Sophie Strasser
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- Sophie Strasser: Jugendschutzsoftware verliert gesetzliche Anerkennung
Sophie Strasser: Jugendschutzsoftware verliert gesetzliche Anerkennung
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat das Gutachten der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM) zur Eignung von JusProg als Jugendschutzprogramm im Mai 2019 für unwirksam erklärt. Erst im März hatte die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) der Software die gesetzliche Anerkennung nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) erteilt. Die Software war bisher das einzige anerkannte Jugendschutzprogramm.
Hintergrund dieser Entscheidung der KJM ist der Vorwurf, dass das Programm keinen lückenlosen Schutz gewährleisten könne: Die primäre Ausrichtung von JusProg auf Windows-PCs verhindere eine geschützte Mediennutzung auf anderen Betriebssystemen und mobilen Endgeräten. Doch gerade die damit verbundene plattform- und systemübergreifende Funktionsweise bildet der KJM zufolge die zentrale Voraussetzung für den Jugendmedienschutz. Andernfalls besteht die Gefahr einer rechtskonformen Verbreitung entwicklungsgefährdender Inhalte. Von Seiten der FSM wird die Entscheidung der KJM mit der Begründung zurückgewiesen, dass das Funktionieren von Jugendschutzprogrammen auf jedem beliebigen Endgerät nicht gesetzlich festgelegt sei.
Der gemeinnützige Verein JusProg e. V. stellt Eltern das kostenlose Jugendschutzprogramm JusProg zur Verfügung, das Kinder vor nicht altersgerechten Inhalten im Internet schützen soll. Für Sicherheit im Netz sorgt die Filtersoftware, indem Websites auf deren altersangemessene Inhalte geprüft werden. Die Altersgrenzen können dabei individuell festgelegt werden und bei unangemessenen Inhalten wird eine Blocking-Page angezeigt. Als Jugendschutzmaßnahme wird in Zukunft auf die Einführung von Sendezeitbeschränkungen von Internetanbietern ausgewichen werden müssen. Auch anmeldepflichtige Angebote, die Nutzerinnen und Nutzer erst nach einer Altersverifizierung freischalten, sind eine Option.
- Sophie Strasser: Rath, Matthias/Krotz, Friedrich/Karmasin, Matthias (Hrsg.) (2019). Maschinenethik. Normative Grenzen autonomer Systeme. Wiesbaden: Springer VS. 261 S., 49,99 €
Sophie Strasser: Rath, Matthias/Krotz, Friedrich/Karmasin, Matthias (Hrsg.) (2019). Maschinenethik. Normative Grenzen autonomer Systeme. Wiesbaden: Springer VS. 261 S., 49,99 €
Rath, Matthias/Krotz, Friedrich/Karmasin, Matthias (Hrsg.) (2019). Maschinenethik. Normative Grenzenautonomer Systeme. Wiesbaden: Springer VS. 261 S., 49,99 €
Angesichts der sich wandelnden technologischen Möglichkeiten, die nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringen, und voranschreitenden Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist auch das Verhältnis von Mensch und Maschine neu zu bestimmen. Denn Robotik, Maschinelles Lernen und autonome Algorithmen eröffnen auch ethische Herausforderungen in Bezug auf Verantwortlichkeit, Autonomie und Moral. Diesem Themenfeld widmet sich der Band Maschinenethik, herausgegeben von Matthias Rath, Friedrich Krotz und Matthias Karmasin.
Drohnen mit Tötungsabsicht, selbstfahrende Autos, Roboterhunde und vernetzte Diagnosesysteme sind nur einige Beispiele der Autorinnen und Autoren, die das Spannungsfeld in insgesamt 15 Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Im ersten Teil des Bansdes verschaffen grundsätzliche Überlegungen zur Notwendigkeit einer neuen Ethik von Maschinen der Leserschaft einen verständlichen Einstieg in die komplexe Thematik. Eine kritische Reflexion der Herausforderungen maschinenethischer Betrachtungen findet im zweiten Teil der Publikation statt. In der Diskussion der Handlungsfähigkeit und Verantwortlichkeit von Maschinen verbleiben die Autorinnen und Autoren zwar teilweise auf einer abstrakten argumentativen Ebene, dennoch werden die Thesen und Erkenntnisse aufgrund von systematisch strukturierten Texten, grundlegenden begrifflichen Definitionen und den Rekurs auf aktuelle empirischer Beobachtungen für eine breitere Zielgruppe zugänglich. Abschließend erfolgt im dritten Teil eine Ethikbegründung im Hinblick auf den Geltungsbereich und die Argumentationslogik, wobei auch metaethische und ethikübergreifende Aspekte wie Anthropologie, Logik und Handlungstheorie thematisiert werden. Die Autorinnen und Autoren scheinen sich insgesamt weitgehend über die Grenzen autonomer Systeme einig zu sein, allerdings werden Perspektiven und Lösungsvorschläge dennoch nur ansatzweise skizziert.
