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CfP zur Jahrestagung der FG Rezeptions- und Wirkungsforschung 2024

Die Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung behandelt im Jahr 2024 das Thema «Besser jetzt als gleich? Rezeption und Wirkung in Nutzungssituationen» und findet vom 24. bis 26. Januar in Fribourg (Schweiz) statt. Die Tagung wird in diesem Jahr vom Departement Kommunikationswissenschaft & Medienforschung (DCM) der Universität Freiburg (CH)/Université de Fribourg ausgerichtet.


Folgende Beitragsformen werden gewünscht:


I. Vorträge
a) Präsentation aktueller Forschung (ohne thematische Vorgabe)

Die Jahrestagung 2024 soll ein Forum für aktuelle Forschung im Bereich der Medienrezeption und Medienwirkung in ihrer gesamten Breite schaffen. Dies soll in Form von Vorträgen und anschließenden Diskussionen geschehen. Für die Einreichungen von Vortragsvorschlägen werden (mit Ausnahme eines spezifischen Panels, siehe I b) keine thematischen Vorgaben gemacht. Sowohl theoretische, methodische als auch empirische Beiträge sind willkommen.

b) Spezifische Panels: Besser jetzt als gleich? Rezeption und Wirkung in Nutzungssituationen In diesem Panel/diesen Panels soll ein spezifisches Thema aufgegriffen werden, die Rezeption und Wirkung in Nutzungssituationen. Denn die Digitalisierung von Medienangeboten, Kommunikationsmöglichkeiten und Verbreitungswegen bietet der Kommunikationswissenschaft neue Möglichkeiten, Selektions- und Rezeptionsprozesse detaillierter zu beobachten und besser zu verstehen. Dies gilt einerseits für die Beobachtung und Messung der Mediennutzung, z. B. bezüglich des Zeitpunkts, der Art und Dauer und der Selektion von Angeboten. Anderseits kann auch der Medienrezeptionsprozess hinsichtlich kognitiver, affektiver und konativer Komponenten und Effekte sowie sozialer Dynamiken der Kommunikation detaillierter nachgezeichnet werden.

Dies erfolgt etwa durch ereignisnahe bzw. ereignisparallele Befragungen (In-Situ-Surveys, Experience Sampling, Lautes Denken, Kommentarproduktionsprotokolle u. a.), begleitende (Beobachtungen), physiologische Messungen oder andere technische Verfahren. Dauer und die zeitliche Abfolge von Botschaften sowie die Reaktionen darauf spielen eine Schlüsselrolle beim Nachweis von Kausalitäten. In welchem Zeitrahmen treten welche Arten von Medieneffekten auf? Wie lange halten solche Wirkungen an, und wie stehen Zeit und Angebot in
Beziehung? Wie lässt Zeit Medienwirkungen vergehen, erodieren, stabilisieren oder kumulieren?

Welche Ereignisse beeinflussen Selektionsentscheidungen? Wie stellt sich die “User-Journey” hinsichtlich der Abfolge von Selektionsentscheidungen dar? Lassen sich Muster der Medienrezeption oder Dynamiken der Kommunikation identifizieren? Auch Prozesse der Aneignung von Medienangeboten in die Lebenswelt ihrer Nutzer:innen entfalten sich in der Nutzungssituation selbst, aus der sozialen Konstellation und den symbolischen Deutungsangeboten des momentanen Nutzungskontextes heraus. Warum ein bestimmter Inhalt, ein Endgerät oder eine App zur Information, Unterhaltung oder zum Austausch verwendet wurde und welche Bedeutungen unterschiedliche Mediennutzer:innen diesen Entscheidungen zuschreiben, lässt sich im Nachhinein schlecht rekonstruieren.

Strukturell bedeutet die Fokussierung auf Zeit, Ereignisse, Handlungen und Medienrezeption eine stärkere Betonung der kognitiven, emotionalen und verhaltensbezogenen Dynamiken, die innerhalb von Individuen, Gruppen oder Gesellschaften auftreten. Ein wichtiges, aber vernachlässigtes Gegenstück zur konventionellen Massenkommunikationsforschung, die dazu neigt, die medieninduzierten Unterschiede zwischen Individuen, Gruppen oder Gesellschaften zu betonen.

