Niels Weber
Beiträge in merz
Niels Werber: Der Terrorismus ist ein Effekt der Neuen Medien.
Der Terror als "Dialog"Nach den Anschlägen auf das WTC und das Pentagon ist wiederholt die Frage gestellt worden, ob "man" diese Form des Terrors hätte vorausahnen können. Adressiert wurde dieser Vorwurf in der Regel an GEheimdienste und Abhörspezielisten, deren Aufklärung versagt habe. Andere Experten im Umgang mit Medien dagegen haben in gewissenr Weise mit diesen Vorfällen gerechnet. Derrick de Kerckhove etwa, der Nachfolger Marshall McLuhans an der Universität von Toronto, hat in seinem Buch "Schriftgeburten" (1995) die These vertreten, günstige Umstände: nämlich erstens die globale "Telekommunikation in Echtzeit" und zweitens die "Zurückhaltung" der Supermächte in Hinsicht auf eine globale atomare Kriegsführung, erhöhten immens die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von "Guerillas und Terrorismus".
Beide Formen irregulärer Kriegsführung erhielten neue Chancen auf eine breite Wirkung deshalb, weil die "Medienauch lokal begrenzte Gewaltaktionen weltweit übertragen werden und somit die Informationen auf globaler Ebene beeinflussen." De Kerckhove defniert den Terrorismus weder durch seine ideologischen Ziele, sondern durch die mediale Strategie, die den Attentäter in einen global player verwandelt:"Der internationale Terrorismus ist auf politischer Ebene nicht mehr Ausdruck einer Revolte gegen festgezurrte soziale Ordnungen. Er dokumentiert vielmehr die Irritation von Minderheiten, die ein Recht zu leben haben und die kein anderes mittel mehr shen, als sich Gehör zu verschaffen. Der Terrorismus ist ein Effekt der neuen Medien." (S. 197 )...
( merz 2002/01, S. 15 - 20 )