Prof. Dr. Claas Wegner
Beiträge in merz
Claas Wegner und Kathrin Remmert: Unterrichtsreflexion 2.0
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion stellt besonders in pädagogischen Berufen eine Grundvoraussetzung zur persönlichen Weiterentwicklung dar. Am Beispiel des Kolumbus-Kids-Projekts wird die Methode des Reflexionswikis zur Verbesserung des Lehrverhaltens von Lehramtsstudierenden durch Selbstreflexion erläutert. Vor- bzw. Nachbereitung des Unterrichts und Videoanalysen des Handelns der Lehrkräfte spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie Selbstbewertung und die Bewertung durch die Betreuenden.
Literatur:
Dennison, Bill/Kirk, Roger (1990). Do Review Learn Apply: a simple guide to experiential learning. Oxford: Blackwell.
Gudjons, Herbert (2007). Frontalunterricht neu entdeckt. Integration in offene Unterrichtsformen. 2. Auflage. Bad Heilbrunn Verlag: Julius Klinkhardt.
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Kultusministerkonferenz (2004). Standards für die Lehrerbildung. Bildungswissenschaften. Online: www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_12_16-Standards-Lehrerbildung.pdf [Zugriff: 08.01.2012].
Lipowsky, Frank (2007). Was wissen wir über guten Unterricht? Im Fokus: Die fachliche Lernentwicklung. In: Guter Unterricht. Maßstäbe und Merkmale. Friedrich Jahresheft, S. 26-30.
Meyer, Hilbert (2010). Was ist guter Unterricht? Sonderausgabe. 6. Auflage. Berlin: Cornelsen Scriptor.Schön, Donald A. (1983). The reflective practitioner. How professionals think in action. New York: Basic Books.
Schröder, Hartwig (2001). Didaktisches Wörterbuch. Wörterbuch der Fachbegriffe von „Abbilddidaktik“ bis „Zugpferd-Effekt“. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. München: Oldenbourg.
Annika Borgmann, Claas Wegner: Ran ans Ei
Die Abteilung für Biologiedidaktik der Universität Bielefeld bietet bereits seit 2006 ein spezielles Förderprogramm für begabte Schülerinnen und Schüler an, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Das Besondere an diesem Projekt mit dem Namen Kolumbus-Kids ist neben der Orientierung an wissenschaftlichen Arbeitsweisen und der Kontinuität der Förderung vor allem der Einsatz einer Vielzahl von unterschiedlichen Medien und E-Learning-Szenarien sowohl innerhalb der gemeinsamen Unterrichtsstunden als auch für deren Vor- und Nachbereitung. Die grundlegenden Ideen für dieses Projekt findet man auf der projekteigenen Homepage: www.Kolumbus-Kids.de
Das ProjektInsgesamt werden derzeit fünf Kurse mit maximal 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angeboten, davon einer für die Primarstufe Klasse 4, drei für die Jahrgangsstufe 5 und ein Kurs für Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 (bzw. 10 nach G8) der Oberstufe. Der Unterricht findet innerhalb der Universität für jeden Kurs einmal pro Woche statt und dauert jeweils 90 Minuten. Die Ausbildung der Lehramtsstudierenden innerhalb des Projekts Kolumbus-Kids umfasst ein Jahr und gliedert sich in ein Theorieseminar, das Kenntnisse und Kompetenzen in den Bereichen Unterrichtsmethodik und Begabungsdiagnostik vermittelt, sowie einen Praxiskurs, der der Umsetzung der Theorien in die Praxis dient. Dabei unterstützt der Internetauftritt des Projekts die Lernorganisation und -prozesse der Lehramtsstudierenden sowohl bei der theoretischen Vor und Nachbereitung als auch bei der praktischen Anwendung innerhalb der selbst gestalteten Unterrichtsstunden.