Wir freuen uns über theoretische, methodische oder empirische Beiträge zu diesem Themenfeld. Für den Bereich der empirischen Beiträge sind sowohl qualitative als auch quantitative Arbeiten willkommen. Beiträge könnten unter anderem die folgenden Bereiche adressieren. Die genannten Themenfelder sind dabei lediglich als Beispiele zu betrachten und sollen die Themenbreite möglicher Einreichungen nicht einschränken.

Natürlich sind auch Beiträge möglich, die mehrere der genannten Themenbereiche kombinieren oder übergreifend behandeln.

• Theoretisch-reflektierende Beiträge:
o zur theoretischen Konzeptualisierung der Rezeptions- und Nutzungssituation: Unterscheidung situationaler Aspekte von personalen, medialen und anderen Aspekten, zeitliche Abgrenzung der Nutzungssituation, Nutzungssituation aus Prozessperspektive

o zu kommunikationswissenschaftlichen Theorien und Ansätzen, die explizit Pfadabhängigkeiten zum Gegenstand haben, z. B. Affective Disposition Theory, Mood Updating, Suspense & Excitation Transfer, Mere Exposure-Effekt, Sensitivierung/Habitualisierung, User journeys, Flow etc.

o zum Faktor Zeit und Kausalität in der Medienrezeption, z. B. Fragen nach Frequenz, Rhythmus, Dauer, Wellen, Kumulation, Konsonanz, Dynamik etc.

o zu Dimensionen der Nutzungssituation (soziale Konstellationen, technische Affordanzen, nutzerseitige States …) und ihrer Effekte

• Methodische Beiträge,
o zu Herausforderungen der Erfassung, Messung, Analyse und Deutung von Rezeptionsphänomenen, insbesondere während der Nutzungssituation
o zur situativen Kontextualisierung der Nutzung im Rahmen von medienbezogenen Praktiken, in Form qualitativer in-situ Befragungen, teilnehmender Beobachtung etc.

• Empirische Beiträge,
o die Selektions- und Rezeptionsprozesse während der Medienrezeption, ihre unmittelbaren und mittelbare Wirkungen beschreiben und erklären, Aussagen zur Beständigkeit dieser Phänomene über die Situation hinaus machen, die Qualität sehr kurzfristiger Nutzungssituationen beschreiben etc.
o die Ausprägungen von Nutzungssituationen und ihrer Effekte beschreiben und erklären
b) Präsentation von Work in Progress

• Neben abgeschlossenen theoretischen und empirischen Beiträgen sind außerdem Beiträge willkommen zu Forschungsprojekten, die sich noch in der Konzeptions- und Entwicklungsphase befinden.

Damit will die Tagung eine diskursive Plattform bieten, offene Fragen zum theoretischen Ansatz, zum methodischen Zugang, zur Datenerhebung und/oder zu einer möglichen Präregistrierung zu diskutieren, die im jeweiligen Projekt noch umgesetzt werden könnten. In diesem Format ist ein kürzerer Vortrag vorgesehen (abhängig von der Anzahl der Einreichung ca. 10 Minuten), der von einer*m Respondent*in kommentiert und im Plenum diskutiert wird (ca. 20 Minuten). Es wird erwartet, dass das eingereichte Abstract es den Gutachter*innen ermöglicht, den geplanten theoretischen Zugang und methodische Überlegungen nachzuvollziehen. Sie sollen außerdem einschätzen können, inwieweit sich die Arbeit für eine Diskussion auf der Tagung eignet. Gerne können offene Fragen aufgeführt werden, die diskutiert werden sollen. Work in Progress-Beiträge können sich sowohl auf das offene als auch das spezifische Panel beziehen.“

 

II. Tagungsablauf
Die Tagung beginnt am Mittwoch, den 24. Januar 2024, abends mit einem Get‐together und endet am Freitag, den 26. Januar 2024, gegen Nachmittag. Die Tagung findet im Gebäude Pérolles 21 der Universität Freiburg statt. Genauere Angaben zum Rahmenprogramm, zu Unterkünften etc. werden rechtzeitig auf der Konferenzwebsite  bekannt gegeben.

