Zum Hauptinhalt springen

Daten-Fairness in einer globalen Welt – Grundrechtsschutz und Wettbewerb für eine internationale Data Governance

Der Call for Papers richtet sich an alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, der Rechtswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie, Ethik, Philosophie, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften. Besonders begrüßt werden disziplinübergreifende Einreichungen.


Themen :
Im Rahmen der Konferenz wollen wir uns interdisziplinär mit den Gestaltungsherausforderungen und -möglichkeiten auseinandersetzten, die für eine zukunftsfähige und internationale Governance des Datenschutzes aufkommen. Angesprochen sind vielfältige technische, ökonomische, soziale, politische, rechtliche und pädagogische Ansätze, um Privatheit und informationelle Selbstbestimmung in der digitalen Welt fortzuentwickeln. Dies betrifft interdisziplinäre Einzelfragen sowie die Wechselwirkung der verschiedenen Perspektiven auf das Thema. Dafür sollen verschiedene normative, institutionelle und instrumentelle Konzepte von Datenschutz in einer digitalen Gesellschaft diskutiert sowie konstruktive Bausteine für eine zukunftsgerechte Gewährleistung von individueller und kollektiver Selbstbestimmung und Grundrechten erörtern werden. Exemplarisch wollen wir die folgenden Themenkomplexe in den Vordergrund stellen und eine erste, nicht-abschließende Vorsortierung der Themen bieten, denen sich die jeweiligen Beiträge widmen können:

  • Wie sind unterschiedliche Konzepte der Data Governance zu bewerten? Welche Akteure, Industriesektoren, Staaten und Regionen ziehen ggf. welche Vorteile aus unterschiedlichen Data Governance-Konzepten?
  • Welchen Einfluss hat die zunehmenden Bedeutung von Daten- und Technologie-Souveränität auf die Datenschutz-Governance? Sollten nationale und internationale Mechanismen oder Rechtsinstrumente versuchen, den Datenfluss über Ländergrenzen zu regulieren, sei es aus Gründen der Durchsetzung von Vorschriften durch Unternehmen, des Kartellrechts, des Datenschutzes oder anderer Belange des öffentlichen Interesses? Welche Herausforderungen im Bereich der Data Governance (Festlegung von Standards, Harmonisierung von Vorschriften, etc.) lassen sich besser auf nationaler Ebene angehen und in welchen Bereichen ist internationale Zusammenarbeit aus welchen Gründen weiterhin geboten?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass normative Grundlagen, insbesondere der Schutz individueller Grundrechte, auch in den Strukturen einer internationalen Data Governance verankert werden? Wie kann der Datenschutz etwaigen systemischen Verschiebungen zulasten der Betroffenen begegnen? Was kann Data Governance dazu beitragen, dass Daten-Fairness, Equity und Data Justice sich sowohl in der Datenverarbeitung, als auch in den globalen Infrastrukturen durchsetzen?
  • Welche Auswirkungen hat die zunehmende Konzentration wesentlicher Infrastrukturen in den Händen einiger großer Plattformanbieter befinden? Kann dieser Konzentrierung mit Mitteln der Kartell- und Wettbewerbsaufsicht begegnet werden? Inwieweit können die Kartell- und Wettbewerbsaufsicht auch Ziele des Datenschutzes umsetzen?
  • Welche relevanten technischen Funktionen stellen adäquate Ergänzungen zur Datenschutz-Grundverordnung dar? Inwiefern können Privacy-Enhancing-Technologies (PETs) zum Instrument einer globalen Data Governance werden? Wie können PETs eingesetzt werden, um das Spannungsverhältnis zwischen Nutzenden und Organisationen aufzuweichen? Wie können die Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen für die Umsetzung solcher PETs geschaffen werden?
  • Welche Instrumente zur Regulierung können Einfluss auf die Entwicklung und Anwendung künftiger Datenverarbeitung ausüben und was sind ihre Voraussetzungen und Folgen? Wie sollten bisherige Ansätze aus den Datenschutzgesetzen im Sinne einer wirksamen Data Governance verstanden werden, und was fehlt?
  • Welche individuellen und unternehmerischen Kompetenzen und Motive und welche gesellschaftlichen (etwa familiären, wirtschaftlichen, aber auch politisch-institutionellen und technischen) Verwirklichungsbedingungen sind erforderlich, um in der digitalen Welt, Freiheit und Grundrechte ausüben zu können? Wie kann Digitale Souveränität und/oder Datensouveränität als Handlungsfähigkeit von Individuen sichergestellt werden