Der InternetauftrittAuf der projekteigenen Homepage finden sich in der Navigationsleiste am rechten Rand die vier Hauptkategorien „Kolumbus-Kids“, „Projekte“, „Lehrveranstaltungen“ und „Partner“. Im oberen Bereich werden weitere informative Aspekte wie ‚Berichte aus den Kursen‘ und ‚Kontakt‘ angeführt. Seit kurzem findet sich unter der Rubrik ‚Kontakt‘ eine Flash-Animation, die die Wegbeschreibung zu den unterschiedlichen Projekträumen anschaulich abbildet. So können Besucherinnen und Besucher der Internetseite wählen, welchen Raum sie innerhalb des Universitätsgebäudes aufsuchen möchten und werden dann von den bewegten Fußabdrücken der Animation über den Lageplan des Gebäudes dorthin geführt. Hinter dem Punkt „E-Learning“ in der Hauptkategorie „Projekte“ verbirgt sich eine Anzahl verschiedener Umsetzungsmöglichkeiten zum E-Learning im Projekt Kolumbus-Kids. Beispielsweise konnte ein interaktives Whiteboard angeschafft werden – eine Art digitale Tafel – auf der Grafiken, Animationen, Videos et cetera gezeigt, Aufgaben interaktiv von mehreren Lernenden bearbeitet und Ergebnisse dokumentiert werden können. Diese innovative und effektive Art des Arbeitens und Lernens wird auch bereits in vielen Schulen eingesetzt und wird wohl auch in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.
Dazu gehört auch ein Voting-System, das es ermöglicht, über interaktiv bedienbare Elemente, sogenannte ‚Klicker‘, über Fragen und deren Antwortmöglichkeiten abzustimmen. Dabei können verschiedene Varianten wie Ja/Nein, Single- oder Multiple-Choice oder auch die Eingabe einer Zahl bzw. eines Worts als Antwortmöglichkeiten genutzt werden. Besonders innovativ neben diesen Systemen ist vor allem der Einsatz unterschiedlicher Lernvideos, die einerseits von den Studierenden selbst konzipiert, gedreht und vertont werden und andererseits mit Hilfe des Internetauftritts allen Lernenden zur Verfügung gestellt werden. Der Lernprozess der Studierenden wird zudem unterstützt und vereinfacht durch die Bereitstellung von kursinternen Materialien über das LernBlog-System der Universität Bielefeld. Diese Verknüpfung ermöglicht die Einbindung eines projektinternen passwortgeschützten Bereichs, über den der Up- und Download sowie der Austausch von Dateien erfolgen können. Für verschiedene Kurse besteht zudem das Angebot einer virtuellen Testklausur zu den erlernten und erarbeiteten Inhalten, mit Hilfe derer sich die Studierenden auf die eigentliche Prüfungssituation vorbereiten können.
Ebenfalls in den LernBlog eingebunden ist ein „Tutorial zum Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten“ mit eigener Navigationsleiste, das neben einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Schreibprozess auch eine Reihe von nützlichen Open-Office-Programmen empfiehlt und gleich zu Internetseiten mit Download-Möglichkeit verlinkt. Dort finden sich erneut Lernvideos, die die Benutzung verschiedener gängiger, lizensierter Programme sowie diverser Open-Source-Software erklären. Besonders vorteilhaft an dieser Art der Bereitstellung ist die jederzeitige Abrufbarkeit für die Studierenden. Die Fülle an in den Internetauftritt www.Kolumbus-Kids.de eingebundenen unterschiedlichen Elementen bildet die Basis dieses Konzepts für eine E-Learning-Plattform. Als außerordentlich hilfreich wird dabei die beidseitige Orientierung empfunden, die sich sowohl an den Anliegen der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer und deren Eltern als auch an den Bedürfnissen der Studierenden ausrichtet. Hervorhebenswert ist dabei insbesondere auch die Übertragbarkeit des Konzepts auf andere Veranstaltungen aus den Bereichen Biologie, Chemie etc. Dank der Berücksichtigung geltender qualitativer und technologischer Standards (Camtasia, Premiere Elements, freie HTML- und PHP-Programmierung) ist eine vergleichbare Struktur auch ohne sehr umfangreiche Programmierkenntnisse nachvollziehbar und selbst umsetzbar.
Diese in dieser Form in Deutschland einzigartige Homepage wird zudem kontinuierlich verbessert und weiter ausgebaut. Vor kurzem wurde beispielsweise das gesamte Layout erneuert und der Fülle der sich stets erweiternden Inhalte angepasst. Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Plattform werden allerdings erst durch eine hohe Eigeninitiative und zum Teil ehrenamtliches Engagement seitens der Beteiligten ermöglicht.
