft für Informatik] (2008). Grundsätze und Standards für die Informatik in der Schule. Bildungsstandards Informatik für die Sekundarstufe I. Beilage zu LOG IN 28 (150/151).
Herzig, Bardo (2016). Medienbildung und Informatische Bildung - Interdisziplinäre Spurensuche. In: Themenheft 25 der Online-Zeitschrift Medienpädagogik. www.medienpaed.com/article/view/428/427 [Zugriff: 17.01.2020]
Hubwieser, Peter (2016). Informatische Bildung und Medienerziehung. In: merz / medien + erziehung, 62 (4), S. 19–26.
Kultusministerkonferenz (KMK) (2016 in der Fassung von 2017). Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2018/Strategie_Bildung_in_der_digitalen_Welt_idF._vom_07.12.2017.pdf [Zugriff: 09.10.2019]
Knaus, Thomas (2016). digital – medial – egal? Ein fiktives Streitgespräch um digitale Bildung und omnipräsente Adjektive in der aktuellen Bildungsdebatte. In: Brüggemann, Marion/Knaus, Thomas/ Meister, Dorothee M. (Hrsg.), Kommunikationskulturen in digitalen Welten. Konzepte und Strategien der Medienpädagogik und Medienbildung. München: kopaed, S. 99–130.
Kommer, Sven (2018). Medienpädagogik und Informatik – Gemeinsam oder besser getrennt? In: merz | medien + erziehung, 62 (4), S. 11–18.
Merz, Thomas (2018). Endlich Verbindlichkeit für schulische Medienbildung in der Schweiz. Lehrplan 21 löst mit Modul „Medien und Informatik“ in der Deutschschweiz gewünschte Dynamik aus. In: merz | medien + erziehung, 62 (4), S. 43–50.
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (MBWK) (2019). Rahmenplan für die Sekundarstufe I. Regionale Schule, Gesamtschule. Informatik und Medienbildung. www.bildung-mv.de/export/sites/bildungsserver/downloads/unterricht/rahmenplaene_allgemeinbildende_schulen/Informatik/RP_INFO_MR_5-10.pdf [Zugriff: 09.10.2019]
Tulodziecki, Gerhard (2016). Konkurrenz oder Kooperation? Zur Entwicklung des Verhältnisses von Medienbildung und informatischer Bildung. In: Themenheft 25 der Online-Zeitschrift Medienpädagogik. www.medienpaed.com/article/view/425/424 [Zugriff: 09.10.2019]
Tulodziecki, Gerhard (2017). Thesen zu einem Curriculum zur „Bildung in einer durch Digitalisierung und Mediatisierung beeinflussten Welt“. In: merz / medien + erziehung, 61 (2), S. 50–56.
Tulodziecki, Gerhard/Herzig, Bardo/Grafe, Silke (2019). Medienbildung in Schule und Unterricht. Grundlagen und Beispiele. 2. Auflage. Bad Heilbrunn: Klinkhardt/UTB.