Aktivitäten
Seit 01/2016: Professorin für Kultur- und Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Abteilungsleiterin
Schwerpunkte
- Sozialisation und Bildung unter den Bedingungen mediatisierter Lebenswelten
- Ästhetische und kulturelle Bildung
- Medien und höheres Erwachsenenalter
Beiträge in merz
- Niels Brüggen / Anja Hartung: Grenzgänge zur Ästhetik
Niels Brüggen / Anja Hartung: Grenzgänge zur Ästhetik
Das Projekt „MixTOUR“ steht Modell für die aktuelle Auseinandersetzung mit medienkünstlerischen und kunstpädagogischen Sichtweisen.
Auf dem Forum für Kommunikationskultur 2003 zum Thema „Media Art meets Media Education – Künstlerische Impulse für die Medienpädagogik“ allerdings wurde im Hinblick auf diese Öffnung von kunstpädagogischer Seite aus nachgefragt: „Ist denn alles ästhetisch? Reicht irgendwie und sowieso?“
Anhand von Materialien der Evaluation des Projektes wird nach Impulsen und Grenzen künstlerisch-kreativer Medienarbeit gefragt.
(merz 2004-5, S. 54-59)
- Anja Hartung-Griemberg/Bernd Schorb: Digitale Bildung oder von der ewigen Wiederkunft der Unvernunft
Anja Hartung-Griemberg/Bernd Schorb: Digitale Bildung oder von der ewigen Wiederkunft der Unvernunft
Was wäre Hiphop ohne Loops? Keine Frage: Er wäre langweilig oder gar überfordernd. Die Redundanz der Tonsequenzen macht das Besondere aus. Musik lebt von der Wiederholung und Wiederholung macht Musik. In der Lerntheorie wird Wiederholung (auch Repetition oder Rekapitulieren) als Voraussetzung dafür verstanden, das Gelernte manifestieren zu können: Repetitio est mater studiorum („Wiederholung ist die Mutter des Studierens“)! Mit der Bildung verhält es sich bekanntermaßen anders. Sie ist das, was übrig bleibt, wenn man das Gelernte vergessen hat. Sie entfaltet sich dann, wenn wir an Grenzen geraten, weil alte Muster sich angesichts neuer Herausforderungen als inadäquat erweisen. Vergegenwärtigen wir uns den Stand der Diskussion um die Konsequenzen der Digitalisierung, hat die Zeitgeschichte offenkundig weder Lernerfolge gezeitigt noch Bildungskräfte entfaltet. Hier wiederholt sich ein überzogener bildungstechnologischer Optimismus, der bereits mehrfach – zuletzt unter dem Label des E-Learning – gescheitert ist. Und abermals wird das Etikett gewechselt. Bildung lautet heute das viel beschworene Schlüsselwort. Auf eine nähere Bestimmung desselben wird in der Regel verzichtet. Rhetorisch gesehen dreht sich das Karussell in Sachen Digitalisierung in Hochgeschwindigkeit. Im Hype um das neue Wirtschaftssystem herrscht Goldgräberstimmung. Und es scheint ebenso ausgemacht, dass die Digitalisierung das gesamte Bildungssystem revolutioniert. Und alte Verheißungen tauchen wieder auf: Anschaulichkeit, individualisiertes, selbstständiges, kollaboratives, fächerübergreifendes, projekt- und handlungsorientiertes Lernen ... Zweifelsohne bergen die mit der Digitalisierung verbundenen Optionen erweiterte Lernmöglichkeiten und gewiss auch Bildungspotenziale. Worin aber besteht der Mehrwert eines neuerlichen Begriffswechsels? Was unterscheidet die digitale Bildung von Medienbildung, was digitale Kompetenz von Medienkompetenz und was schließlich den digital gebildeten Menschen vom allseitig gebildeten? Wo steht die Praxis selbst jenseits populärer Verlautbarungen und was sind konkrete Herausforderungen und Hürden aber auch Möglichkeiten, die mit der Digitalisierung verbunden sind? In der aktuellen merz-Ausgabe beziehen Expertinnen und Experten Stellung. In Abgrenzung zu verbreiteten Engführungen tragen sie dabei einerseits der historisch-gesellschaftlichen Verfasstheit des Bildungsbegriffs Rechnung und sie hinterfragen andererseits seine aktuelle Verwendung und vor allem seine praktische Umsetzung im politischökonomischen Betriebssystem der Gesellschaft.
Eröffnet wird die Auseinandersetzung mit einem Beitrag von Manuel Rühle. Seine historische Rekonstruktion der ideen- als auch sozialgeschichtlichen Aspekte des Bildungsbegriffs bietet eine Hintergrundfolie dafür, die aktuellen Debatten einordnen und in ihrer Relevanz reflektieren zu können. Diesen Versuch unternehmen die nachfolgenden zwei Beiträge. Hans-Dieter Kübler hinterfragt den substanziellen Ertrag euphorischer Debatten um die Bildungszukunft der Gesellschaft. Der Autor erinnert an vergleichbare Diskurse, markiert sinnentleerte Redundanzen und legt dabei den Finger in die Wunden unbedachter Wiederholung. Denn unter der Oberfläche der gegenwärtigen Diskussion um die Chancen der Digitalisierung harren noch viele andere Probleme im Bildungssystem der Bearbeitung. Auch Ralf Vollbrecht setzt sich kritisch mit dem Konstrukt der digitalen Bildung auseinander. In seinem Beitrag beleuchtet er einschlägige Argumentationsführungen der Digitalisierungsstrategie und plädiert angesichts einer fehlendenden Klarheit der Zielsetzung für eine Unterscheidung der Beobachterperspektiven. Denn nur, wenn die Perspektiven von Bildungspolitik, Organisationen, Profession und Lernenden hinreichend differenziert würden, sei es möglich, Interessen- und Zielkonflikte deutlicher herauszuarbeiten.