Wiebke Homann, Claas Wegner und Norbert Grotjohann: E-Learning im Unterricht
Naturwissenschaften und Technik beeinflussen unsere Gesellschaft in allen Bereichen und sind nicht zu vernachlässigende Teile unserer heutigen kulturellen Identität. Neue Verfahren in Medizin, Informatik oder Gentechnik beruhen auf den vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen den Naturwissenschaften und der ständigen Weiterentwicklung in der Forschung. Daher ist eine Grundbildung in den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft.
Mit dem Aufbau der neu entwickelten Lernplattform „Nawi-interaktiv.com“ (Naturwissenschaften-interaktiv) wurde an der Universität Bielefeld im Fachbereich Biologiedidaktik eine neue multimediale Lernumgebung für den Bereich der Naturwissenschaften geschaffen. Die Lernplattform Nawi-interaktiv.com soll Schülerinnen und Schüler in Welten entführen, in denen sie selbst Erfahrungen sammeln und Wissen konstruieren können. Ursachen- und Wirkungszusammenhänge können hier veranschaulicht werden und fördern spielerisch anwendungsnahes, entdeckendes Lernen. Dabei muss es allerdings darauf ankommen, Medien in geeignete Kontexte und Lernumgebungen zu integrieren, so dass ein didaktischer Mehrwert entsteht. Die „Nawi-interaktiv.com“-Lernumgebung wurde speziell für die Nutzung im naturwissenschaftlichen Unterricht konzipiert und bietet für Lehrer/innen, Referedar/innen und Schüler/innen kostenlos nutzbare Online-Materialien. Die Inhalte werden kontinuierlich erweitert.
Im Forschungsprojekt Nawi-interaktiv ist eine E-Learning-Plattform entstanden, die versucht, Forschung und Lehre zu vereinen. Zum einen besteht die Plattform aus verschiedenen Lerneinheiten, die von Studierenden in BA- und MA-Arbeiten entwickelt wurden und sich als Adressaten an die jeweiligen Schulen wenden. Des Weiteren werden mit Hilfe der entwickelten Lerneinheiten Forschungsvorhaben in der Biologiedidaktik von Studierenden durchgeführt, um den Nutzen und die Relevanz der erstellten Lerneinheiten für Schülerinnen und Schüler zu überprüfen. Diese Überprüfung sichert die Qualität und die Praxistauglichkeit der eingestellten Materialien. Nawi-interaktiv.com versteht sich daher als Schnittstelle zwischen der Studierendenausbildung und der Entwicklung von schulpraktischen Modulen, die für den späteren Unterricht der angehenden Lehrenden sowie von den bereits unterrichtenden Lehrer/innen genutzt werden können. Durch die Weiterentwicklung von E- Learning Lerneinheiten werden immer weitere aktuelle Themen der Biologie aufbereitet und anderen Lerneinheiten auf Basis der Evaluationsergebnisse so angepasst, dass sie von den Lehramtsstudierenden und den Lehrer/innen ideal im Unterricht genutzt werden können. Mit Hilfe eines Feedbackbogens, der auf der E-Learning Plattform hinterlegt ist, können die Lehrerinnen und Lehrer immer wieder durch eigene Ideen das Projekt ergänzen und vervollständigen. So gelangen zum einen aktuelle Themenbereiche aus der Schule in die Universität und können hier mit aktuellen Forschungsergebnissen und Inhalten ergänzt werden. Zum anderen haben die Studierenden so die Möglichkeit, sich in ihren Arbeiten mit schulrelevanten Inhalten zu beschäftigen und liefern den Schulen Inhalte (Filme und Lerneinheiten), zu denen oft aus Zeitgründen keine aufwendigen Materialien erstellt werden können.
Die Inhalte
Es werden verschiedene Lernthemen der Biologie sowie fächerübergreifende Inhalte mit kleinen Lernprogrammen auf Nawi-interaktiv.com kostenlos zur Verfügung gestellt. So zum Beispiel Informationen zu speziellen Tieren im Unterricht, virtuelle Besuche, Exkursionsplaner, Webquest, Filme, Geocaching und eine Webcam. In einer Inhaltsübersicht kann man sich einen schnellen Überblick über das Angebot verschaffen. Aktuell können 32 Themenfelder mit Hilfe der unterschiedlichen Angebote bearbeitet werden.
