Zeitschrift ‚Der Pädagogische Blick‘ (Heft 02/24): Kooperation, Vernetzung und Beteiligung
Für eine Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeitsfelder wird in den letzten Jahren mehr und mehr die Kooperation zwischen Forschung, Praxis und Politik als bedeutsam herausgestellt (Farrell et al., 2022). Eine enge Vernetzung aller Akteur*innen durch einen beständigen Dialog und eine gleichberechtigte Begegnung wird auch für das System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung der Kindertagesbetreuung als relevant beschrieben (vgl. im Überblick Blatter & Schelle, 2022). Als ein erfolgversprechender Weg diese Kooperation zu intensivieren, wird die Idee einer partizipativen Forschung verhandelt. Denn dieser Ansatz will durch eine aktive Einbeziehung aller Akteur*innen soziale Wirklichkeit und pädagogische Praxis partnerschaftlich erforschen und dadurch den jeweiligen Relevanz- und Anwendungsbezug erfassen (Bergold & Thomas, 2012). Neben der Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes, u.a. im Sinne des forschenden Habitus (Nentwig-Gesemann, 2007), und dem Empowerment der Akteur:innen verfolgt partizipative Forschung das Ziel der gemeinsamen Wissensgenerierung und eine Abkehr von der Annahme, diese sei nur durch die forschenden Personen zu leisten (Hartung et al., 2020). Dies kann durch verschiedene partizipative oder partizipationsorientierte Forschungsstile realisiert werden (von Unger, 2014).
Mit diesem Heft der Zeitschrift Der pädagogische Blick soll der Blickwinkel auf die Kooperation von Forschung(-sprojekten) und den Arbeitsfeldern der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung gelegt werden. Ziel ist es, die Vernetzung der beteiligten Akteur*innen durch einen partizipativen bzw. partizipationsorientierten Forschungsstil und die damit verbundenen Herausforderungen und Gewinne zu reflektieren.
Erwünscht sind Beiträge, die sich u.a. mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Wie werden die Akteur*innen der Praxis bzw. Fachpolitik an Forschung beteiligt? Wie werden Personen der Praxis zu forschenden Personen? Wie werden Entscheidungen im Forschungs- und Kooperationsprozess getroffen?
- Mit welchen Konsequenzen ist partizipative Forschung für die unterschiedlichen Akteur:innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik verbunden?
- Inwiefern kann Kooperation, Vernetzung und Beteiligung zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung der beteiligten Forschungsdisziplinen/-felder und entsprechender Politiken beitragen?
- Wie profitieren die Akteur*innen (aus Wissenschaft, Praxis und Politik) von partizipativen Forschungsansätzen und an welche Bedingungen und Herausforderungen ist dies gebunden?
Die Beiträge können unterschiedliche Ebenen, Handlungsfelder und Akteur*innen (Kinder, pädagogische Fachkräfte, Eltern, Trägervertreter*innen, Forschende etc.) in den Fokus rücken. Ziel soll es sein, die Bedingungen des Zusammenwirkens dieser unterschiedlichen Akteursebenen herauszuarbeiten und das Potenzial für die pädagogische Praxis sowie die Weiterentwicklung des Arbeits- und Forschungsfeldes aufzuzeigen.
Vor diesem Hintergrund wird dazu eingeladen, sowohl praxisorientierte als auch wissenschaftliche Perspektiveinnahmen auf Kooperation, Vernetzung und Beteiligung im Kontext partizipativer und partizipationsorientierter Forschungsansätze für das Arbeitsfeld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung einzureichen. Von Interesse sind neben theoretischen Überlegungen und empirischen Forschungserkenntnissen insbesondere auch Werkstatt- und Praxisberichte.
Einreichfrist: 30. November 2023
Kontakt für Einreichungen und Anfragen zu dieser Ausgabe: winter@uni-koblenz.de
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