Die sich anschließenden Beiträge reflektieren das Verhältnis von Soll und Haben aus internationaler Perspektive. In sieben Kurzdarstellungen werfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland (Sven Kommer und Christian Spannagel), Österreich (Christine Trültzsch-Wijnen), Tschechien (Zdeněk Sloboda), Schweden (Michael Forsman und Anne Kaun), Südkorea (Jinsuk Kang und Merita Ignatius), Japan (Daniel Diegmann) und den USA (Jennifer Kreß) einen kritischen Blick auf den je spezifischen Status quo. Und es wird deutlich: Bei all den nicht von der Hand zu weisenden länderspezifischen und kulturellen Unterschieden zeigen sich vielerlei Gemeinsamkeiten – übereilte Investitionen, fehlende didaktische Konzepte und konzeptionelle Verkürzungen, Ausstattungs- und Wartungsprobleme, die Ignoranz vieler anderer substanzieller Baustellen im Bildungsbetrieb und nicht zuletzt die unzureichende Berücksichtigung all jener Akteurinnen und Akteure, die nur im Verbund zum Gelingen dessen beitragen können, was unhinterfragt bereits vorausgesetzt wird.
- Anja Hartung: Radio ist Musik
Anja Hartung: Radio ist Musik
Mit der Entwicklung musikalischer Präferenzen erfährt das Radio bei Kindern und Jugendlichen einen erheblichen Funktions- und Bedeu-tungswandel.
Während das Medium für jüngere Mädchen und Jungen noch eine wichtige Orientierungsfunktion in der Rezeption und Bewer-tung von Musik innehat, distanzieren sich Jugendliche mit zunehmen-dem Alter von dem ihnen als einseitig erscheinenden Musikangebot im Radio und wenden sich verstärkt anderen Hörmedien zu.
Damit spiegeln sich die jeweiligen Musikvorlieben der Heranwachsenden in der Radio-nutzung wieder.
(merz 2004-02, S.24-31)
Beitrag aus Heft »2004/02: Musik im Leben Heranwachsender«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Anja Hartung: Was ist Humor?
Anja Hartung: Was ist Humor?
Ausgehend von einer etymologischen und kulturhistorischen Betrachtung bietet der vorliegende Beitrag eine kursorische Skizze über wichtige Ansätze, Theorien und empirische Untersuchungen und fasst dabei wichtige Erkenntnisse zu Humorverständnis und -entwicklung von Kindern und Jugendlichen zusammen.
(merz 2005-04, S. 9-15)
- Anja Hartung: Medienkulturen des Miteinanders
Anja Hartung: Medienkulturen des Miteinanders
Die Rede vom Generationendialog hat Hochkonjunktur. Das Postulat eines tiefgreifenden Wandels im Verhältnis der Generationen hat nicht allein dazu geführt, dass die Generationenthematik (wieder) Einzug in die erziehungswissenschaftlichen Diskursarenen gefunden hat, sondern zugleich umfangreiche Bemühungen zur Folge, in der sozial- wie medienpädagogischen Praxis den Generationendialog zu stärken. Im Beitrag werden Perspektiven und Handlungspotenziale eines solchen Unterfangens am Beispiel eines Modellprojektes ausgelotet und diskutiert.
Literatur
Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (2008). Perspektiven für die medienpädagogische Praxis. In: Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (2008), Musik und Gefühl. Eine Untersuchung zur gefühlsbezogenen Aneignung von Musik im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Hörfunks. Berlin: Vistas, S. 227-237.
Hartung, Anja/Schorb, Bernd/Küllertz, Daniela/Reißmann, Wolfgang (Hrsg.) (2009). Alter(n) und Medien. Theoretische und empirische Annäherungen an ein Forschungs- und Praxisfeld. Berlin: Vistas.
Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (2008). Perspektiven für eine Medienkompetenzförderung im höheren Lebensalter. SPIEL: Siegener Periodicum zur Internationalen Empirischen Literaturwissenschaft. 24 (2005), Heft 1, S. 119-135.
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried (2009). Medienbildung – Eine Einführung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt/ UTB.
Kade, Sylvia (1994): Altersbildung, Lebenssituationen und Lernbedarf. Frankfurt am Main: DIE.
Klercq, Jumbo (1993). The Rolling Stones are coming, In: Lebensweisen im Wechsel-blick. Verband der Volkshochschulen in Niedersachsen.