Lernprogramme
Die angebotenen Lernprogramme sind sehr vielfältig und lassen sich in den unterschiedlichsten Unterrichtsszenarien einsetzten. Sie steigern die Medienkompetenz der Lernenden und frischen den Unterricht auf. Hier sollen exemplarisch drei Beispiele kurz vorgestellt werden. Das Lernprogramm Virtuelles Mikroskop bietet die Möglichkeit, sich mit vielen Präparaten und Themen aus dem Bereich Mikroskopie im Unterricht virtuell auseinanderzusetzen. Texte, Aufgaben, Experimente und ein Quiz für Schülerinnen und Schüler dienen zusätzlich der Vertiefung des erworbenen Wissens. Stundenentwürfe, eine große Auswahl an mikroskopischen Präparaten, Fotos, Texten, Aufgaben und Experimenten sowie Hinweise zum fächerübergreifenden Biologie-Kunst-Unterricht finden sich im Programm. Farben in der Natur wurde ausgezeichnet mit dem 3. Platz des examedia-Wettberwerbs 2010. Das Thema Farben in der Natur wird in den Lehrplänen nie zusammenhängend dargestellt, sondern ist vielmehr fachübergreifend über die Fächer Biologie, Chemie und Physik zu begreifen. Deshalb eignet sich das Lernprogramm sowohl zur Betrachtung einzelner Aspekte als auch für den fächerübergreifenden Unterricht oder für Projekttage. So ist das Phänomen Farbe nicht einfach, sondern dreifach zu beantworten: Farbe ist Licht, Farbe ist Eigenschaft und Farbe ist Wahrnehmung.
Einige Lernprogramme sind auch speziell für die Unterrichtsvorbereitung ausgelegt und erleichtern den Lehrkräften den Einstieg in neue Themenbereiche, zum Beispiel die Software Schulgarten. Sie soll als ein Leitfaden dienen und berücksichtigt die Planung und Organisation, die vor der eigentlichen Gartenarbeit stattfinden muss, die praktische Arbeit und kleine Experimente im Schulgarten bis hin zu Angaben, wie der Garten winterfest gemacht werden muss. Tiere im UnterrichtTiere sind für den Biologieunterricht besonders interessant. Nawi-interaktiv.com stellt einige für den Unterricht interessante Arten vor und bietet Unterrichtsvorschläge und Arbeitsmaterialien zu den einzelnen Arten an. So stellt das Programm Amphibien die wichtigsten schulrelevanten Informationen über die Klasse der Amphibien übersichtlich zusammen. Einige Arten, die für eine Haltung im Klassenraum besonders geeignet sind, werden steckbriefartig vorgestellt. Kurze Filmsequenzen in einigen Kapiteln dienen der Veranschaulichung der Arten. Die Honigbiene ist eine interaktive Lerneinheit zu den folgenden Themen: „Die drei Bienenwesen“; „Körperbau“; „Entwicklung und Lebenslauf“; „Im Bienenstock“ sowie „Bienenerzeugnisse“. Zusätzlich gibt es ein Quiz, um das erlernte Wissen zu testen. Im Lehrplan gliedert sich das Thema „Honigbiene“ in die Punkte „Tier im Zusammenleben mit dem Menschen“ sowie in den Themenbereich „Haustierwerdung, Zähmung und Züchtung“ ein.
Virtuelle Besuche und Exkursionsplaner
Für die Vor- oder Nachbereitung von Schul-Exkursionen können die virtuellen Besuche und Exkursionsplaner auf nawi-interaktiv.com genutzt werden. So können zum Beispielen die heimischen Wildtiere mit Hilfe des virtuellen Rundgang durch den Heimattierpark entdeckt und interessante Informationen gesammelt werden. Zu den meisten Tierarten sind kurze Filme vorhanden, die eine realitätsnahe Beobachtung der Verhaltensweisen ermöglichen. Der virtuelle Rundgang kann hervorragend im Unterricht als Vor- oder Nachbereitung eines Klassenausfluges in einen Tierpark genutzt werden. Der Exkursionsplaner Klassenfahrt ans Wattenmeer ist sehr umfangreich und befasst sich mit der Nordseeinsel Amrum – exemplarisch für die als Klassenfahrt beliebten Nordseeinseln. In einem Teil für Lehrerinnen und Lehrer wird die Insel beschrieben, Anregungen für Unternehmungen und Tipps zur Organisation gegeben. Der Teil für Schülerinnen und Schüler enthält einen Inselrundgang, Flora und Fauna können virtuell erforscht werden. Ein Quiz rundet das Programm ab. Die Unterrichtsreihe Afrikanische Tiere in freier Wildbahn und deren Haltung im Allwetterzoo Münster enthält die Konzeption einer Unterrichtsreihe über fünf Schulstunden à 45 Minuten und einem Zoobesuch. Aufbereitet ist die didaktische Begründung, der Aufbau der Unterrichtsreihe, die Lernziele, der geplante Unterrichtsverlauf sowie ein Download der Materialien.
