Bunte Bonbons zerplatzen lassen, auf dem Skateboard vor der Polizei flüchten oder selbstgebaute Städte verteidigen: Spiele-Apps üben auf Kinder große Anziehungskraft aus.
Doch der Spielspaß bleibt nicht ungetrübt: 99 von 100 Spiele-Apps sind hinsichtlich ihres Umgangs mit Kinder-, Daten- und Verbraucherschutz kritisch, über 60 Prozent zeigen sogar so gravierende Mängel, um in mindestens einer Prüfkategorie als sehr riskant eingestuft zu werden.
Das ist das Ergebnis umfassender Recherchen von 100 bei Kindern beliebten Apps durch jugendschutz.net, durchgeführt im Rahmen eines Projekts für das Bundesfamilienministerium und das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.Als besonders riskant entpuppten sich Spiele-Apps mit integrierten Kommunikationsfunktionen: Keine einzige bot ein ausreichendes Sicherheits- und Moderationskonzept und öffnete so Cybermobbing und -grooming Tür und Tor. 74 Prozent traktierten Kinder mit In-App-Käufen und übten entsprechenden Kaufdruck aus, kaum eine kennzeichnete Werbung angemessen. Auch Nutzertracking und Datenweitergabe an Werbenetzwerke und Unternehmen zur Marktanalyse sind gängige Praxis: In 90 Prozent der geprüften Apps gehörte dieses Vorgehen zum Standard, obwohl gerade die Daten von Kindern mit besonderer Sorgfalt behandelt werden müssten.
Um die Informationslücke über Spiele bei Eltern und pädagogischen Fachkräften zu schließen, hat jugendschutz.net app-geprüft.net entwickelt: Das Webangebot zeigt auf einen Blick, wie es um den Kinderschutz in beliebten Spiele-Apps bestellt ist und vermittelt Tipps zur sicheren Nutzung.
Informationen: www.jugendschutz.net