Küllertz, Daniela/Hartung, Anja (2009). „Wenn das eigentliche Leben beginnt“ – Zur Entstehung von Medienbildungsräumen durch die Digitalisierung und Vernetzung von Lebensräumen älterer Menschen. In: Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reißmann, Wolf-gang (Hrsg.), Medien und höheres Lebensalter. Wiesbaden: VS Verlag, S.187-210.
Mader, Wilhelm (1990): Generationenbeziehungen. Reihe Berichte Materialien Planungshilfen. Bonn: DIE.
Marotzki, Winfried (2001). Jugendliche Kompetenz und erwachsene Inkompetenz? Verkehrt sich das Wissensgefälle zwischen Jugendlichen und Erwachsenen? In: Kramer, Rolf-Torsten/Helsper, Werner/Busse, Susann (Hrsg.), Pädagogische Generationenbeziehungen. Opladen: Leske + Budrich, S. 293-304.
Schäffer, Burkhard (2003). Generationen – Medien – Bildung. Medienpraxiskulturen im Generationenvergleich. Opladen: Leske + Budrich. Schorb, Bernd/Theunert, Helga (2000). Kontextuelles Verstehen der Medienaneignung. In: Paus-Haase, Ingrid/Schorb, Bernd (Hrsg.), Qualitative Kinder- und Jugendmedienforschung. München: kopaed, S. 33-57.
#Schorb, Bernd (2005). Medienkompetenz. In: Schorb, Bernd/Hüther, Jürgen (Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik. München: kopaed, S. 257-262.
Schorb, B. (1995): Medienalltag und Handeln. Opladen.
- Daniela Küllertz/Anja Hartung: Parodien als kritisch-reflexives Medienhandeln
Daniela Küllertz/Anja Hartung: Parodien als kritisch-reflexives Medienhandeln
Welchen Stellenwert haben aus der Perspektive einer medienpädagogisch interessierten Medienbildungsforschung medienkonvergente Parodien für Verständigung, Partizipation und Selbstbestimmung? Bezugnehmend auf medientechnische Kommunikationsbedingungen werden anhand ausgewählter Beispiele Parodien als kritisch-reflexives Medienhandeln und als Verständigung über relevante Lebensfragen wie der Legitimität politischer Sinnbezüge oder ökonomischer Weltordnungen veranschaulicht.The paper focuses the value of media-convergent parodies for understanding, participation and self-determination. In reference to technical media-conditions parodies are illustrated as critical and reflexive actions and as a part of a new participating culture around relevant questions of life like the legitimacy of symbolic, political or economic orders.
Literatur
Baacke, Dieter/Kluth, Theda (Hrsg.) (1980). Praxisfeld Medienarbeit. Beispiele und Informationen. München: Juventa.
Böhme, Gernot (2008). Zur Kritik der ästhetischen Ökonomie. In: Maase, Kaspar (Hrsg.), Die Schönheiten des Populären: Ästhetische Erfahrung der Gegenwart. Frankfurt/ Main: Campus.
Bollnow, Otto Friedrich (1966). Sprache und Erziehung. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.
Cherry, Scott (2008). Parody as a Performative Analytic: Beyond Performativity as Metadiscourse [50 paragraphs]. In: Forum Qualitative Sozialforschung 9 (2), Art. 25, nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0802258 [Zugriff: 01.07.2009]
Chomsky, Noam (2003). Media Control. Hamburg: Europa-Verlag.Düllo, Thomas/Liebl, Franz (2005). Cultural Hacking: Die Kunst des Strategischen Handelns. Wien: Springer.
Eco, Umberto (1987). Für eine semiologische Guerilla. In: Eco, Umberto, Über Gott und die Welt: Essays und Glossen. München: dtv, S. 146-156.
Flusser, Vilèm (2005). Medienkultur. 4. Auflage, Frankfurt/ Main: Fischer.
Flusser, Vilèm (2007). Kommunikologie. 4. Auflage. Frankfurt/ Main: Fischer.
Habermas, Jürgen (1985). Recht und Gewalt – ein deutsches Trauma. In: Habermas, Jürgen, Die neue Unübersichtlichkeit. Frankfurt/Main: Suhrkamp, S. 100-117.
Habermas, Jürgen (2006). Ein avantgardistischer Spürsinn für Relevanzen. Was den Intellektuellen auszeichnet. Dankesrede. Preisrede von Jürgen Habermas anlässlich der Verleihung des Bruno-Kreisky-Preises für das politische Buch 2005, Wien. www.renner-institut.at/download/texte/habermas2006-03-09.pdf [Zugriff: 01.03.2009]
Hartung, Anja (2009) (in Vorbereitung). Hörfunk. In: Schorb, Bernd/Demmler, Kathrin/Anfang, Günther (Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik – Medienpraxis. München: kopaed, S. 113-115.
Hartung, Anja/Brüggen, Niels (2007). Selbstinszenierung Jugendlicher in (virtuellen) Kontaktbörsen. In: Neuß, Norbert/ Große-Loheide, Mike (Hrsg.), Körper. Kult. Medien. Inszenierungen im Alltag und in der Medienbildung. Schriften zur Medienpädagogik 40. Bielefeld: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, S. 143-152.
Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (2009). Musik und Gefühl. Eine Untersuchung zur gefühlsbezogenen Aneignung von Musik im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Hörfunks. Berlin: Vistas.
Heibach, Christiane (2001). Vom Nutzen und Nachteil der Medientheorien für die Erwachsenenbildung. Vortrag am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung am 15.11.2000. www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-2001/heibach01_01.htm [Zugriff: 06.03.2008].
Joas, Hans (2001). Wertevermittlung in einer fragmentierten Gesellschaft. Vortrag anlässlich des vierten Werkstattgespräches der Initiative ‚McKinsey bildet‘ im SchlossTegel, Berlin, am 03.12.2001. www.mckinsey-bildet.de/downloads/02_idee/w4_vortrag_joas.pdf [Zugriff: 07.04.2009]
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried (2009). Medienbildung– Eine Einführung. Theorie – Methoden – Analysen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Kreissl, Reinhard (2005). Die Fake-Guerilla im Cybermarxismus. Vorüberlegung zur Transformation sozialer Kontrolle und ihrer Kritik. In: Krol, Martin/Luks, Timo/Matzky-Eilers, Michael (Hrsg.), Macht – Herrschaft – Gewalt. Münster: LIT, S. 35-66.
Krotz, Friedrich (2007). Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Wiesbaden: VS Verlag.
Küllertz, Daniela (2007). Überlegungen zu einer bildungstheoretisch inspirierten Diskursanalyse multimedialer Artikulation. In: bildungsforschung, Jg. 4, (2). www.bildungsforschung.org/Archiv/2007-02/diskursanalyse [Zugriff: 07.06.2009]
Küllertz, Daniela (2009). Medienkunst als Medienbildungsraum an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit. In: Marotzki, Winfried/Schelhowe, Heidi/Grell, Petra (Hrsg.), Neue digitale Kultur- und Bildungsräume. Wiesbaden: VS Verlag.
Küllertz, Daniela/Hartung, Anja (2009). Wenn das ‚eigentliche‘ Leben beginnt – Zur Entstehung von Medienbildungsräumen durch die Digitalisierung und Vernetzung von Lebensräumen älterer Menschen. In: Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang (Hrsg.), Medien und höheres Lebensalter. Wiesbaden: VS Verlag, S. 187-210.
Lasn, Kalle (2005). Culture Jamming. Das Manifest der Anti-Werbung. Freiburg: Orange Press.
Manovich, Lev (2002). The Language of New Media. Cambridge: MIT Press. www.manovich.net/LNM/Manovich.pdf [Zugriff: 15.09.2008]
Marotzki, Winfried (1990). Entwurf einer strukturalen Bildungstheorie. Weinheim: Deutscher Studien-Verlag.
Marotzki, Winfried (2007). Die Macht der Erinnerung — Involvement und Reflexion. Aspekte einer strukturalen Medienbildung am Beispiel Film. In: Fromme, Johannes/Schäffer, Burkhard (Hrsg.), Medien – Macht – Gesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag, S. 77-100.
Reichertz, Jo (2003). Die Abduktion in der qualitativen Sozialforschung. Opladen: Leske + Budrich.
Schell, Fred (1989). Aktive Medienarbeit mit Jugendlichen. Theorie und Praxis. Opladen: Leske + Budrich.
Schorb, Bernd (1995). Medienalltag und Handeln. Medienpädagogikin Geschichte, Forschung und Praxis. Opladen: Leske + Budrich.
Schorb, Bernd (2007). Medienaneignung und kontextuelles Verstehen. Welche Implikate ergeben sich aus dem Konstrukt der Medienaneignung für die Medienforschung? In: Wirth, Werner/Stiehler, Hans-Jörg/Wünsch, Carsten (Hrsg.), Dynamisch-transaktional denken. Theorie und Empirie der Kommunikationswissenschaft. Köln: von Halem, S. 253-261.
Schorb, Bernd/Keilhauer, Jan/Würfel, Maren/Kießling, Matthias (2008). Medienkonvergenz Monitoring Report. Jugendliche in konvergierenden Medienwelten. www.uni-leipzig.de/~mepaed/sites/default/files/MeMo08.pdf [Zugriff: 02.03.2008]
Schorb, Bernd/Theunert, Helga (2000). Kontextuelles Verstehen der Medienaneignung. In: Paus-Haase, Ingrid/Schorb, Bernd (Hrsg.), Qualitative Kinder- und Jugendmedienforschung. München: kopaed, S. 33-57.
Taylor, Charles (1996). Quellen des Selbst. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Touraine, Alain (2007). A New Paradigm for Understanding Today’s World. Cambridge: Polity Press.Vogel, Matthias (2001). Medien der Vernunft. Eine Theorie des Geistes und der Rationalität auf Grundlage einer Theorie der Medien. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Wagner, Ulrike/Theunert, Helga (Hrsg.) (2006). Neue Wege durch die konvergente Medienwelt. BLM Schriftenreihe, Band 85. München: Reinhard Fischer.