EINREICHUNGS-RICHTLINIEN

Die Konferenzsprache ist Deutsch, Beiträge auf Englisch sind nach Absprache möglich. Beitragsvorschläge sind über EasyChair (URL: https://easychair.org/my/conference?conf=forumprivatheit2022 <https://easychair.org/my/conference?conf=forumprivatheit2022>) einzureichen.
Alle Einreichungen werden in einem Peer-Review-Prozess im Hinblick auf Qualität des Inhalts und thematischer Eignung begutachtet.
Für die Präsentation eines Beitrags sind unterschiedliche Formate in Planung. Neben einem Vortrag mit anschließender Diskussion (20 Minuten Vortrag, 10 Minuten) bereiten wir auch Diskussionspanels mit drei Teilnehmer:innen zu einem gemeinsamen Oberthema vor, bei denen nach einem kurzen Impulsvortrag eine moderierte Diskussion stattfindet.


WICHTIGE FRISTEN & VERANSTALTUNGSORT

Einsendeschluss für Beiträge (als Extended Abstract von 500-1000 Worten): 18.05.2022
Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung: 21.07.2022
Beginn der Anmeldung zur Konferenzteilnahme: 01.04.2022
Nach der Tagung werden die Beitragenden dazu eingeladen, eine schriftliche Ausarbeitung zur Veröffentlichung Tagungsband einzureichen (Deadline voraussichtlich im Februar 2023). Die Einreichungen werden begutachtet. Der Tagungsband erscheint im Nomos-Verlag.
Die Tagung wird hybrid durchgeführt (Vortragende und kleines Publikum vor Ort in Berlin, Livestreaming)


PROGRAMMKOMITEE

Alexander Roßnagel, Universität Kassel
Michael Friedewald, Fraunhofer ISI
Thomas Hess, LMU München
Rahild Neuburger, LMU München
Gerritt Hornung, Universität Kassel
Marit Hansen, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein

PRESSE UND KOMMUNIKATION

Barbara Ferrarese, Forum Privatheit
Tel.: +49 721 6809-678
E-Mail: presse@forum-privatheit.de <mailto:presse@forum-privatheit.de>


KONTAKT

Alle Fragen bitte per E-Mail an info@forum-privatheit.de <mailto:info@forum-privatheit.de>


Zurück

Kontakt

merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

 

Redaktion

merz | medien + erziehung
Kati Struckmeyer und Swenja Wütscher
Arnulfstraße 205
80634 München

+49 89 689 89 120
+49 89 689 89 111
merz@jff.de

Verlag

kopaed verlagsgmbh
Arnulfstr. 205
D-80634 München

+49 89 688 900 98
+49  89 689 19 12
www.kopaed.de
info@kopaed.de

Herausgeber*in

Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Rechtsträger

JFF – Jugend Film Fernsehen e. V.
Arnulfstraße 205
80634 München

+49 68 989 0
+49 68 989 111
www.jff.de
jff@jff.de

Kontaktformular

Kontaktformular


Anmeldung zum merz-Newsletter

Hier können Sie sich zum merz-Newsletter anmelden.  Datenschutzerklärung.

Ich willige in die Verarbeitung meiner Daten zum Newsletter-Versand ein und habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen.