Prof. Dr. Heiner Keupp
Beiträge in merz
- Heiner Keupp: Identitätsarbeit und Erwerbsarbeit
Heiner Keupp: Identitätsarbeit und Erwerbsarbeit
Nicht zuletzt durch dramatische Veränderungen in den globalisierten Rahmenbedingungen der Erwerbsarbeit haben sich auch die Anforderungen an die Identitätsarbeit gewandelt. Die Passung zwischen individuellen Bedürfnissen sowie Fähigkeiten und den Imperativen der Arbeitswelt ist immer neu auszubalancieren. Unterstützt durch mediale Modelle werden die Selbstverwirklichungsansprüche, die sich auf die Arbeit beziehen, ständig gesteigert. Dies erfordert von den Subjekten eine Eigenleistung, die für immer mehr Menschen gesundheitsgefährdend wird.
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- Heiner Keupp: Gesundheitsförderung in und durch Gesundheitsdiskurse und die Rolle der Medien
Heiner Keupp: Gesundheitsförderung in und durch Gesundheitsdiskurse und die Rolle der Medien
Gesundheit als basale Voraussetzung für die Realisierung der eigenen Lebensentwürfe hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Im Zuge der Enttraditionalisierung von Lebensformen und dem damit einhergehenden potenziellen Freiheitsgewinn des Einzelnen, wird Gesundheit immer mehr zur Fähigkeit zur Selbstsorge. Angebote aus Handlungsfeldern der Gesundheit und Lebenshilfe stellen dagegen meist unter der Ausübung sozialer Kontrolle neue Standardisierungen dar. Auch die Medien leisten dazu ihren Beitrag, indem sie Modelle einer gesunden Lebensweise liefern. Unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung ist die salutogenetische Perspektive zu präferieren, die im Gegensatz zur Pathogenese, die Fähigkeit, gesund zu leben und damit die Stärkung von Ressourcen in den Mittelpunkt stellt. Healthiness as a basic condition for realizing one’s own life plans is highly valued in our society. Because of the de-traditionalisation of the individual ways of life and a potentially higher autonomy on the part of the individual, good health is more and more connected with the ability of the individuals to care for themselves. In this context it is also the media which offer various models of a healthy way of life. With regard to the aspect of health promotion the salutogenic model is to be preferred, because it focuses on the fortification of the individual’s resources and the ability to live a healthy life.
Literatur
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