Wagner, Ulrike/Theunert, Helga (2007). Konvergenzbezogene Medienaneignung in Kindheit und Jugend. In: Medienpädagogik, Themenheft Nr. 14: Qualitative Forschung in der Medienpädagogik. www.medienpaed.com/zs/content/view/134/55/ [Zugriff: 15.10.2009]
Wirth, Uwe (1999). Diskursive Dummheit. Abduktion und Komik als Grenzphänomene des Verstehens. Heidelberg: Winter.
Beitrag aus Heft »2009/06: Die konvergente Medienwelt – Neuer Rahmen für alltägliches Medienhandeln«
Autor: Daniela Küllertz
Beitrag als PDF - Anja Hartung: Musikhören als Konstitution geteilter Bezugnahmen auf Selbst und Welt
Anja Hartung: Musikhören als Konstitution geteilter Bezugnahmen auf Selbst und Welt
Das gemeinsame Musikhören in Familien vermag ebenso Momente sozialer Nähe und Bindung zu konstituieren wie das Schaffen von Situationen intersubjektiver Verständigung und das Entstehen von Gemeinsamkeit. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist jenen allzu vereinfachenden Etikettierungen von Jugendzeit als Zeit der Absetzbewegung und Ablösung vom Elternhaus zu widersprechen, die noch allzu oft die mystifizierte Liaison ‚Musik und Jugend’ beschreiben.
Literatur
Bergson, Henri (1896). Denken und Schöpferisches Werden (L‘Èvolution créatrice). Jena: Europäische Verlagsanstalt.
Böhme, Gernot (1998). Anmutungen: Über das Atmosphärische. Ostfildern: edition tertium.
Bohnsack, Ralf/Schäffer, Burkhard (2002). Generation als konjunktiver Erfahrungsraum. Eine empirische Analyse generationenspezifischer Medienpraxiskulturen. In: Burkart, Günter/Wolf, Jürgen (Hrsg.), Lebenszeiten. Erkundungen zur Soziologie der Generationen. Opladen: Leske + Budrich, S. 249-273.
Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang/Schorb, Bernd (Hrsg.) (2009). Musik und Gefühl. Berlin: Vistas.
Mannheim, Karl (1964). Das Problem der Generationen. In: Ders., Wissenssoziologie. Soziologische Texte 28. Berlin/Neuwied: Klostermann, S. 509-565. Ursprünglich in: Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie, 6. Jg., H. 2, 1928, S. 157-184.
Matussek, Peter (2002). Déjà entendu. Zur historischen Anthropologie des erinnernden Hörens. In: Oesterle, Günter/Schneider, Lothar (Hrsg.), Déjà Vu. München : o. V. S. 289-309. www.peter-matussek.de/Pub/A_47.pdf [Zugriff: 3.12.2009].
Mayerfeld-Bell, Michael (1997). The Ghosts of Place. In: Theory and Society. Nr. 26, S. 813-836.Ricoeur, Paul (2004). Gedächtnis, Geschichte, Vergessen (La Mémoire, l`Histoire, l`obubli). München: Fink
Schäffer, Burkhard (2003). Generationen – Medien – Bildung. Medienpraxiskulturen im Generationenvergleich. Opladen: Leske + Budrich.
Vollbrecht, Ralf (2003). Aufwachsen in Medienwelten. In: Fritz, Karsten/Sting, Stephan/Vollbrecht, Ralf (Hrsg.), Mediensozialisation. Pädagogische Perspektiven des Aufwachsens in Medienwelten. Opladen: Leske + Budrich, S. 13-24.
Beitrag aus Heft »2010/01: Musik – Die schönste Nebensache«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann und Anja Hartung: Jugend und Radio.
Wolfgang Reißmann und Anja Hartung: Jugend und Radio.
Welche Bedeutung hat das Radio in immer differenzierteren Medienrepertoires junger Menschen? Was vermag Radioarbeit als eine Besonderung aktiver Medienarbeit auch heute zu leisten? Die Klammer bildet eine Studie, in der das Musikmedienensemble von jungen Menschen untersucht wurde und dabei unter anderem die Radioarbeit als ein Untersuchungsinstrument eingesetzt wurde.
Literatur
Bloech, Michael; Fiedler, Fabian; Lutz, Klaus (Hrsg.) (2005): Junges Radio. Kinder und Jugendliche machen Radio. München: kopaed.
Hartung, Anja (2008): Humor im Hörfunk und seine Aneignung durch Kinder und Jugendliche. Eine qualitative Untersuchung. München: kopaed.
Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang; Schorb, Bernd (2009): Musik und Gefühl. Eine Untersuchung zur gefühlsbezogenen Aneignung von Musik im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Hörfunks. SLM-Schriftenreihe, Bd. 17. Berlin: Vistas
Hasebrink, Uwe; Domeyer, Hanna (2010): Zum Wandel von Informationsrepertoires in konvergierenden Medienumgebungen. In: M. Hartmann, A. Hepp (Hrsg.), Die Mediatisierung der Alltagswelt. Wiesbaden, S. 49-64.
Palme, Hans-Jörg; Schell, Fred (Hrsg.) (1998): Voll auf die Ohren 2. Kinder und Jugendliche machen Radio. Beispiele, Anregungen, Ideen. München: Kopäd.
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2009): JIM 2009. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart.