Die Tagungssprache ist Deutsch. Von Personen ohne ausreichende aktive Deutschkenntnisse sind Einreichungen und Vorträge in Englisch möglich. Gutachten zu Englischen Einreichungen können auf Deutsch oder Englisch verfasst werden.

 

III. Formalia

►Vortragsvorschläge (in Abhängigkeit von der Anzahl der Einreichungen 15 bis 20 Minuten plus Diskussion) sind als Extended Abstract (maximal 1.000 Wörter, exkl. Anhang und Literaturverzeichnis) bis zum 13. September 2023 einzureichen (Startdatum: 15. August 2023).

►Die Einreichung aller Beiträge erfolgt über einen Einreichungslink, welcher demnächst auf der Konferenzwebseite www.unifr.ch/dcm/de/news/rezfo2024/call.html verfügbar ist.

►(Online-)Anhänge wie Präregistrierungen, Forschungsmaterialien und Datensätze können beigefügt werden. Die Extended Abstracts müssen aber vollständig sein und ohne Konsultation der Anhänge beurteilbar sein. Anhänge (z. B. Operationalisierungen, Stimulusmaterial, deskriptive Statistiken)
dürfen für die Begutachtung einbezogen werden.

►Der Beitrag darf in dieser Form nicht bereits in einer Publikation veröffentlicht oder auf einer wissenschaftlichen Tagung präsentiert worden sein. Ein Beitrag gilt als bereits veröffentlicht, wenn zahlreiche publizierte Passagen mit der Einreichung identisch sind und/oder wenn die Mehrheit der Ergebnisse bereits publiziert wurde.

►Die Vorschläge werden in einem anonymisierten Review-Verfahren begutachtet. Deshalb bitten wir, die Abstracts zu anonymisieren. Die Einreichungen werden nach vier Kriterien beurteilt:
• Plausibilität der theoretischen Fundierung,
• Angemessenheit der Methode (nur bei empirischen Arbeiten),
• Klarheit und Prägnanz der Darstellung sowie
• Beitrag zum Forschungsfeld.


►Für Einreichungen zu Panels des Konferenzthemas gilt als 5. Kriterium: Passung zum Thema der Konferenz. Für Einreichungen von Work in Progress gilt weiterhin als Kriterium die Eignung für eine Diskussion. Für Einreichungen zu Themenpanels wird ein gesondertes Ranking erstellt. Einreichungen, die aufgrund ihrer Bewertung in Kriterium 5 dort nicht aufgenommen werden, gehen automatisch in das Review-Verfahren für die Einreichungen ohne thematische Vorgaben ein.

►Für empirische Beiträge ist zu beachten, dass diese bereits eine Dokumentation der Ergebnisse und eine darauf basierende Diskussion im Abstract enthalten müssen. Empirische Einreichungen, die lediglich eine Vorausschau auf erwartete, aber noch nicht vorliegende Befunde enthalten, werden
nicht in den Reviewprozess einbezogen. Davon ausgenommen sind präregistrierte Studien (nachzuweisen über einen Link zum zeitgestempelten Registrierungsdokument), sofern deren Befunde zum Tagungszeitpunkt vorliegen.


Das Ergebnis des Reviewverfahrens wird bis zum 15. November 2023 vorliegen. Es stellt das primäre Kriterium für die Auswahl eines Beitrags dar; die Tagungsleitung behält sich jedoch vor, einzelne Kolleg:innen mit der Bitte um Beiträge anzusprechen (z. B. Keynotes, Impulsreferate).

 


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Herausgeber*in

Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Rechtsträger

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