Weitere Inhalte
Webquests, Filme, Tipps und Beispiele zum Geocaching mit Schulklassen sowie eine Webcam sind weitere interessante Angebote der neuen Lernplattform. Im Film Die Rennmaus und Hausmaus im Vergleich (ca. sechs Minuten) für die Sekundarstufe I, unterhalten sich Rennmäuse mit Hausmäusen über ihren Lebensraum, Ernährung und Aussehen. Auf spielerische Weise werden den Schülern so die Grundlagen der Biologie der Mäuse vorgestellt. Über eine Webcam können Degus live beobachtet werden. An dieser Stelle gibt es auch Informationen zu den Verhaltensweisen und zur Anatomie, einen Steckbrief und eine Fotogalerie sowie Spiele. In den vorgestellten Geocaches werden Aspekte des Waldökosystems (und der Stadtökologie) behandelt.
Arne Gerke/Claas Wegner: Erforschendes Gestalten von E- Learning-Modulen. Das Projekt NaVi in der Rahmung des Design-Based Research Ansatzes
Der Design-Based Research Ansatz (DBR) hat sich in den letzten Jahren als vielversprechende Lösung für die häufig diskutierte Kluft zwischen Bildungsforschung und Anwendung von Innovationen im schulischen Kontext herauskristallisiert (vgl. Reinmann 2005). In dem vorliegenden Beitrag wird ein Promotionsvorhaben anhand des Ansatzes vorgestellt. Ziel ist die nachhaltige Implementierung interaktiver E-Learning-Module in den naturwissenschaftlichen Unterricht an Schulen.
Literatur
Genz, Florian/Bresges, André (2017). Projektbeispiele für Design-Based Research im naturwissenschaftlichen Unterricht. In: Bastian, Jasmin/Aufenanger, Stefan (Hrsg.), Tablets in Schule und Unterricht. Wiesbaden: Springer VS, S. 63–86.
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Labudde, Peter/Kornelia Möller (2012). Stichwort: Naturwissenschaftlicher Unterricht. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 15 (1), S. 11–36.
Mayer, Richard E. (2009). Multimedia learning. New York: Cambridge University Press.
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Arne Gerke/Claas Wegner: Digitale Revolution im Unterricht?! Eine Studie zur Erhebung der Medienkompetenz angehender Lehrkräfte
Für diesen Beitrag wurde eine quantitative Fragebogenstudie mit Lehramtsstudierenden der Universität Bielefeld durchgeführt. Auf Grundlage des ‚Rahmenmodells der Kernkompetenzen von Lehrkräften für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt‘ (DCB 2017) wurde der Forschungsfrage nachgegangen, inwiefern Studierende im Studium grundlegende Kompetenzen in Bezug auf den Umgang mit digitalen Medien und den Einsatz dieser Technologien in naturwissenschaftlichen Kontexten erwerben.
Literatur
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DCB (Forschungsgruppe Lehrerbildung Digitaler Campus Bayern): Schultz-Pernice, Florian/ von Kotzebue, Lena/Franke, Ulrike/Ascherl, Carina/Hirner, Carola/Neuhaus, Birgit J./Ballis, Anja/Hauck-Thum, Uta/Aufleger, Monika/Romeike, Ralf/Frederking, Volker/Krommer, Axel/Haider, Michael/Schworm, Silke/Kuhbandner, Christof/Fischer, Frank (2017). Kernkompetenzen von Lehrkräften für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt. In: Merz | Medien + Erziehung: Zeitschrift für Medienpädagogik, 61 (4), S. 65–74.
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