Schell, Fred (2005): Grundlagen aktiver Medienarbeit mit Audio. In: Bloech, Michael; Fiedler, Fabian; Lutz, Klaus (Hrsg.): Junges Radio. Kinder und Jugendliche machen Radio. München: kopaed, S. 9-19.
Schorb, Bernd; Hartung, Anja (2003): Gewalt im Radio: Eine Untersuchung zur Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung von Unterhaltung im Hörfunk durch 9- bis 16-Jährige. AML-Schriftenreihe, Bd. 2. Berlin: Vistas.
Wagner, Ulrike; Theunert, Helga (Hrsg.) (2006): Neue Wege durch die konvergente Medienwelt. BLM-Schriftenreihe, Bd. 85. München: Fischer.
Die Autor/innen Dr. Anja Hartung, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig.Wolfgang Reißmann, M.A., ist Stipendiat im Promotionskolleg „Communication and Digital Media“ der Universität Erfurt.
Beitrag aus Heft »2011/02: Nichtkommerzielle Lokalradios heute«
Autor: Wolfgang Reißmann
Beitrag als PDF - Anja Hartung: Vom Wert der Freundschaft
Anja Hartung: Vom Wert der Freundschaft
Ungeachtet des Wandels ihrer Ausprägungen und Praktiken haben Freundschaften im Jugendalter nicht an Bedeutung verloren. Im alltäglichen Ringen um Anerkennung eröffnen diese eine Sphäre sozialer Freiheit, in der die Integrität der sich entwickelnden Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl gestärkt und gleichsam kritisch-reflexive Potenziale zur Entfaltung gebracht werden können.
Literatur:
Autenrieth, Ulla P./Banziger, Andreas/Rohde, Wiebke/Schmidt, Jan (2011). Gebrauch und Bedeutung von Social Network Sites im Alltag junger Menschen. In: Neumann-Braun, Klaus & Autenrieth, Ulla (Hrsg.), Freundschaft und Gemeinschaft im Social Web. Baden-Baden: Nomos, S. 31-54.
Friedmann, Marilyn (2008). Freundschaft und moralisches Wachstum. In: Honneth, Axel, Rössler, Beate (Hrsg.), Von Person zur Person. Zur Moralität persönlicher Beziehungen. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 148-167.
Hahn, Alois (2012). Zur Soziologie der Freundschaft. In: Münchberg, Katharina/Reidenbach, Christian (Hrsg.), Freundschaft. Theorien und Poetiken. München: Wilhelm Fink.
Hobi, Nina/Kleinschnittiger, Vanessa (2011). Zuhause im Kosmos. Funktionen und Organisation von Gemeinschaft am Beispiel der Jugendwebsite jetzt.de. In: Neumann-Braun, Klaus/Autenrieth, Ulla (Hrsg.) (2013), Freundschaft und Gemeinschaft im Social Web. Baden-Baden: Nomos, S. 243-259.
Honneth, Axel (2008). Freundschaft. Einführung. In: Honneth, Axel /Rössler, Beate (Hrsg.), Von Person zu Person. Zur Moralität persönlicher Beziehungen, S. 143-147.
Honneth, Axel (2010). Das Ich im Wir. Studien zur Anerkennungstheorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Honneth, Axel (2013). Das Recht der Freiheit. Grundriss einer demokratischen Sittlichkeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried (2009). Medienbildung – Eine Einführung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Joas, Hans (1999). Die Entstehung der Werte. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Neumann-Braun, Klaus (2010). Fremde Freunde im Netz? Selbstpräsentation und Beziehungswahl auf Social Network Sites – ein Vergleich von Facebook.com und Festzeit.ch. In: Hartmann, Maren/Hepp, Andreas (Hrsg.), Die Mediatisierung der Alltagswelt. Wiesbaden: VS Verlag, S. 163-182.
Nötzoldt-Linden, Ursula (1994). Freundschaft: Zur Thematisierung einer vernachlässigten soziologischen Kategorie. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Reißmann, Wolfgang (2012). Authentizitätsvorstellungen im Wandel? Jugendliches Bildhandeln in Netzplattformen. Einreichung zum CfP „Echtheit, Wahrheit, Ehrlichkeit. Die ethische Frage nach Authentizität in computervermittelter Kommunikation“. www.netzwerk-medienethik.de/wp-content/uploads/2011/03/Abtrsacts_NME12.pdf [Zugriff: 28.04.2015].
Ricoeur, Paul (2006). Wege der Anerkennung. Erkennen, Wiedererkennen, Anerkennen. Aus dem Französischen von Ulrike Bokelmann und Barbara Heber-Schärer. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Schorb, Bernd/Jünger, Nadine/Rakebrand, Thomas (Hrsg.) (2013). Die Aneignung konvergenter Medienwelten durch Jugendliche. Das Medienkonvergenz Monitoring. Berlin: Vistas.
Schorb, Bernd/Kießeling, Matthias/Würfel, Maren/Keilhauer, Jan/Jünger, Nadine (2013). Soziale Online-Netzwerke als Lebensraum. In: Schorb, Bernd/Jünger, Nadine/Rakebrand, Thomas (Hrsg.) (2013), Die Aneignung konvergenter Medienwelten durch Jugendliche. Das Medienkonvergenz Monitoring. Berlin: Vistas, S. 105-160.
