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Medienpädagogische Entwürfe der Zukunft: Nachhaltigkeit, Zukunftsvisionen und Science Fiction

Hauptziel von Wissenschaft ist gemeinhin die Suche nach Wahrheit und rationaler Argumentation. Sie will Antworten auf die Frage danach, was gegeben ist. Science sucht das Wissen über die Welt, wobei die Frage nach der theoretischen oder praktischen Evidenzbasierung eine eminente Rolle spielt. Als Repräsentation dessen, was gegeben ist, gilt nur das, was bestimmten rationalen Regeln folgt. Dabei bezieht sich das Verständnis von Evidenz gerade auf das Gegenteil eines wissenschaftlichen Modus: Unter Evidenz wird ein unhinterfragbarer Satz verstanden. Doch Wissenschaft versteht sich als stets erweiterbar, nie abgeschlossen, stets nur zu einem bestimmten Moment gültig.

Umgekehrt meint Fiktion eine erschaffene Welt etwa in Malerei, im Film oder in der Literatur. Mehr noch, im Kontext von Science Fiction geht es darum, Welten zu schaffen, die in gewisser Weise zeitlich und räumlich von der bestehenden Welt entrückt sind. Das Ergebnis sind fiktionale Welten, in denen futuristische Lebensumstände oder Begegnungen mit extraterrestrischen Lebewesen verhandelt werden.

Doch braucht es nicht auch in der (Medien-)Pädagogik ein gewisses Maß an Fiktion? Reicht es, wenn die Medienpädagogik als Disziplin verstanden wird, die immer nur auf jeweils aktuelle Entwicklungen in der Medienlandschaft reagiert? Braucht es nicht viel mehr eine in die Zukunft gerichtete, auf Gesellschaftsdiagnosen aufbauende „Fiktion“ darüber, wie Bildung und Bildungsinstitutionen in Zukunft aussehen könnten? Welche Rolle spielt die Digitalität, spielen Entwicklungen rund um Künstliche oder „Artificial“ Intelligenz, um Robotik oder Big Data?

Das Redaktionsteam der MEDIENIMPULSE freut sich über theoretische und empirische Beiträge aus dem wissenschaftlichen Kontext ebenso wie über fiktionale Erzählungen und Berichte aus der Bildungspraxis. Im Zentrum der Beiträge könnten folgende Fragen stehen:

  • Wie kann (und: soll?) sich Science Fiction auf Konstitution und Selbstverständnis der Medienpädagogik auswirken? Welche Antworten und neuen Fragen lassen sich dabei für die jeweils aktuellen Medienentwicklungen ableiten, die die Pole medienpädagogischer Identität, also die Extreme von futuristischer Visionsfähigkeit und reaktionärer Bewahrpädagogik, mitmeinen?
     
  • Was bedeutet ein ernstzunehmender Umgang mit Science Fiction für die Evidenzbasierung in der Medienpädagogik und in der Wissenschaft überhaupt?
     
  • Wie gestaltet sich die Schule der Zukunft? Welche Rolle spielen dabei Digitalität und Algorithmizität?
     
  • Wie wird Lernen und Bildung im Sinne einer Science Fiction in den Künsten dargestellt? Welche Erkenntnisse lassen sich dahingehend für die (Medien-)Pädagogik gewinnen?
     
  • Wie kann sich die Diskussion zu Science Fiction auf die (Weiter-)Entwicklung von Lehr- und Lernformaten auswirken? Welche kritischen Perspektiven lassen sich dahingehend für ein Denken über bzw. mit „Design Thinking“ gewinnen, die auch praxisrelevant sind?
     
  • Wie trägt ein konstruktiv-kritischer Umgang mit Science Fiction produktiv zur Entwicklung neuer medialer Angebote und Textsorten der Wissensdarstellung und -vermittlung bei? Wie lassen sich Tendenzen der Hybridisierung über Gattungen und Genres hinweg beschreiben, wie tragen diese gegenwärtigen Ausprägungen medialer Wirklichkeit zu einer Emanzipation von traditionellen Vorgaben und Normen bei (z. B. Speculative Fiction, Slipstream, post-qualitatitve Methodologien)?
     
  • Wie kann ein ernstgemeinter Zugang zu Science Fiction dazu beitragen, in einer von tendenziell autoritärer werdenden Debatten um Identität und Politik geprägten Gegenwart, einen aufgeklärten kritischen Diskurs für die Zukunft zu erhalten?

 

Einreichung der Artikel

Bitte reichen Sie Ihre Beiträge auf der Homepage über das Redaktionssystem unter folgendem Link ein:

https://journals.univie.ac.at/index.php/mp/about/submissions

Umfang der Beiträge im Bereich Schwerpunkt: 20.000–45.000 Zeichen. Falls Ihr Beitrag ein Peer Review-Verfahren durchlaufen soll, reichen Sie ihn bitte bis zum 15. Februar 2023 ein. Beiträge ohne Peer-Review-Verfahren können bis zum 25. Februar 2023 eingereicht werden.

Neben der thematischen Schwerpunktsetzung können Beiträge für alle Ressorts der MEDIENIMPULSE eingereicht werden. Beiträge, die ein Peer Review-Verfahren durchlaufen haben, werden durch einen eigenen Vermerk kenntlich gemacht.

  • Redaktionsschluss:     15. Februar 2023
  • Erscheinungsdatum:  21. März 2023

Weitere Informationen finden Sie hier.


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merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

 

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Herausgeber*in

Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

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