Das interdisziplinär ausgerichtete Herausgeberwerk richtet sich an Studierende sowie Lehrende der Kommunikations- und Medienwissenschaft, Medienethik und der Informatik. Um der durchaus anspruchsvollen Argumentation folgen zu können, sind Vorkenntnisse in den Bereichen der Philosophie, Medienwissenschaft, Soziologie oder Informatik empfehlenswert.
- Sophie Strasser: von Gross, Friederike/Röllecke, Renate (Hrsg.) (2019). Instagram und YouTubeder (Pre-)Teens. Inspiration, Beeinflussung, Teilhabe. Dieter Baacke Preis Handbuch Bd. 14. München: kopaed. 175 S., 18,00 €.
Sophie Strasser: von Gross, Friederike/Röllecke, Renate (Hrsg.) (2019). Instagram und YouTubeder (Pre-)Teens. Inspiration, Beeinflussung, Teilhabe. Dieter Baacke Preis Handbuch Bd. 14. München: kopaed. 175 S., 18,00 €.
von Gross, Friederike/Röllecke, Renate (Hrsg.) (2019). Instagram und YouTubeder (Pre-)Teens. Inspiration, Beeinflussung, Teilhabe. Dieter Baacke Preis Handbuch Bd. 14. München: kopaed. 175 S., 18,00 €.
Social Media-Plattformen sind ein wesentlicher Bestandteil der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Instagram, YouTube, Snapchat und TikTok zählen längst zu etablierten Möglichkeiten der Kommunikation, Inspiration, Information und Teilhabe – und stellen damit zentrale Erfahrungsräume von Heranwachsenden dar. Auch viele sehr junge Nutzerinnen und Nutzer sind mit den Apps scheinbar bestens vertraut, obwohl sie oft nicht zur Zielgruppe gehören und das eigentlich vorgegebene Mindestalter teilweise noch nicht erreicht haben. Ein explizites Anliegen des 14. Dieter Baacke Preis Handbuch zu Instagram und YouTube der (Pre-)Teens. Inspiration, Beeinflussung, Teilhabe ist es daher, die Nutzung dieser Apps durch Unter-13-Jährige sichtbar zu machen. Neben der Sensibilisierung für Risiken sozialer Medien liegt der Schwerpunkt auf deren politischen, sozialen und kulturellen Dimensionen im Hinblick auf die Entwicklungsaufgaben sowie das medienkulturelle Handeln von Kindern und Jugendlichen.
Im ersten Teil regen Beiträge aus Forschung und Praxis zur theoretischen Auseinandersetzung einerseits sowie zur medienpädagogischen Umsetzung andererseits an. Durch die Reflexion der vielfältigen Potenziale von Social Media-Anwendungen wird die Begeisterung Jugendlicher dafür verstehbar gemacht. So gelingt es, junge Nutzerinnen und Nutzer bei einem sicheren und verantwortungsvollen Umgang zu begleiten. Gleichzeitig regen die Autorinnen und Autoren durchgehend zu einer kritischen Perspektive in Bezug auf Formate und Inhalte an, um die kompetente Mediennutzung Heranwachsender zu fördern. Im zweiten Teil berichten die Preisträgerinnen und Preisträger von der Umsetzung ihrer Projekte und den daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen. Die entstandenen Film- und Fotoprojekte, Apps und Materialsammlungen greifen unter anderem die Themen Gaming, Robotik, Cybermobbing, Inklusion und Partizipation auf.
Das Handbuch eignet sich für medienpädagogisch Forschende sowie Fachkräfte aus der Praxis gleichermaßen. Neben vielfältigen und wertvollen Impulsen und Anknüpfungspunkten für die eigene pädagogische Arbeit liefert der Band fundierte Informationen über gegenwärtige Entwicklungen im Bereich digitalen Medienhandelns von (Pre-)Teens.