Trost, Kai Erik (2014). Soziale Online-Netzwerke und die Mediatisierung der Freundschaft. Eine qualitative Studie zur Bedeutung von Facebook für das Freundschaftskonzept Jugendlicher. Baden-Baden: Nomos.
Trost, Kai Erik (2014). Warum Soziale Online-Netzwerke (doch) nicht zu einer Entfremdung der Freundschaft unter Jugendlichen führen. Ein Beitrag aus der mediensoziologischen Perspektive. In: Junge, Thorsten (Hrsg.), Soziale Netzwerke im Diskurs. www.medien-im-diskurs.de [Zugriff: 30.04.2015].
Voigt, Martin (2015). Mädchenfreundschaften unter dem Einfluss von Social Media. Eine soziolinguistische Untersuchung. Frankfurt am Main: Peter Lang.
Wagner, Ulrike/Brüggen, Niels (Hrsg.) (2013). Teilen, vernetzen, liken. Jugend zwischen Eigensinn und Anpassung im Social Web. München: Nomos.
Waechter, Nathalia/Triebswetter, Katrin/Jäger, Bernhard (2011). Vernetzte Jugend Online: Social Network Sites und ihre Nutzung in Österreich. In: Neumann-Braun, Klaus/Autenrieth, Ulla (Hrsg.) (2013), Freundschaft und Gemeinschaft im Social Web. Baden-Baden: Nomos, S. 55-77.
Voigt, Martin (2015). "ich und meine abf" – Zur psychosozialen Konstitution der 00er-Generation am Beispiel online inszenierter Mädchenfreundschaften." In: Dittler, Ullrich/Hoyer, Michael (Hrsg), Social Network – Die Revolution der Kommunikation. München: kopaed, S. 155-184.
Beitrag aus Heft »2015/03: Digitale Medienwelt: Werte und Verwertung«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Anja Hartung-Griemberg: Medienpädagogik und Altersforschung
Anja Hartung-Griemberg: Medienpädagogik und Altersforschung
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Interdisziplinärer Diskurs
Medien vor 60 Jahren – Medien heute. Da ist vieles gleich geblieben und doch irgendwie alles ganz anders. Wir sind vernetzt, online und mobil, Medien sind immer und überall – und aus keinem Lebensbereich und keiner (humanwissenschaftlichen) Disziplin wegzudenken. merz, seit 60 Jahren Forum der Medienpädagogik, nimmt ihren Geburtstag zum Anlass, um dies im interdisziplinären Horizont zu erörtern. Wir fragten Kolleginnen und Kollegen verschiedenster Disziplinen: Was macht den Mehrwert medienpädagogischer Forschung und Praxis in der zunehmend mediatisierten Gesellschaft aus?
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Im Selbstideal der wachstumsorientierten Gegenwartsgesellschaft ist die Idee einer potenten Mediengesellschaft fest verankert. Medien, insbesondere Informations- und Kommunikationstechnologien haben einen großen Anteil an Wertschöpfung, Wirtschaftswachstum und internationaler Wettbewerbsfähigkeit und versinnbildlichen damit zugleich das Ideal des Fortschritts durch permanente Innovation. Anschaulich wird dies an den umfangreichen Bestrebungen, die Bevölkerung an die jeweils neuen medialen Entwicklungen anzupassen. Das Alter wird dabei überwiegend als besorgniserregender Zustand zum Thema, der geprägt ist von einem Verlust an Medienkompetenz. Ausgehend von der Behauptung eines kohortenspezifischen Nutzungsdefizits werden Produkte und Dienstleistungen offeriert, die Ältere im Umgang mit Computer und Internet qualifizieren sollen. Getragen wird diese Sicht häufig von einem normativen Anspruch, ohne dass dieser in seiner Bedeutung reflektiert in Bezug zur Lebenswelt und den höchst unterschiedlichen Bedürfnislagen Älterer gesetzt wird. Im Vordergrund steht die Frage: Was leistet das Alter für eine Gesellschaft, die eine hochdynamische Mediengesellschaft ist. Selten wird danach gefragt, was Medien für das Alter(n) und das Alter für eine humane Entwicklung unserer Medienkultur bedeuten können. In der medienpädagogischen Forschung und Praxis wurde der Konnex ‚Medien und Alter(n)’ bislang noch ausgesprochen temporär, disparat und undifferenziert in den Blick genommen. Während sich im Umfeld der Kinder- und Jugendmedienforschung eine vielschichtige Forschungslandschaft entwickeln konnte, die eine elaborierte Grundlagen- und Spezialliteratur hervorgebracht hat, findet sich kaum Vergleichbares für das höhere Lebensalter.
Eine solche pädagogisch grundierte Forschung aber ist nicht zuletzt deshalb notwendig, weil unsere mediatisierte Lebenswirklichkeit nicht nur als Problem für das Alter zu denken ist, sondern diese gleichsam Potenziale für neue Lebensformen, neue (medienvermittelte) Partizipationsformen, aber auch für Lern- und Bildungsprozesse birgt. Wenn wir davon ausgehen, dass Alter(n)swirklichkeiten von Medien beeinflusst und durch Altersbilder konstituiert sind, so ist es von großer Bedeutung, inwieweit ältere Menschen von ihrem Standpunkt aus medial präsent sind und damit ein medienvermitteltes Gespräch und ein Verständnis ihrer Situation in öffentlicher Auseinandersetzung um Alter(n) ermöglicht werden. In der Medienpädagogik hat dieser Gedanke im Ansatz der ‚aktiven Medienarbeit‘ eine lange Tradition. Medienpraxisprojekte können Möglichkeitsräume für die Auseinandersetzung mit dem Alter, mit antizipierten gesellschaftlichen Erwartungen, aber auch mit altersbezogenen Ängsten und Herausforderungen eröffnen. Das ist vor allem deshalb relevant, weil das Alter zunehmend auch eine Lebensphase der Erkundung neuer Möglichkeiten und Lebensweisen als auch der Entstehung von Alter(n)ssubkulturen darstellt. Dazu bedarf es aber einer Forschung und Praxis, die nicht auf Anschluss defizitärer Medienakteurinnen und -akteure fokussiert, sondern Ältere als erfahrene und wertvolle Subjekte ernst nimmt und deren kritisches Bewusstsein hinsichtlich verschiedener Medien in Projekten konstruktiv aufgegriffen werden kann. Beides vermag medienpädagogisches Handeln zu leisten.
Prof. Dr. Anja Hartung-Griemberg leitet die Abteilung Kultur-und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sowie das Institut für Medien und gesellschaftlicher Wandel Leipzig. Ihre Schwerpunkte sind Medienhandeln älterer Menschen und mediatisierte Rahmenbedingungen des Alter(n)s in zeitgenössischen Gesellschaften.
Beitrag aus Heft »2016/02: 60 Jahre merz – 60 Jahre Medienpädagogik«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Anja Hartung und Wolfgang Reißmann: Emotionales Erleben von Musik im Jugendalter
Anja Hartung und Wolfgang Reißmann: Emotionales Erleben von Musik im Jugendalter
Musik hat im Leben vieler Jugendlicher eine besondere emotionale Bedeutung und auch Jugenderinnerungen Erwachsener sind häufig an bestimmte Musiktitel, Bands oder Musikstile geknüpft. Der Beitrag versucht, die Vielfalt des emotionalen Erlebens von Musik im Jugendalter zu bündeln und zeigt auf diese Weise, dass das Zusammenspiel von Musik und Gefühl weit über die Regulierung situativer Befindlichkeiten hinaus geht.(merz 2007-4, S. 23-30)
Beitrag aus Heft »2007/04: Stimmungsregulation durch Medien«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Anja Hartung und Niels Brüggen: Experimentierräume in der kreativen Medienarbeit
Anja Hartung und Niels Brüggen: Experimentierräume in der kreativen Medienarbeit
Der Selbstausdruck mit Medien ist heute eine selbstverständliche Praxis jugendlichen Medienhandelns. Mit der Entwicklung der digitalen Medien verbunden ist die Entstehung vielfältiger Gestaltungsmöglichkeiten, die neue Formen des Selbstausdrucks ermöglichen und zugleich das Experimentieren provozieren. Wie Experimentierräume pädagogisch ausgestaltet werden können, um ästhetische Bildungsprozesse anzuregen, wird im Folgenden anhand der Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts MIXTOUR – Das Medienmobil nachgezeichnet.
Literatur
Baacke, Dieter (1997). Medienpädagogik. Tübingen: Niemeyer
Friedrich, Helmut F./Mandl, Heinz (1997). Analyse und Förderung selbstgesteuerten Lernens. In: Weinert, Franz E./Mandl, Heinz (Hg.), Psychologie der Erwachsenenbildung. Enzyklopädie der Psychologie. Göttingen: Hogrefe. S. 237-293
Peez, Georg. (2002). Praxisforschung in der Kunstpädagogik. www.georgpeez.de/texte/praxisfor.htm, [Zugriff: 07.01.2005]
Niesyto, Horst (2000). Medienpädagogik und soziokulturelle Unterschiede. Eine Studie zur Förderung der aktiven Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus bildungsmäßig und sozial benachteiligten Verhältnissen. Medienpädagogischer Forschungsverbund.
Schorb, Bernd (1995). Medienalltag und Handeln. Medienpädagogik im Spiegel von Geschichte, Forschung und Praxis. Opladen: Leske und Budrich
(merz 2008-05, S. 19-26)
- Anja Hartung-Griemberg/Bernd Schorb: Flipped Classroom als Ansatz für die pädagogische Praxis
Anja Hartung-Griemberg/Bernd Schorb: Flipped Classroom als Ansatz für die pädagogische Praxis
Im Zuge der Digitalisierung finden ständig neue elektronische Medien Einzug in die Klassenräume. Christian Spannagel von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erklärt im Interview mit Bernd Schorb, emeritierter Professor für Medienpädagogik an der Universität Leipzig, und Anja Hartung-Griemberg, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, das Konzept des Flipped Classrooms und dessen Potenziale in verschiedenen Bildungsbereichen.